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Zwischen aufstrebender Großmacht und Entwicklungsland

Von Zhu Zhiqun  ·   2015-11-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: 13. Fünfjahresplan "neue Normalität"
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Chinas Wirtschaft und Gesellschaft durchlaufen einen Anpassungsprozess an die "neue Normalität"

 

Solarenergie hat auch auf dem Land Einzug gehalten - wie im Kreis Gu'an in der Provinz Hebei (XINHUA)

Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend dafür sein, ob Chinas sein Ziel erreicht, bis 2021 – dem Jahr, in dem auch die KP Chinas ihr hundertjähriges Bestehen feiert - eine Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand aufzubauen. Internationale Medien konzentrieren sich vor allem auf die Wachstumsprognose für den Zeitraum des 13. Fünfjahresplans, die auf der 5. Plenarsitzung des 18. Zentralkomitees der KP Chinas im Oktober bekanntgegeben wurde. Weniger beachtet werden dagegen die beängstigenden Herausforderungen in China selbst und die Gegenstrategien, die auf der Plenarsitzung entworfen wurden.    

China hat sich zu einer sehr einflussreichen Kraft in der heutigen Welt entwickelt. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass sich die Welt erkältet, wenn China niest, wie Martin Wolf von der Financial Times einmal schrieb. Wird die Konjunkturverlangsamung in China eine weltweite Rezension auslösen? Ist Chinas Außenpolitik durchsetzungsstärker? Das sind legitime Fragen, aber sie gehen an den wirklichen Problemen Chinas und der internationalen Gemeinschaft von heute vorbei. Es lassen sich drei Ursachen für die weltweiten Fehlinterpretationen und die globale Beunruhigung über Chinas Wirtschaft und Außenpolitik identifizieren.   

Das Phänomen des Spiegelbilds

Richtige und falsche Wahrnehmungen beeinflussen unser Verständnis internationaler Angelegenheiten. Was ein Land in einem anderen sieht, ist häufig ein Spiegelbild seiner selbst. Als der Westen in diesem Jahr heftig auf die Erschütterung des chinesischen Marktes reagierte, nahm er ein Spiegelbild seiner selbst im Kampf um die Konjunkturerholung wahr. Menschen aus dem Westen, vor allem Amerikaner, haben immer den missionarischen Impuls, China nach ihrem Bild zu verändern, es entweder zu christianisieren wie im 19. Jahrhundert, oder es zu „demokratisieren" wie im 21. Jahrhundert.

Jeder hatte sich an das schnelle Wachstum Chinas gewöhnt und niemand war auf ein ausbleibendes Wunder vorbereitet. Von 1978 bis 2011 erlebte China ein beispielloses Wachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr. 2010 löste es Japan als zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt ab. 2012 begann sein Wachstum nachzulassen, im vergangenen Jahr sank es auf 7,3 Prozent und es wird wahrscheinlich auch noch weiter abnehmen. Für China hat mit dem langsameren Wachstum die Phase der „neuen Normalität" begonnen, Qualität und Effizienz sind nun wichtiger als Quantität.

Chinas schnell laufender Motor ist ins Stottern geraten, die Gründe dafür sind steigende Arbeitskosten, ineffiziente Staatsunternehmen, eine beschädigte Umwelt, der seit 2008 schrumpfende Exportmarkt im Westen usw. Chinas Wachstumsverlangsamung hätte eigentlich keine Überraschung sein dürfen. Die Überreaktion des Westens auf die Marktschwankungen spiegelt nur die Frustration über die eigene trübe Wirtschaftslage wider. Die USA neigen dazu, die Stärke Chinas zu über- oder zu unterschätzen. Sie fürchten außerdem, als führende Weltmacht von China verdrängt zu werden und übersehen dabei Chinas politische Prioritäten und Probleme sowie die die ihnen verbliebene Macht.

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