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Die Heimkehr eines Eisenbahnbauers während des Frühlingsfests

Von Zhao Piao  ·   2019-02-21  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Eisenbahn;Frühlingsfest
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Das vergangene Jahr war ein außergewöhnliches Jahr für Zhao Runshan, ein 50-jähriger Eisenbahnbauer bei der China Railway No.3 Engineering Group Co,. Ltd. 

„2018 ist sowohl der 40. Jahrestag der Reform und Öffnung Chinas, als auch der 60. Jahrestag der Gründung des Unternehmens, in dem ich seit über 30 Jahren tätig bin“, sagte er. 

Seit dreißig Jahren hat Zhao an verschiedenen Orten des Landes Eisenbahnen gebaut. „Es gibt unzählige Eisenbahnbauer wie mich in China. Der Abfahrtsort für die Heimkehr während des Frühlingsfests ändert sich zwar für uns Eisenbahnbauer stetig, unser Ziel aber ist immer dasselbe: die Rückkehr in die Heimat. 

Zhao Runshan (links) und sein Kollege im Jahr 1997. (Bilder mit freundlicher Genehmigung von Zhao Runshan) 

„Kohlenasche essen“ im Dampfzug  

Zhao Runshan wurde in der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi geboren. Seit seiner Jugend kehrt er jedes Jahr vor dem Frühlingsfest in die Heimatstadt seines Vaters, Xinzhou, zurück. Als Zhao gerade sieben Jahre alt wurde und wieder einmal das Frühlingsfest vor der Tür stand, kam er als kleiner Junge zum ersten Mal in den Genuss einer Zugreise. 

„Damals existierte das Konzept des ‚Chunyun‘, also des erhöhten Verkehrsaufkommens und Reisebooms während der Zeit des chinesischen Neujahrsfests, noch nicht. Nur wenige Leute fuhren während des Frühlingsfests mit dem Zug, und die Zugtickets mussten nicht im Voraus gekauft werden“, sagte er. Was ihn aber am meisten in Erinnerung blieb, ist der schwarze Rauch im Zug. In den 70er Jahren verkehrten die meisten Züge in China nämlich noch mit Dampflokomotiven, die durch die Verbrennung von Kohle angetrieben wurden: Dicker schwarzer Rauch erfüllte stets den Wagen. Besonders wenn der Zug in den Tunnel einfuhr, war der Rauch besonders intensiv. Für die 80 Kilometer von Taiyuan nach Xinzhou benötigte der Zug dazumals mehr als zwei Stunden. Nach dem Aussteigen hatten alle immer schwarzen Ruß im Gesicht. 

„Zu dieser Zeit gab es auf dem chinesischen Markt noch keine Instant-Nudeln“, sagte er, „Nur ein Lunchpaket wurde im Zug serviert. Aber die meisten Leute aßen es gar nicht, weil die Kohlenasche in kurzer Zeit auch den Reis befiel und beim Essen dann mitgegessen würde.“   

„Die Eisenbahn mit bloßen Händen erschaffen“ 

1984 schloss Zhao Runshan die Mittelschule ab und stand vor der nächsten wichtigen Entscheidung in seinem Leben. Währenddessen fand die Reform und Öffnung im ganzen Land statt. Auf der Suche nach neuen Wegen und der Sehnsucht nach Eisenbahnarbeit bewarb sich der 15-jährige Zhao für die technische Eisenbahnschule in Handan in der Provinz Hebei und verließ daraufhin seine Heimat. 

Drei Jahre später wurden er und einige Mitstudenten nach ihrem Abschluss dem achten Engineering-Team bei der China Railway No.3 Engineering Group Co,. Ltd. zugeteilt und beauftragt, im Kreis Yueshan in der Provinz Henan zu arbeiten, um am Bau der Houma-Yueshan-Eisenbahn mitzuwirken. 

In den frühen achtziger Jahren wurde der Eisenbahnbau größtenteils von Hand vorgenommen. 

Die Arbeit war noch schwieriger als er es erwartet hatte. Neben den technischen Arbeiten wie Messen, Nivellieren und Materialberechnung mussten auch das Drehen von Stahlschienen, das Heben von Schwellen, die Mischung von Beton und so weiter manuell durchgeführt werden. Der mechanisierte Betrieb war zu diesem Zeitpunkt auf die Erdarbeiten beschränkt: Das Team war mit altmodischen Bulldozern, Schabern und kleinen Muldenkippern ausgestattet, manchmal kamen auch Traktoren zum Einsatz. „Damals haben die Arbeiter die Eisenbahn wirklich mit ihren bloßen Händen gebaut“, sagte er. 

Ende 1987 hat Zhao Runshan auch den ersten echten Reiseboom während des Frühlingsfests in seinem Leben erlebt.  

Aufgrund der mangelnden Verkehrsmittel im damaligen Engineering-Team mussten die Mitarbeiter zuerst von der im abgelegenen Dorf liegenden Basis zum lokalen Bahnhof fahren und dann mit dem langsamen Zug in ihre Heimatorte zurückkehren. „Es dauerte einen ganzen Tag für ein paar hundert Kilometer“, erinnerte er sich. 

Der Umstand, dass die Passagiere beim Essen im Zug zwangsläufig auch Kohlenasche mitaßen, bestand nun allerdings nicht mehr, denn Mitte bis Ende der 1980er Jahre wurden die Dampflokomotiven im Personen- und Güterverkehr aufgrund des hohen Energieverbrauchs und starker Umweltverschmutzung allmählich durch die effizienteren Diesellokomotiven ersetzt. 

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