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Der chinesische Außenhandel 2015 – eine Bilanz |
Von Yao Ling · 2016-01-08 · Quelle:China Heute |
Stichwörter: Außenhandel;Importe;Exporte;2015 | Druck |
Für Chinas Außenhandel war das gerade zu Ende gegangene Jahr 2015 das wohl schwierigste seit dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise. Sowohl Chinas Importe als auch seine Exporte schrumpften 2015. Zudem war der Rückgang wohl der größte seit dem Jahr 2009. Warum kam es zu dieser Entwicklung? Hierfür gibt es vielschichtige Gründe. Einer ist sicherlich, dass Chinas Wirtschaft mittlerweile in einen Zustand der neuen Normalität eingetreten ist. Die Gestalt des Außenhandels, die Ein- und Ausfuhren sowie die Struktur der Märkte haben sich grundlegend verändert und es wird für China vor diesem Hintergrund immer schwieriger, sein zweistelliges Wachstum der vergangenen drei Jahrzehnte aufrechtzuerhalten. Zum anderen ging die Wiederbelebung der Weltwirtschaft nur schleppend vonstatten. Auch sind die globalen Preise von Massengütern im vergangenen Jahr stark gefallen und die Nachfrage auf dem internationalen Markt sank. All dies hat sich letztlich negativ auf den chinesischen Außenhandel ausgewirkt.
Was die inländischen Gründe betrifft, so konnte China die Gesamtlage alles in allem gut kontrollieren, obwohl der Außenhandel in kleinerem Ausmaß zurückging. Es ist der Volksrepublik gelungen, die Strategie der Freihandelszonen aktiv in die Praxis umzusetzen und das äußere Umfeld für den Außenhandel ständig zu verbessern. Entscheidend war vor allem, dass China weiterhin alles daran gesetzt hat,
Größerer Abwärtsdruck auf Im- und Export
Betrachten wir zunächst die Grunddaten des chinesischen Außenhandels im Jahr 2015: Nach Statistiken des chinesischen Zollamts belief sich das Gesamtvolumen des chinesischen Außenhandels zwischen Januar und Oktober 2015 auf 3,23 Billionen US-Dollar, was einem Minus von 8,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Der Export lag unterdessen bei 1,86 Billionen US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 2,5 Prozent bedeutet. Die Importe erreichten ein Volumen von 1,37 Billionen US-Dollar, eine Abnahme um 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auf das gesamte Jahr 2015 hochgerechnet dürfte China damit den größten Rückgang seiner Außenhandelsgeschäfte seit 2009 nach dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise erlebt haben.
Nimmt man die Zahlen der Monate Januar bis Oktober einzeln unter die Lupe, zeigt sich zudem, dass nur in drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr ein Exportplus erwirtschaftet werden konnte. Insbesondere in den vier Monaten seit Juli zeichnete sich ein Minus ab. Der Rückgang der Exporte hat sich also erweitert. Im Oktober ging der Export im Vergleich zum Vormonat um ganze 6,4 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahr sogar um 6,9 Prozent. Auch Chinas Importe schrumpften in den ersten zehn Monaten 2015 im Vergleich zum Vorjahr. Hier wurde gar ein zweistelliger Rückgang verzeichnet. So nahm der Import beispielsweise im Oktober im Vergleich zum Vormonat um 9,8 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 18,8 Prozent ab.
Chinas drei größte Außenhandelspartner sind die EU, die USA und die ASEAN-Staaten. Von Januar bis Oktober 2015 belief sich Chinas Außenhandelsvolumen mit der EU auf insgesamt 465,5 Milliarden US-Dollar, ein Minus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das chinesisch-amerikanische Außenhandelsvolumen betrug unterdessen 461,2 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 1,8 Prozent im Vergleich zur Vorjahrsperiode. Der Außenhandel mit den ASEAN-Staaten erreichte ein Volumen von 379,2 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang um 2,9 Prozent. Auch Chinas Exporte in die USA wuchsen in den ersten zehn Monaten 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent, die Exporte nach Südkorea nahmen um 1,1 Prozent, nach Vietnam um 5,5 Prozent, nach Großbritannien um 3,5 Prozent, nach Indien um 8,4 Prozent und nach Singapur um 9,3 Prozent zu. Die Ausfuhren vom chinesischen Festland nach Hongkong gingen unterdessen um 12,2 Prozent zurück. Auch die Exporte nach Japan (Rückgang um 9,5 Prozent), nach Deutschland (4,9 Prozent) und in die Niederlande (8,2 Prozent) gingen zurück.
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