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Fünf Jahre als Erster Parteisekretär in einem armen Dorf

Von Li Yifan  ·   2020-10-13  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Armutsbekämpfung;Erster Parteisekretär
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Der 46-jährige Xie Wanju ist ein Veteran. Bevor er als Erster Parteisekretär im Dorf Zhadong tätig wurde, arbeitete er im Büro für Kultur, Radio, Fernsehen, Presse, Medien und Sport des Bezirks Yizhou in der Stadt Hechi. In seiner Arbeit war er besonders gewissenhaft und verantwortungsbewusst und erzielte herausragende Leistungen. Daher wurde er als Erster Parteisekretär ausgewählt und ins Dorf Zhadong entsandt, um vor Ort den Kampf des Dorfes gegen die Armut zu unterstützen.  

Xie Wanju, Erster Parteisekretär im Dorf Zhadong. (Foto: Li Kaizhi) 

Die Aufgabe der Armutsbekämpfung ist sehr schwer, der Arbeitsort liegt weit von der Stadt entfernt. Daher nimmt dieser Job zwangsläufig viel Zeit in Anspruch und belastet das Familienleben. Xie war es bei dieser Ernennung zunächst gar nicht wohl zumute. 

„Anfangs hatte ich tatsächlich Bedenken und hoffte, die zweijährige Amtszeit möglichst rasch hinter mich zu bringen“, sagt Xie.  

Nachdem er aber die tiefe Armut des Dorfes gesehen und aus nächster Nähe erlebt hatte, begann er seine Meinung zu ändern.  

Er erinnert sich noch gut an die Ankunft im Dorf Zhadong. Als ich zum ersten Mal die armen Familien oben am Berg besuchte, war ich vier Stunden zu Fuß auf dem steilen Gebirgspfad unterwegs. Dort habe ich gesehen, dass die Dorfbewohner nur Mais und etwas Wildgemüse zu essen hatten, und in ihren Lehmhütten regnete es sogar durch das Dach hinein.“ 

Das Dorf Zhadong ist nur zwanzig Kilometer vom Bezirk Yizhou entfernt, aber sehr rückständig und arm. Das schockierte Xie und ließ ihn erkennen, wie wichtig die Bekämpfung der Armut ist. 

Eine Lehmhütte im Dorf Zhadong. (Foto: Zhang Wei) 

Ich muss etwas für die Dörfler tun und darf diese zwei Jahre nicht verschwenden.“ Mit diesem einfachen Wunsch machte sich Xie Wanju an die Arbeit. Neben der Entwicklung der Wirtschaft des Dorfes, die auf Produkte setzt, die dort gut angebaut werden können, förderte er den Straßenbau, um die Verbindung des Dorfes mit der Außenwelt zu verbessern. 

Die zweijährige Amtszeit von Xie Wanju ging schnell zu Ende, er aber wollte das Dorf nicht verlassen. „Der Straßenbau ist noch nicht abgeschlossen, und das Ziel der Armutsbekämpfung wurde noch nicht erreicht. Wir können das alles nicht auf halbem Wege aufgeben“, sagte Xie damals. Er beantragte eine Verlängerung seiner Amtszeit und blieb weiterhin als Erster Parteisekretär im Dorf Zhadong. 

Vor und nach dem Bau der Straße zum Dorf Zhadong. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Xie Wanju) 

Bis heute sind fast fünf Jahre vergangen. Unter der Führung von Xie hat sich das Dorf Zhadong enorm verändert. Das Netz betonierter Straßen, die neuen und modernen Wohnhäuser, die immer praller gefüllten Geldtaschen und lächelnden Gesichter der Dorfbewohner legen Zeugnis davon ab, dass Xie Wanju sein Versprechen gehalten hat.  

Neue Wohnhäuser im Dorf Zhadong. (Foto: Zhang Wie) 

Die staatliche Politik fördert Parteisekretäre wie Xie Wanju, die in vorderster Front gegen die Armut aktiv sind: Zunächst erhalten sie einen bestimmten Zuschuss zu ihrem Gehalt, dessen Höhe sich an ihrem früheren Einkommen orientiert. Die Erfahrung als Erster Parteisekretär eröffnet ihnen zudem weitere Aufstiegsmöglichkeiten.  

Gegenwärtig sind die Maßnahmen zur Armutsüberwindung im Dorf Zhadong im Wesentlichen abgeschlossen und stehen vor der Abnahme durch die übergeordneten Behörden. Aber für Xie Wanju gibt es noch immer kein Ausspannen. Unzählige Telefonate und der ganze Papierkrieg, mit dem der Kampf gegen die Armut stets verbunden ist, beschäftigen ihn noch immer jeden Tag von frühmorgens bis spät in die Nacht. 

„Wegen der Arbeit kann ich nur wenig Zeit mit meiner Frau und meinem Sohn verbringen. Sie zeigen manchmal nur wenig Verständnis für meine Arbeit.“ Kommt die Sprache auf seine Familie, fühlt er sich immer ein wenig schuldig. 

Für das Leben nach dem Ende seiner Amtszeit hat Xie noch keine konkreten Pläne. Mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, steht jedoch bereits auf der Tagesordnung. „Ich bin noch nicht in der Hauptstadt unseres Landes gewesen. Nach dem Ausscheiden aus meinem Amt möchte ich mit meiner Familie nach Beijing reisen“, sagt er. 

Für die künftige Entwicklung des Dorfes Zhadong hat Xie noch viele Ideen. Neue Wirtschaftszweige wie Viehzucht und Agrotourismus sind schon in Planung. Zu seiner Freude sind viele junge Leute, die zum Arbeiten in die Stadt abgewandert waren, mittlerweile ins Dorf zurückgekehrt, um dort mitanzupacken. Mit ihnen hat Xie Wanju viel über die Zukunft des Dorfs diskutiert. „Die Überwindung der Armut ist nur der Anfang. Um Zhadong zu einem wohlhabenden Dorf zu machen, muss man in Zukunft vor allem auf die Jugend setzen“, meint er. 

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