Inzwischen wurde der Schienengüterverkehr in ganz Asien und Europa immer ausgeprägter. Immer mehr Güterzüge treten die Fahrt in Richtung Europa an und dies nicht mehr nur von Chongqing aus, sondern auch von vielen anderen chinesischen Städten wie Zhengzhou, Chengdu, Wuhan und Xi'an.   

Am 9. August 2013 fuhr der mit chinesischen Produkten beladene Güterzug der Yuxinou-Linie (Chongqing-Xinjiang-Europa) von der südwestchinesischen Stadt Chongqing nach Europa. (Xinhua)    

Im Jahr 2014, im Alter von 30 Jahren, fasste Wang den Entschluss, in der Firma Yuxinou (Chongqing) Logistics Co., LTD zu arbeiten. Zwar besaß er dazumal kaum Vorwissen über Güterzüge; dies stellte sich im Nachhinein allerdings als unwesentliches Problem heraus. Wang erinnert sich daran, dass sich der Güterzugverkehr zwischen China und Europa zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen befand und es dementsprechend in diesem Bereich kaum Beispiele aus der Praxis gab, auf die er sich hätte berufen können, und so ergriff er alle Gelegenheiten, die sich ihm boten, um sich möglichst schnell mit der Materie vertraut zu machen und mit der Arbeit zu beginnen.

Über die Zeit verkehrten immer mehr Güterzüge zwischen China und Europa. Bis zum Mai 2016 betrug die Zahl der Züge nach Europa schon mehr als 1500. Die Anzahl der Abfahrten wächst ebenfalls immer schneller. Gemäß einer Reihe von Daten, die von Insidern zur Verfügung gestellt wurden, hatte es zunächst 4 Jahre gedauert, bis die 500. Fahrt absolviert war, doch danach wurden nunmehr fünf Monate benötigt, um die dritte „Fünfhunderter-Fahrt“ zu absolvieren. Um Kunden in Übersee besser bedienen zu können, hat die Logistikfirma Yuxinou (Chongqing) im selben Jahr in Duisburg eine Vertretung errichtet und Wang Xi wurde daraufhin nach Deutschland entsandt. 

Das am 16. April 2018 aufgenommen Foto zeigt die Container am DIT in Duisburg. (Xinhua)    

„Rückblickend stellte sich die rasante Entwicklung der chinesisch-europäischen Güterzüge  für mich als große Chance heraus und hat mein Leben komplett verändert.“ Wang sagte, dass diese Arbeit ihm die Möglichkeit gebe, mit ausländischen Geschäftsleuten in Kontakt zu treten und die Bedürfnisse der Kunden intuitiv zu verstehen. Der Umgang mit den zuständigen Behörden in Deutschland, insbesondere dem Zoll, ermögliche es ihm auch, die Arbeitsideen der anderen Seite zu verstehen und Probleme schneller und effizienter zu lösen. 

Heute leitet er die Geschäfte des Unternehmens. Die Anzahl der Yuxinou-Züge von und nach Zentraleuropa ist von 17 im Jahr 2011 auf 1.442 Ende 2018 gestiegen. Die Anzahl aller China-Europa-Züge, einschließlich der Zugverbindung „Chongqing-Xinjiang-Europa“, steht bei 6.300, wodurch nun fast 100 Städte zwischen China und Europa miteinander vernetzt sind. 

„Ich habe jetzt das Gefühl, dass mein Alltag und meine Arbeit voller Bedeutung sind.“ Wang sagte, dass das kontinuierliche Wachstum der Eisenbahnlinien zwischen China und Europa dazu geführt habe, dass er die wachsende Beachtung und den Respekt der deutschen Seite für den chinesischen Markt und China an vorderster Front miterleben konnte. Zum Beispiel hat das Duisburg Intermodal Terminal (DIT), an dem viele Container der China-Europa-Güterzüge anzutreffen sind, Deutsche, die Chinesisch können, für den Empfang und Geschäftsverhandlungen mit Chinesen rekrutiert und auch chinesische Mitarbeiter eingestellt.