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An der Schwelle zur Krise
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Von An Gang · 2015-12-18 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Krise;AIIB;Weltordnung; | ![]() |
Schlüsselprobleme
Die folgenden Probleme beherrschen die Zukunft der Weltordnung:
Erstens ist Europa, obwohl es das traditionelle Zentrum der westlichen Hemisphäre und des westlichen Denkens ist, dabei seinen Einfluss zu verlieren. Die Europäische Union, der am besten entwickelte Wirtschaftsblock der Welt, steht nun vor zahlreichen Herausforderungen wie der Stabilität des Euros, dem erlahmenden Wirtschaftswachstum, dem großen Migrationsstrom und dem Wohlstandsgefälle. Obwohl die EU ihr Bestes versucht, diesen Trend umzukehren und die Chancen nutzte, ihre Strukturprobleme zu lösen, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Block zunehmend gespalten, exklusiv und konservativ wird.
Zweitens sind die Vereinigten Staaten weit davon entfernt, den Zenit der globalen Führung zu erreichen. Die Regierung unter Barack Obama nahm eine abwartende Einstellung gegenüber den traditionellen Verbündeten in Europa ein, während sie sich stärker in die regionalen Angelegenheiten in der asiatisch-pazifischen Region und den Regionen des Indischen Ozeans als Teil der Strategie der „Hinwendung nach Asien" einbindet. In Bezug auf die Wirtschaft hat die US-Notenbank in den letzten beiden Jahren wiederholt Signale einer geplanten Zinserhöhung gegeben, die dann aber nie stattfand, was aber dazu führte, dass viel Kapitel aus den Schwellenländern in die USA floss – damit wurde die Wirtschaftserholung der USA auf Kosten der weniger entwickelten Märkte finanziert.
Die neueste Außenpolitik der USA untergräbt bis zu einem gewissen Grad die sich selbst zugeschriebene globale Führungsrolle, da Entscheidungen mehr aus ökonomischem Interesse als aus „moralischer Überlegenheit" gefällt werden. Auch hat die Erholung der US-Wirtschaft, die schneller als erwartet vor sich ging, die Weltsupermacht einmal mehr an die Spitze von Wissenschaft, Energie und militärischer Innovation gebracht.
Drittens führt die Gruppe des sogenannten Islamischen Staates (IS), zusätzlich zu ihrem Streben nach einem von ihnen kontrollierten „islamischen Kalifat", nun brutale Attentate aus, um Rache an ihren „Feinden" auszuüben. Daher stellt IS einen gemeinsamen Feind der internationalen Gemeinschaft dar. Bis heute ist es allerdings aufgrund der unterschiedlichen Interessen und strategischen Ziele nicht gelungen, eine koordinierte Macht zu bilden, mit der man den IS effektiv bekämpfen kann.
Darüber wackelt die traditionelle Grundlage, mit der extremistische Kräfte behandelt wurden. Einige realisieren nun, dass der „Feind meine Feindes nicht notwendigerweise mein Freund" ist. Die herkömmliche Weise des Westens, mit Angelegenheiten des Nahen und Mittleren Ostens umzugehen, könnte ihm in unbeabsichtigter Weise selbst Schaden zufügen. Die internationale Gemeinschaft muss einen besseren Weg finden, mit Extremismus umzugehen, ohne die breite Bevölkerung zu entfremden.
Außerdem ist die Verwundbarkeit offener Grenzen deutlich, was bei vielen zu Zweifeln über die Gültigkeit der ökomischen Globalisierung und regionalen Integration führt. Viele wundern sich: Gibt es ein universell bindendes Übereinkommen, um Frieden und Zusammenhalt zu sichern? Wird die Welle der Anti-Globalisierung und Anti-Anpassung weiter intensiviert?
Jahrelang haben die entwickelten Länder Nordamerikas und Europas Menschenrechte als den Grundstein ihrer Außenpolitik angeführt. Doch die jüngsten terroristischen Attacken gegen westliche Ziele und die Migrantenkrise vor der Haustür der EU werfen Fragen auf, ob diese Länder den politischen Willen haben, die Werte, die sie solange verfochten haben, auch zu erfüllen. Wenn die Türen zwischen verschiedenen Religionen und ethnischen Gruppen verschlossen werden, könnten sich viele zu einem radikalen und extremistischen Pfad hinwenden. Das würde die Welt noch mehr in Gefahr bringen.
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