Der G20-Gipfel, der vom 4. bis 5. September in Hangzhou stattfindet, wird wesentlich für die Findung eines Konsensus über das internationale Finanzsystem sein, wie Experten im Vorfeld des Treffens sagten.
Die G20-Spitzenpolitiker, die erstmals in China zusammenkommen, werden während des zweitägigen Gipfels über globale Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten beraten. Der Zeitpunkt des Gipfels kommt zu einem "kritischen Punkt", meint Tan Yaling, Präsidentin des Chinesischen Forschungsinstituts für Devisenanlagen (CFIRI). Die Zukunft der globalen Wirtschaft bleibe ungewiss, insofern müsse auf dem Gipfel eine stabilere Wirtschaft gefördert werden. Das sei auch wichtig für den derzeitigen internationalen Finanzmarkt, so Tan unter Berufung auf die Währungsabwertung verschiedener Länder und die Ungewissheit darüber, ob die US-Notenbank sich für einen Zinsanstieg entscheidet, was größere Risiken für den globalen Finanzmarkt birgt. Insofern ist der G20-Gipfel wichtig dafür, eine Chance zu bieten, um die Koordination der Währungspolitik durch die weltgrößten Volkswirtschaften zu diskutieren, erklärte sie.
China hat die effektivere und effizientere globale Wirtschafts- und Finanzleitung zu einem der Themen des Gipfels gemacht. Chen Chenchen, Forscherin am Institut Chongyang für Finanzwissenschaften an der Renmin-Universität, stellte hinsichtlich der Agenda heraus, dass das G20-Forum erstmals als Folge der weltweiten Finanzkrise von 2008 initiiert worden war. Der diesjährige Gipfel erhält diese Agenda aufrecht, während der Fokus auf der globalen Wirtschaft und Finanzleitung sowie auf der Umwandlung des Forums von einem Krisenbewältigungsmechanismus zu einem langfristigen Kontrollmechanismus liege, meint sie. China übernehme heute eine wichtige Rolle bei der Förderung der Globalisierung, die zuvor von den USA und Europa getragen worden sei. Die USA und Europa allerdings scheinen, so Chen, das Interesse an dieser Rolle verloren zu haben und sich tatsächlich dem Protektionismus, Regionalismus und der Anti-Globalisierung zuzuwenden.
