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Eine Welt im Wandel

Von Clifford A. Kiracofe  ·   2016-09-20  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Global Governance;BRICS-Staaten
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In den BRICS-Staaten leben über 3 Milliarden Menschen, das sind rund 40 Prozent der Weltbevölkerung. Ihr nominales BIP liegt zusammengerechnet bei 16,039 Billionen US-Dollar, das entspricht rund 20 Prozent des weltweiten BIP. Darüber hinaus halten sie Devisen im Wert von rund 4 Billionen US-Dollar. 

Eine Kundin überprüft ihre Bestellung bei einer AliExpress-Servicestelle in Moskau (XINHUA) 

Die Ziele der BRICS-Staaten und der G20 überschneiden und verstärken sich gegenseitig. Innovation und Integration sind in diesem Jahr Themen in beiden Organisationen. Für den BRICS-Gipfel in Goa gibt es einen fünfteiligen Ansatz: Aufbau von Institutionen, Umsetzung, Integration, Innovation und Kontinuität inklusive Konsolidierung. Für den gerade zu Ende gegangenen G20-Gipfel in Hangzhou gab es einen ähnlichen vierteiligen Ansatz: Innovativ, gestärkt, vernetzt und integrativ. 

Angesichts einer lahmen Ente als US-Präsident, dessen Amtszeit in nur wenigen Monaten endet, und einer sich deutlich verschlechternden sozioökonomischen Situation in Europa ist es ermutigend zu sehen, wie der Geist einer verantwortungsvollen neuen Führung innerhalb der internationalen Gemeinschaft entsteht. 

Die ärmsten Länder und die Entwicklungsländer brauchen Unterstützer. Die elitäre G7 ist mittlerweile veraltet. Die BRICS-Staaten und die G20 werden in der neu entstehenden internationalen Ordnung gemeinsam eine Führungsrolle spielen. 

Finanzielle Stabilität 

Die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung auf globaler Basis ist nicht ohne ein stabiles internationales Finanzsystem und eine modernisierte Finanzstruktur möglich. Die BRICS-Staaten sind ein standhafter Befürworter einer solchen Reform. 

Der 1944 gegründete Internationale Währungsfonds muss sich an die aktuelle internationale Realität und sinnvolle Verfahren anpassen. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erfüllte er vor allem durch die Erhaltung stabiler Wechselkurse einen guten Zweck. 

In den letzten Jahren waren seine Leitung und seine Abstimmungsverfahren jedoch nicht repräsentativ für die internationale Gemeinschaft und förderten den Neoliberalismus. 

Als Reaktion auf die gegenwärtige Lage und mit Blick auf die Zukunft sind neue Finanzmechanismen entstanden. Die Neue Entwicklungsbank der BRICS-Staaten (NDB), die Eurasische Entwicklungsbank und die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) sind wichtige neue Akteure auf der internationalen Bühne. 

In den Entwicklungsländern muss die Modernisierung auf soliden, nachhaltigen Verfahren basieren, die nicht allein auf ökologische Erwägungen beschränkt werden dürfen, sondern auch die finanzielle Stabilität und die Realwirtschaft berücksichtigen müssen. 

Finanzielle Stabilität beinhaltet nicht nur ein solides Bankensystem, sondern auch die Schaffung gesunder nationaler Kapitalmärkte. Eine verantwortungsvolle Regulierung der Kapitalmärkte und des Bankensektors ist erforderlich, um einen spekulativen Finanzmarkt-Kapitalismus zu verhindern. 

Wesentlich ist eine Trennung von Geschäftsbanken und spekulativem Investment-Banking. Wo sich räuberische und spekulative internationale Finanzoperationen gegen nationale Volkswirtschaften richten, sind Kapitalkontrollen ein unverzichtbarer Verteidigungsmechanismus. 

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