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Max, der deutsche Bio-Bauer in China |
· 2018-09-28 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Bio-Heidelbeeren;Landwirtschaft;Deutschland | Druck |
Am Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche nach dem chinesischen Mondkalender feiert China die Erntezeit. In diesem Jahr wird das Erntefest zum ersten Mal offiziell als Festtag auf Staatsebene gefeiert. In ganz China wird derzeit die Herbsternte eingebracht. Max, ein junger Deutscher, der in China inzwischen als „der ausländische Bauer“ bekannt ist, freut sich auf die Ernte – die von ihm auf 20 Mu (1Mu = 1/15 Hektar) angebauten Bio-Heidelbeeren sind sehr gefragt.
Der Sommer geht zu Ende, und frische Heidelbeeren sieht man dieser Tage allmählich nicht mehr auf den Märkten. Doch in der Gemeinde Baima, die zur Stadt Nanjing in der ostchinesischen Provinz Jiangsu gehört, ist Max nach wie vor sehr beschäftigt. Der 34-Jährige will eine Karriere vor Ort machen – in der Landwirtschaft.
„Wir haben uns vorgenommen, eine Genossenschaft für den Anbau von Bio-Heidelbeeren zu gründen“, sagt Max in fließendem Chinesisch. Er hoffe, einen Bio-Bauernhof zu gründen, indem er die Technik und die Theorien der deutschen biologischen Landwirtschaft in China einführt, sagte der deutsche Jungbauer.
Am 12. September begutachtet Max im Feld den Zustand der Heidelbeeren. (Foto: Xinhua)
Bezüglich seiner Entscheidung, einen Bauernhof in China zu gründen, hat Max so einiges zu sagen.
Selbst auf einem deutschen Bauernhof aufgewachsen, sehnte sich Max von klein auf nach der Natur. „Damals baute mein Vater auf unserem Hof vielerlei Gemüse und Obst wie Kartoffeln, Zwiebeln und Heidelbeeren an. Das idyllische Leben auf dem Hof ist heute noch ein Teil von mir.“
Im Jahr 2006 kam Max zum ersten Mal nach China. Die Reise in die Stadt Nanjing beeindruckte ihn. Im folgenden Jahr bekam er plötzlich einen Anruf von seinem Vorgesetzten: „Max, was würdest Du davon halten, ein Jahr in China zu arbeiten?“ Zu dieser Zeit arbeitete Max bei einer Firma, die mit Rotwein handelte. Ohne zu zögern sagte er zu.
Im Jahr 2008 wurde Max von seiner Firma nach Nanjing entsendet. Zugleich lernte er Chinesisch an der Pädagogischen Universität in Nanjing. „Geplant war eigentlich, dass ich für ein Jahr in China bleibe. Inzwischen bin ich aber schon seit zehn Jahren hier“, sagte Max lächelnd. Er hat in China seine Traumfrau kennengelernt und geheiratet.
Als er in Nanjing sesshaft wurde, kündigte Max bei der Weinfirma. Danach wechselte er oft den Job: mal arbeitete er bei einer Handelsfirma, danach eröffnete er ein eigenes Restaurant und eine Bäckerei. Doch sein wirklicher Wunsch war es immer, einen Bio-Bauernhof zu gründen – genau wie sein Vater.
Max bei der Arbeit in einem Gewächshaus. (Foto: Xinhua)
Per Zufall erfuhr er, dass die Gemeinde Baima in Lishui sehr bekannt ist für den Anbau von Heidelbeeren. Das brachte Max auf den Gedanken, dort auch einmal sein Glück zu versuchen. Im Mai letzten Jahres lernte er dank der Empfehlung eines Freundes Zhang Youcai, einem bekannten Heidelbeer-Bauern der Gemeinde Baima, kennen. Zhang verpachtete 20 Mu Anbaufläche an Max, der daraufhin begann, einen eigenen Bauernhof aufzubauen und Bio-Heidelbeeren anzubauen.
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