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Die „Made-in-China“-Spiele |
Von Zhou Xiaoyan · 2016-08-16 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Made in China;Rio 2016 | Druck |
Li Ning unterzeichnete für die Spiele einen Sponsorenvertrag mit dem indischen Olympiaverband. Der Vertrag beinhaltet die Lieferung von Trainingsanzügen und -ausrüstung für rund 150 Sportler und Funktionäre.
Neerav Tomar, leitender Funktionär des indischen Olympiaverbands, erklärte gegenüber dem Indian Express, dass man Angebote von drei Unternehmen, darunter auch ein indisches, geprüft habe. „Wir haben den Baukastenfaktor bewertet, gutes Design und Qualität waren unser Ausgangspunkt“, erklärte Tomar. „Am Ende lief es auf Li Ning hinaus. Das Unternehmen ist eine internationale Marke, gehört zu den größten in Asien und ist international präsent. Bei der Qualität kann es mit anderen großen Bekleidungsunternehmen mithalten.“
Peak ist ein weiteres chinesisches Sportbekleidungsunternehmen, das großes Interesse an Rio 2016 hatte. Es hat Bekleidung und Schuhe für Athleten aus mehr als 10 Ländern gesponsert.
Jinling Sports, ein Sportausrüster aus der ostchinesischen Provinz Jiangsu, stellte Volleyballausrüstung wie etwa Netze und Schiedsrichterstühle zur Verfügung. Die Zhang-Kong-Hantelfabrik aus der nordchinesischen Provinz Hebei konnte das seit langem bestehende japanische Monopol für Gewichtheberausrüstung aushebeln, sie ist nun der einzige Hantellieferant der Olympischen Spiele von Rio.
Die Souvenirproduktion war schon immer eine Stärke Chinas, dieses Jahr bildet da keine Ausnahme.
Die Honav Culture Development Co. aus Beijing, ein Hersteller mit Exklusivlizenz für die Olympischen Spiele von Rio, hat eine Million Produkte rund um Vinicius und Tom, die Maskotten der Olympischen Spiele bzw. Paralympics, sowie 700.000 Anstecknadeln ausgeliefert.
Aufstieg in der Lieferkette
Auch schon während der Olympischen Spiele von 2012 in London waren Produkte „Made in China“ allgegenwärtig. Eine großer Teil der kleinen Flaggen und Plastiktröten, mit denen das Publikum die Sportler anfeuerte, wurde in Yiwu hergestellt, einem Produktionszentrum für Konsumgüter in der ostchinesischen Provinz Zhejiang.
Bei den Olympischen Spielen von Rio sind chinesische Marken entsprechend der Reform der Lieferkette aus dem qualitativ geringwertigen und arbeitsintensiven Segment in die Liga der High-End-Produkte und der Innovationen aufgestiegen.
Trotz der gestiegenen Arbeitskosten haben chinesische Unternehmen durch ihre Produktionskapazität weiter einen klaren Preisvorteil gegenüber ihren Konkurrenten.
Die größten Investitionen bei den „Made in China“-Produkten flossen in U-Bahnen.
Am 1. August ging der Olympia-Sonderservice von Rios U-Bahnlinie 4 offiziell in Betrieb, er verbindet das Zentrum mit dem Olympischen Dorf und dem Olympiapark. Täglich nutzen rund 300.000 Passagiere diese Strecke, sie verkürzt die Fahrtzeit zwischen beiden Endhaltestellen um eine halbe Stunde. Alle Züge der U-Bahnlinien wurden von Changchun Railway Vehicles Co., einem Tochterunternehmen der China Railway Rolling Stock Corp (CRRC), hergestellt.
Seinen Angaben zufolge besteht der Hauptteil der Züge aus rostfreiem Stahl, da die Strecke dicht am Meer entlangführt und die Züge wegen der hohen Luftfeuchtigkeit rostbeständig sein müssen. Außerdem sind die Züge mit explosionsfestem Glas versehen und das Design der sämtlicher Waggons beruht auf Elementen der brasilianischen Kultur.
Mehr als 200 Sicherheitsscanner von Nuctech Co. sorgen für Sicherheit an den olympischen Wettbewerbsstätten. Nuctech ist ein chinesischer Sicherheitsdienstleister mit Kontakten zur angesehenen Tsinghua-Universität.
Chen Yongjian, Geschäftsführer der brasilianischen Niederlassung von Nuctech, erklärte gegenüber People's Daily, dass die besonderen Locations der Olympischen Spiele höhere Standards für Sicherheitskontrollen erfordert hätten.
“Nehmen wir zum Beispiel die Beachvolleyballwettbewerbe. Die Geräte zur Sicherheitskontrolle müssen am Strand angebracht und benutzt werden, was ziemlich problematisch ist. Die Energieversorgung könnte unzuverlässig sein, elektronische Produkte könnten durch das Seewasser angegriffen werden. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Produkte sich an unterschiedliche Umgebungen anpassen können“, erklärte Chen.
Zhang Jianping, Direktor der Abteilung für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit am Institut für Internationale Wirtschaftsforschung der Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, erklärte, dass chinesische Produkte in Rio einen bereiteren Bereich abdecken würden als bei der Fußball-WM 2014 in Südafrika.
“Hauptgrund dafür ist, dass China eins der größten Produktionszentren der Welt ist, die größte Warenhandelsnation und einer der größten Exporteure der Welt. Daher haben chinesische Produkte einen klaren Wettbewerbsvorteil bei Sportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen“, erklärte Zhang in einem Interview mit China National Radio.
Er sei ziemlich zuversichtlich im Hinblick auf die Qualität der chinesischen Produkte für Olympia.
“Zunächst einmal verfügen chinesische Exporte über einen hohen Produktionsstandard. Zweitens stellen die Veranstalter von Rio sehr hohe Anforderungen an Qualität, Preis und Technik ihrer Produkte. Es sind die hohe Qualität und der relativ günstige Preis, die dafür sorgten, dass chinesische Unternehmen die Ausschreibungen gewannen“, erläuterte er.
Dennoch forderte Zhang, mehr Wert auf selbst entwickelte Marken, geistige Eigentumsrechte und Innovation zu legen, um die internationale Anerkennung chinesischer Marken und ihren Anteil am globalen Markt zu steigern.
Nach Angaben von Zhi Shuping, Direktor der Allgemeinen Verwaltung für Qualitätskontrolle, Inspektion und Quarantäne in China, liegt China bei mehr als 220 der 500 wichtigsten Industrieprodukte hinsichtlich der Produktion auf Platz eins.
Auf seinem Weg von einem bedeutenden Produktionsstandort zu einer Supermacht habe China aber dennoch noch einen weiten Weg vor sich, erklärte Zhi laut People's Daily.
“Ohne eine hohe Qualität werden in China hergestellte Produkte den Weltmarkt nicht erobern können”, erklärte er. „Technologische Innovationen und verlässliche Qualität sind entscheidend für die Transformation und Modernisierung der Fertigungsindustrie.“
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