Das alljährliche Online-Shopping-Festival "Doppel-11" oder "Single's Day" naht. Kurierunternehmen bereiteten sich deshalb vor, auf Tour zu gehen, berichtete die Beijing Morning Post.

Mehrere chinesische Express-Lieferdienste haben bereits im August und September über Werbeaktionen auf dem Campus und über Agenturen mit Einstellungen begonnen. Sogar Familien und Freunde der Kuriere wurden zur Mithilfe aufgerufen.

Dieses Jahr findet "Doppel-11" das achte Jahr in Folge statt. Während des Shopping-Festivals am 11. November des letzten Jahres hatte Alibaba, der E-Commerce-Riese, der acht Prozent von Chinas gesamtem Einzelhandelsvolumen ausgemacht hat, berichtet, in 24 Stunden seien 91,22 Milliarden Yuan (12,26 Milliarden Euro) ausgegeben worden.

Die Veranstaltung wurde 2009 ins Leben gerufen und sollte ursprünglich Singles dazu verleiten, sich mit Einkaufstherapie, die von massiven Preisnachlässen der Händler flankiert wurde, ein bisschen Trost zu verschaffen.

In diesem Jahr dürften die Zahlen wieder neue Rekorde aufstellen. Insgesamt 1,05 Milliarden Pakete würden in diesem Zeitraum ausgeliefert, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent darstelle, berichtet die China Express Association.

Kurierunternehmen haben ihre Ausrüstung und ihre Datenbanken aktualisiert, aber dennoch bleibt ein gewisser Druck.

Mehrere Lieferdienste hätten Stellenausschreibungen veröffentlicht, ohne zu sagen, wie viel Personal benötigt würde, sagte die Beijing Morning Post. Die meisten Kurierdienste bieten ein Monatsgehalt zwischen 5000 und 7000 Yuan (672 bis 940 Euro), manche sogar 8000 Yuan (1075 Euro).

Fast 1000 Vollzeit-Mitarbeiter seien seit August eingestellt worden, sagte ein Mitarbeiter von SF-Express, einer der größten Liefer- und Logistikfirmen des Landes, gegenüber der Zeitung. Die Zahl der Teilzeit-Mitarbeiter, darunter stundenweise Beschäftigte und Kurzfrist-Springer, betrage mehr als 3000.

Bisher bezahlte das Unternehmen Teilzeit-Beschäftigte nach Arbeitszeit. Jetzt zahlt SF-Express jedoch nach der Anzahl Pakete, die sie ausgeliefert haben. Die neue Vereinbarung solle sie besser motivieren, sagte ein Mitarbeiter.

Um die Sortiereffizienz zu verbessern, haben SF-Express und YUNDA Express beide noch vor "Doppel-11" ihre vollautomatischen Sortiereinrichtungen in Betrieb genommen.

SFs vollautomatische Sortiereinrichtung im Beijing Logistics Park wurde im August in Betrieb genommen. Sie kann stündlich 40.000 Pakete und damit fast doppelt soviele wie die Mitarbeiter zuvor per Hand bearbeiten.

Außerdem erreicht der Genauigkeitsgrad der automatischen Sortiereinrichtung nahezu 100 Prozent im Vergleich zu 95 Prozent bei Sortierung per Hand.