Startseite >> Wirtschaft |
Vom Land der Produktfälschungen zum Land der Innovationen |
Von Corrie Dosh · 2016-08-05 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Made in China | Druck |
China entwickelt sich zum Ideenlieferanten von Weltklasse
Ein Mitarbeiter des Hightech-Unternehmens Royole Corp. in Shenzhen präsentiert eine durchsichtige und flexible Tastatur, die vom Unternehmen selbst entwickelt wurde. (XINHUA)
China ist nicht nur einer der wichtigsten Warenproduzenten der Welt, sondern auch Fälscher von Bestseller-Produkten. Das weiß jeder, der einige Zeit auf einem chinesischen Markt verbracht hat und ihn beladen mit gefälschten Louis-Vuitton-, Coach- und Apple-Produkten verlässt. Die Idee, dass „Made in China" eines Tages für innovative und effiziente Produkte stehen könnte, mag daher zunächst wie reine Fantasie erscheinen.
Der gleiche unternehmerische Geist, der zum meteoritenhaften Aufstieg des Landes am globalen Markt geführt hat, sorgt nun aber, finanziert aus den Taschen der Zentralregierung, für eine Welle von Innovationen. Rund 2500 „Innovationszentren" sind in Chinas Städten landesweit aus dem Boden geschossen und ihre Zahl soll sich nach Angaben des Internetmarktforschungsunternehmens iiMedia in den nächsten fünf Jahren verdoppeln.
Um in den kommenden zehn Jahren die Konsensprognose für das jährliche BIP-Wachstum zu erfüllen (5,5 bis 6,5 Prozent), wird China 2 bis 3 Prozentpunkte seines jährlichen BIP-Wachstums mit Hilfe von Innovation erzeugen müssen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im vergangenen Herbst vom McKinsey Global Institute veröffentlicht wurde. Dieser Übergang - „vom Innovationsschwamm" zum weltweiten Innovationsführer – sei möglich, aber alles andere als unausweichlich, so die Autoren der Studie.
China hat bereits einige Bekanntheit für seine Fortschritte in der verbraucher- und fertigungsnahen Innovation erlangt. Im Internet verbreitete sich jüngst ein Video, das eine futuristische chinesische Stadt zeigt, in der der Verkehr dank eines schnittigen mehrgeschossigen Busses, der billiger, sauberer und leichter zu konstruieren ist als jede U-Bahn, reibungslos vor sich hin brummt. Ein Modell des Transit Elevated Bus feierte in diesem Jahr auf der Beijing International High-Tech Expo Premiere und war dort nur aus einer ganzen Reihe bahnbrechender Ideen.
Jedes Jahr investiert China nach Angaben von McKinsey mehr als 200 Milliarden US-Dollar in die Forschung (nur übertroffen von den USA), spuckt 30.000 Doktoren der Natur- und Ingenieurwissenschaften aus und ist weltweit führend bei Patentanträgen.
"Chinesische Unternehmen zeigen bei bestimmten Innovationen eine gute Leistung. Sie befriedigen Verbraucherbedürfnisse nach besseren Produkten und Dienstleistungen und die Stärke des chinesischen Produktionsumfelds ermöglicht es ihnen, den Herstellungsprozess innovativer zu gestalten", so die Autoren der Studie. „China hat aber bei anspruchsvolleren Formen der Innovation wie etwa wissenschaftlichen Entdeckungen und im Maschinenbau/Ingenieurwesen noch nicht die Führung übernommen. Die Unternehmen schlagen aber einen typisch chinesischen Weg ein, um Experimente zu beschleunigen und in großem Maßstab hinzuzulernen."
Die Studie prognostiziert, dass der „China-Effekt" bei Innovationen in den kommenden zehn Jahren weltweit zu spüren sein wird, da immer mehr Unternehmen das Land als Standort kostengünstiger und schneller Innovationen betrachten.
"Der China-Effekt könnte insgesamt disruptiv wirken, schnelle Innovationen in großem Maßstab mit sich bringen und damit unbefriedigte Bedürfnisse auf den Schwellenmärkten erfüllen sowie neue Produktsorten und Dienstleistungen für Industrieländer erzeugen. Weltweit könnten Verbraucher von besseren Waren zu günstigeren Preisen profitieren", erklärten die Autoren.
2> |
|
LINKS: |
|
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China
京ICP备08005356号 京公网安备110102005860号