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Der Disput um die Kurilen
Von Huo Jiangang  ·   2015-09-11  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Japan;Russland
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Japan und Russlands jeweilige Standpunkte in Bezug auf die umstrittenen Inseln der Kurilen sind so unbeweglich wie die Landmassen selbst. 

 

Am 22. August besuchte der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew eine der umstrittenen Inseln der Kurilen und entfachte damit einen jahrzehntelangen Territorialstreit, der in der letzten Zeit schon ruhend war, neu. 

Der Disput um die Kurilen bezieht sich auf die vier wichtigsten Inseln des Archipels: Kunaschir, Iturup, Chabomai and Schikotan, die in Japan als Nördliche Territorien bezeichnet werden. Er ist ein wunder Punkt in den russisch-japanischen Beziehungen. Als Medwedew seine Reise im Juli angekündigt hatte, drückte Japan seine Besorgnis in der russischen Botschaft in Tokio aus. 

Schon im November 2010, besuchte Medwedew als russischer Staatspräsident die Insel Kunaschir in den südlichen Kurilen. Er wurde der erste führende Politiker aus Russland bzw. der ehemaligen Sowjetunion, der seinen Fuß auf die umstrittenen Inseln setzte. Zwei Monate, nachdem er vom russischen Präsident Wladimir Putin zum Ministerpräsidenten ernannt worden war, besuchte der die Kurilen im Juli 2012 ein zweites Mal. 

Dies ist das dritte Mal, dass Medwedew die Kurilen besucht. Während seines diesmaligen Besuches nahm Medwedew am Jugend-Forum „Iturup" teil und besichtigte einige Baustellen, die Teil des russischen Entwicklungsplans für die Kurilen sind, berichten die russischen Nachrichten Sputnik News. 

Keine Bewegung 

Tatsächlich ist der Kurilenkonflikt ein historisches Nebenprodukt des 2. Weltkrieges. Anfang 1945 trafen sich die Großen Drei, der amerikanische Präsident Franklin Roosevelt, der britische Premierminister Winston Churchill und der sowjetische Führer Joseph Stalin, bei der Konferenz von Jalta, um Kriegsstrategien und Angelegenheiten der Nachkriegsordnung zu besprechen. 

Roosevelt bestand darauf, dass die sowjetische Armee, nach dem Sieg über Deutschland, im Osten den Kampf gegen Japan unterstützen sollte. Im Gegenzug für die Zustimmung im Kampf gegen Japan verlangte Stalin die Insel Sachalin sowie die südlichen Kurilen, die beide nach einem Krieg gegen Russland 1904-05 von Japan annektiert worden waren. 

Die Kurilen wurden seit Ende des 2. Weltkrieges von der Sowjetunion und später von Russland verwaltet. Für Russland ist die Souveränität über die Insel eine der Früchte der Nachkriegsordnung. Aber Japan ist ebenfalls nicht bereit, von seinen Forderungen über die Inseln abzusehen. 

Im Vertrag von San Francisco von 1951, verzichtete Japan auf seine Forderungen auf die Kurilen, inklusive Kunaschir und Iturup. Aber die Sowjetunion unterzeichnete diesen Vertrag, aufgrund der komplizierten Situation des Kalten Krieges, nicht. Später änderte Japan seine Ansicht und erneuerte seine Forderungen auf Souveränität über die vier Inseln Kunaschir, Iturup, Chabomai und Schitokan. 

1956 machten die Sowjetunion und Japan Fortschritte, indem sie eine gemeinsame Stellungnahme unterzeichneten. Es gelang ihnen aber nicht, sich über den Territorialstreit zu einigen. Die Sowjetunion hatte angeboten, die beiden kleineren der vier Inseln, Chabomai und Schitokan, an Japan zurückzugeben. Aber Japan wies diese Idee zurück und bestand auf die Rückgabe aller vier Inseln. 

Als der Kalte Krieg zu Beginn der 1990er zu Ende war, tauten die japanisch-russischen Beziehungen einigermaßen auf. 2001 wiederholte der japanische Ministerpräsident Yoshiro Mori in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem russischen Präsidenten Putin, dass die beiden Inseln Chabomai und Schitokan nach einem permanenten Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern an Japan zurückgegeben werden sollten. 

Bis heute konnten sich die beiden Seiten nicht einigen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass der nationalistische Flügel in Japan auf die Rückgabe aller vier Inseln besteht, ungeachtet dessen, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass dies jemals passieren kann. Frühere Regierungen in Japan hatten eine Reihe von Kompromissvorschlägen gemacht, aber sie konnten aufgrund des innenpolitischen Druckes nie auf den Verhandlungstisch kommen. 

Für Russland wäre es ideal, wenn Japan diese Angelegenheit ruhen lassen würde und dem eurasischen Giganten die Souveränität über die Landmasse zugestehen würde. Offensichtlich ist es höchst unwahrscheinlich, dass Japan diese Lösung annehmen wird.  

Der Schlüssel zur Angelegenheit liegt in der strategischen geografischen Lage für beide Seiten. Der größte Kompromiss für Russland wäre, Chabomai und Schitokan aufzugeben, die nur sieben Prozent aller Inseln ausmachen. 

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