China: gemeinsame Bemühungen können Potential des Staatenblocks freisetzen 

Die BRICS-Länder sollten gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die Offenheit der globalen Wirtschaft zu erhalten und gegen den inmitten der weltweiten wirtschaftlichen Flaute aufkeimenden Handelsprotektionismus vorzugehen, sagte Chinas Top-Diplomat am Donnerstag. 

Der diesjährige BRICS-Gipfel – an dem die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika teilnehmen werden – wird vom 3. bis 5. September in der chinesischen Küstenstadt Xiamen, Provinz Fujian, stattfinden. Dies kündigte Staatsrat Yang Jiechi bei der Eröffnung des diesjährigen ersten BRICS Sherpa-Treffens in Nanjing (Provinz Jiangsu) an. 

Sherpas sind in diesem Zusammenhang hohe Diplomaten und Beamte, die für die Koordinierung der Angelegenheiten vor dem BRICS-Gipfel verantwortlich sind. 

Dank der Zusammenarbeit des vergangenen Jahrzehnts sind die BRICS-Staaten eine wichtige Kraft zur Steigerung des Wirtschaftswachstums und der Verbesserung der Weltordnungspolitik geworden, sagte Yang und fügte hinzu, dass es noch ein großes Potenzial für die weitere Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Ländern gebe. 

"Die Vorteile der komplementären Ressourcen der fünf Länder müssen erst noch entwickelt werden", sagte er. 

Yang schlug vor, dass die fünf Nationen enger zusammenarbeiten sollten, um die Stimmen der Entwicklungsländer und der Schwellenländer in globalen Angelegenheiten zu stärken. 

Yang zitierte einen Bericht des Internationalen Währungsfonds, in dem es hieß, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer im letzten Jahr über 80 Prozent zum weltweiten Wirtschaftswachstum beigetragen hätten. 

Mehr als 100 Repräsentanten, darunter Diplomaten und auch Bankiers, nehmen an der Sherpa-Sitzung, die am Freitag zu Ende gehen wird, teil. Das Thema der Sherpa-Tagung war die Vertiefung der BRICS-Partnerschaft und die Schaffung einer besseren Zukunft. 

China hat in diesem Jahr den Vorsitz der BRICS-Staaten inne. In einem Brief an die Regierungsführer der BRICS-Länder schrieb Präsident Xi Jinping am 1. Januar, dass man weiterhin Fortschritte bei der Zusammenarbeit machen werde. Er pognostizierte, dass die BRICS-Länder in den nächsten zehn Jahren eine größere Rolle bei internationalen Angelegenheiten spielen werden. 

"In Übereinstimmung mit dem offenen, inklusiven und auf gegenseitige Vorteile bedachten Geist der BRICS-Länder werde China mit den anderen BRICS-Ländern zusammenarbeiten, um den Xiamen-Gipfel zu einem Erfolg zu machen und die Kooperation der BRICS-Staaten auf ein neues Niveau heben", schrieb Xi weiter. 

Anil Sooklal, Generaldirektor für Asien und den Nahen Osten in Südafrikas Ministerium für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, sagte, dass China ein sehr geeignetes Thema – die Stärkung der BRICS-Partnerschaft für eine bessere Zukunft – für die diesjährige Tagung gewählt habe. 

Dieses Jahr sei eines der schwierigsten, welches die Welt als globale Gemeinschaft erlebt hat, sagte Sooklal, der Südafrika auf der Tagung als Sherpa vertritt. Er wies auf die Unsicherheiten hin, die durch die neue US-Administration entstanden seien, und auf die akuten Probleme in der Europäischen Union. 

"Dies hat ein großes Vakuum auf der globalen Bühne hinterlassen, und die BRICS-Staaten sind das einzige kohärente Forum, das es füllen kann - die fünf Länder sind eine starke Kraft für das Gute in der Welt", sagte er und fügte hinzu, dass die BRICS-Staaten sehr wohl dazu in der Lage seien, globale wirtschaftliche Führungsaufgaben zu übernehmen. 

Sergey Ryabkov, der stellvertretende russische Außenminister, sagte: "Es ist völlig in Ordnung, dass China versucht, die BRICS-Staaten als Vereinigung mit globaler Reichweite zu präsentieren." 

"Die BRICS sind gegen niemanden. Wir sind offen und unvoreingenommen", fügte er hinzu.