Apple hat damit begonnen, Patentgebühren an den chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei zu bezahlen, wobei es sich um eine Größenordnung von hunderten Millionen Dollar pro Jahr handeln soll.  

Nach einem Report des Büros für intellektuelles Eigentum in Guangdong hat Huawei im Jahr 2015 insgesamt 769 Patente an Apple lizenziert. Die amerikanische Firma hat im Gegenzug 98 Patente an Huawei angeboten. Der Report sagt, dass die beiden Unternehmen eine Serie an Vereinbarungen im letzten Jahr getroffen haben. Dazu zählen Patente in Zusammenhang mit GSM, UMTS, LTE und anderen Technologien für drahtlose Kommunikation.

Obwohl Apple als ein multinationaler Technologiekonzern auf ein Team an herausragenden Fachleuten zurückgreifen kann, muss die Firma immer noch Patentgebühren an seine Mitbewerber bezahlen. Auf Nachfrage sagte Huawei, dass ein anderes Prozedere aufgrund vertraulicher Absprachen mit Apple nicht möglich gewesen sei. Die Firma fügte hinzu, dass man sich stets an die Regeln für den Besitz des intellektuellen Eigentums gehalten habe. Entsprechende Probleme seien auf verschiedene Art und Weise gelöst worden, dazu zählen übergreifende Lizenzierungen und Geschäftskooperationen.

Huawei mit dem Firmenstützpunkt in Shenzhen ist der größte Ausrüster für Telekommunikation weltweit und hat Ericsson im Jahr 2012 damit überholt. Nach Angaben von Statistiken, die von der Weltorganisation für intellektuelles Eigentum veröffentlicht wurden, hat Huawei die Liste für internationale Patenteinreichungen im Jahr 2015 wieder angeführt. Auch in Europa stieg die Firma zur Nummer 4 auf, wie aus einem jährlichen Report der Europäischen Patentorganisation hervorgeht. Der chinesische Technikriese hat auch für den Schutz seiner intellektuellen Eigentümer außerhalb Europas angesucht. Ende 2015 hat Huawei 52.550 Patente in China beantragt, 30.613 im Ausland, davon wurden insgesamt 50.377 Patente autorisiert.