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China geht stabilerem Wachstum entgegen

Von Deng Yaqing  ·   2015-07-23  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Chinas;Wirtschaft;Wachstum
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Das Wohlbefinden der Menschen steigt 

 

Arbeiter räumen Pakete mit Einzelhandelswaren beiseite, um sie für den Exportzoll des Yiwu Cross-Border E-commerce Supervision Center in Yiwu, Zhejiang, vorzubereiten (Foto: Xinhua) 

Der Gangwechsel der chinesischen Volkswirtschaft bedeutet nicht unbedingt, dass der Lebensunterhalt der Menschen betroffen ist. Das durschnittliche Einkommen für sechs Monate liegt bei 10.931 Yuan (1.760 USD), was inflationsbereinigt einem Wachstum von 7,6 Prozent entspricht – und ist somit stärker als das BIP – gewachsen. „Gewissermaßen zeigt es, dass die strukturellen Anpassungen und Maßnahmen, die darauf abgezielt hatten, den Lebensstandard der Menschen zu verbessern, einige gute Ergebnisse gebracht haben"; sagt Cao Heping, ein Professor an der School of Economics der Beijing Universität, zum China News Service.

In den letzten Jahren hat der Dienstleistungssektor eine sprunghafte Expansion erlebt, durch die viele – auch gut bezahlte – Arbeitsplätze entstanden sind. Der Anstieg des Mindestlohns in vielen Gebieten hilft ebenfalls die Einkommen der Bevölkerungsteile mit niedrigen Löhnen zu steigern, sagt Cao.

In der Zwischenzeit ist der Verbraucherpreisindex (VPI) um 1,3 Prozent in der ersten Hälfte gestiegen, das sind um 0,1 Prozentpunkte mehr als im ersten Quartal und liegt gut bei der Planzahl von 3 Prozent.

Das war gewissermaßen ein Resultat des Wirtschaftsabschwungs, der schwächeren Nachfrage und dem Preisverfall der internationalen Rohstoffmärkte, sagt Cao, der hinzufügt, dass niedrigere Preise ja bedeuten, dass Menschen mehr fürs gleiche Geld einkaufen können.

Das rege Einkommen der Bewohner in Kombination mit gut kontrollierten Preisen zeigen, dass die Wirtschaft stabiler wird und der Wohlstand der Menschen besser abgesichert ist, sagt Fan Jianping, Chefökonom des SIC.

Abgesehen davon war auch die Beschäftigungslage besser als erwartet. In der ersten Hälfte des Jahres entstanden mehr als 7,18 Millionen Arbeitsplätze in den Städten, was bereits 71,8 Prozent des Gesamtjahresziels entspricht. Die Arbeitslosenrate bleibt laut Daten des SSA bei ungefähr 5,1 Prozent. Hinter den günstigen Beschäftigungszahlen steht die rasante Entwicklung der Dienstleistungsbranche, sagt Cao.

Unter großem Abwärtsdruck und inmitten tiefgreifender Anpassungsprozesse der industriellen Strukturen, ist die stabile Beschäftigungslage ein Resultat der Bemühungen der Regierung Innovation und Unternehmertum zu fördern und wird die soziale Stabilität absichern, argumentiert Cao.

Gute Aussichten 

Die unvollendete Urbanisierung und Industrialisierung zusammen mit der Verbesserung der Konsumstrukturen werden weiterhin Wachstumsimpulse liefern und die Effizienz der gerade veröffentlichten Richtlinien und Maßnahmen wird sich in der nahen Zukunft zeigen, sagt Sheng.

Die Projektbibliothek der öffentlich-privaten Partnerschaften, die im Mai von der National Development and Reform Commission eingerichtet wurde, listet 1.043 Projekte mit Investitionen von insgesamt 1,97 Billionen Yuan (317,17 Milliarden USD). Das allein im Mai genehmigte Kapital erreicht 250 Milliarden Yuan (40,25 Milliarden USD). „Es braucht Zeit, bis ein genehmigtes Projekt echte Investitionen und Produktivität zeigt", merkt Sheng an.

Geld und Steuerpolitik sowie Maßnahmen, den Liegenschaftsmarkt zu revitalisieren sind noch nicht voll ausgeschöpft. Daher werden sie auch in der zweiten Jahreshälfte die Wirtschaft weiter antreiben können", sagt Zhu, der voraussagt, dass Investitionen, Konsum und Exporte besser werden und eine stärkere Rolle spielen werden, um ein Wachstum von 7 Prozent in der zweiten Jahreshälfte sicherzustellen.

Allerdings bleiben Abwärtsrisiken bestehen. Weitere Anstrengungen, um den Kapitalmarkt zu stabilisieren, Probleme von Überkapazitäten zu lösen, Finanzierungskosten zu senken, Steuerreformen und Unternehmensreformen und die Richtlinien, die Angebot und Nachfrage verbessern sollen, voll zur Geltung kommen zu lassen, sagt Zhu.

Zhang Jun, der Leiter des Informationsdepartments am China Center for International Economic Exchanges, sagt, dass sowohl internationale Faktoren, wie die wahrscheinliche Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank und das griechische Schuldenproblem, genauso wie inländische Faktoren, wie der verletzliche Aktienmarkt und der Schuldenabbau der Unternehmen den Aufwärtstrend untergraben könnten.

„Mittel- und langfristig ist es immer noch ein harter Kampf für China, seine Volkswirtschaft auszubalancieren. Im Bodenbildungsprozess werden Unsicherheiten stärker werden. Die Regierung muss Teilrisiken eindämmen, sodass diese keine regionalen oder systemischen Risiken werden", sagt Zhang.

Huang Yiping, ein Professor der National School of Development der Beijing Universität, argumentiert, der voraussichtliche Rückschlag für die chinesische Wirtschaft hängt davon ab, ob die neuen Industriestandbeine durch Innovation, Transformationen und Verbesserungen entstanden sind.

„Auch wenn die sich entwickelten Wachstumsmotoren noch nicht stark genug sind, die Wirtschaft zu schultern, stehen diese neuen Industrien, Produkte und Geschäftsmodelle für einen hoffnungsvollen neuen Weg der zukünftigen Entwicklung", sagt Huang.

Die wichtigsten makroökonomischen Indikatoren des ersten Halbjahres 

  - Der Verbraucherpreisindex (VPI), eine wichtige Messlatte für Inflation, stieg um 1,3 Prozent. Der Erzeugerpreisindex (EPI), der die Inflation auf der Großhandelsebene misst, betrug 4,6 Prozent.

  - Der Außenhandel sank um 6,9 Prozent auf 11,53 Billionen Yuan (1,86 Billionen USD. Die Exporte stiegen um 0,9 Prozent auf 6,57 Billionen Yuan (1,06 Billionen USD), während die Importe um 15,5 Prozent auf 4,96 Billionen Yuan (798,56 Milliarden USD) sanken.

  - Die Wertschöpfung der Industrieunternehmen über einer bestimmten Größe – einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Yuan (3,15 Millionen USD) pro Jahr stieg um 6,3 Prozent.

  - Anlageinvestitionen betrugen 23,71 Billionen Yuan (3,82 Billionen USD), das entspricht inflationsangepasst einem Anstieg von 12,5 Prozent.

  - Investitionen im Immobiliensektor erreichten 4,4 Billionen Yuan (708,4 Milliarden USD, das entspricht inflationsangepasst einem Anstieg von 5,7 Prozent.

  - Der Einzelhandel erreichte ein Gesamtvolumen von 14,16 Billionen Yuan (2,28 Billionen USD), was einem Anstieg von 10,5 Prozent nach Inflation entspricht. Der Online-Einzelhandel erreichte 1,38 Billionen Yuan (222,18 Milliarden USD), das entspricht einem Anstieg von 38,6 Prozent und beträgt 9,7 Prozent des gesamten Einzelhandelumsatzes.

  - Das verfügbare Pro–Kopf–Einkopf–Einkommen der Stadtbewohner liegt bei 15.699 Yuan (2.528 USD), was inflationsbereinigt einem Wachstum von 6,7 Prozent entspricht.

  - Das Pro-Kopf-Einkommen der Landbewohner liegt bei 5.554 Yuan (894 USD), was inflationsbereinigt einem Wachstum von 8,3 Prozent entspricht.

  - Neue in Yuan denominierte Anleihen betragen 6,56 Billionen Yuan (1,06 Billionen USD), das sind 537,1 Milliarden Yuan (86,47 Milliarden USD) mehr als im Vorjahr.

  - Ende Juni lag der M2, ein weitgefasstes Maß der Geldmenge, das zirkulierendes Bargeld und Einlagen kalkuliert, bei 133,34 Billionen Yuan (21,47 Billionen USD), das ist ein Anstieg von 11,8 Prozent.

  - Das gesamte Social Financing, ein Maß für Mittel die von Organisationen der Realwirtschaft erhoben wurden und ein grobes Maß für die Liquidität einer Volkswirtschaft im Allgemeinen, betrug 8,81 Billionen Yuan (1,42 Billionen USD).

   (Quelle: Staatliches Statistikamt, alle Wachstumsraten im Jahresvergleich)

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