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„Mehr Dialog, mehr Kooperation“

Von Marc-Stephan Arnold  ·   2017-06-26  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: G20;Unternehmen
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Wie würden Sie die allgemeinen Geschäftsbeziehungen zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen beschreiben?  

Im Allgemeinen sind die Geschäftsbeziehungen sehr gut. Viele der deutschen Unternehmen sind nun schon seit vielen Jahren hier vor Ort und haben ein Vertrauensverhältnis mit ihren Partnern und Kunden aufgebaut. Man kennt sich, hat gemeinsame Netzwerke aufgebaut und geht Zukunftsthemen gemeinsam an. Gleichzeitig gibt es aber auch eine ganze Reihe von Bereichen, in denen wir auf weitere Verbesserungen hoffen. Es gibt nach wie vor mehrere Branchen, in denen Marktzutrittsbeschränkungen für deutsche und andere ausländische Unternehmen existieren. Dazu zählen unfreiwilliger Technologietransfer, Joint-Venture-Zwang, Probleme im Bereich des öffentlichen Auftragswesens, bei Produktzulassungen, dem Schutz geistigen Eigentums  da ist noch einiges zu tun. Das Thema Gleichbehandlung ist für uns sehr wichtig. Ich sagte ja eben schon, dass chinesische Unternehmen ihr Engagement in Deutschland stark ausbauen. Sie nutzen dort die Vorteile unseres freien Wirtschaftssystems. Unsere Erwartung ist, dass deutsche Unternehmen hier in China die gleichen Vorzüge genießen können. 

Wer profitiert mehr von der deutsch-chinesischen Kooperation: deutsche oder chinesische Unternehmen?  

Natürlich sollte eine Kooperation im Idealfall für beide Seiten von Vorteil sein. Wir sehen in letzter Zeit eine starke Zunahme der Wettbewerbssituation zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen. Das ist einerseits eine ganz normale Entwicklung: es gibt inzwischen sehr viele chinesische Unternehmen, die sehr erfolgreich und innovativ sind. Eine Rolle spielt aber auch die Tatsache, dass deutsche und ausländische Unternehmen in China anders behandelt werden als chinesische Unternehmen. Gerade vor dem Hintergrund der Expansion der erfolgreichen chinesischen Unternehmen in Deutschland und global hat das Thema der Gleichbehandlung daher für uns eine besondere Dringlichkeit. 

In welchen Wirtschaftsbereichen und Branchen sehen Sie die besten Chancen für eine echte Win-Win-Situation bei der Kooperation zwischen China und Deutschland? 

Chinas Wirtschaft befindet sich seit geraumer Zeit in einem Transformationsprozess: die Industrie soll modernisiert, die Produktion qualitativ besser werden. Da können deutsche Maschinenbauer viele von ihnen gehören zum Mittelstand sehr viel dazu beitragen. Weitere Bereiche betreffen Themen wie Energieeffizienz in der Produktion, neue Lösungen bei der Urbanisierung und in der Mobilität das sind alles Bereiche, in denen eine Win-Win-Kooperation sehr gut möglich ist. Es gibt auch Bereiche, in denen chinesische Unternehmen sehr weit vorne sind, beispielsweise in der Informations- und Kommunikationstechnologie oder auch im E-Commerce. Das ist sehr interessant für deutsche Unternehmen beispielsweise aus dem Konsumgüterbereich sowie für Dienstleister und Logistikunternehmen, die diese Plattformen nutzen können, um ihre eigenen Vertriebsstrukturen zu optimieren und gemeinsam mit den sich verändernden Bedingungen in China neue Wege zu gehen.  

China will bei der Modernisierung seiner Industrie unbedingt mit Deutschland zusammenarbeiten. Warum ist Deutschland ihrer Meinung nach der von China bevorzugte Partner? 

Deutsche Unternehmen stehen weltweit in einem besonderen Maße für eine Führungsposition im Bereich der Automatisierung von Produktionsprozessen. Sie verfügen über sehr viel Wissen und Erfahrung in diesem Bereich und haben auch die meisten Innovationen für die Industrie 4.0 geliefert. Deutschland und China passen hier sehr gut zusammen: China mit seinem Wunsch der Restrukturierung und Modernisierung seiner Industrie, Deutschland mit seinen Technologien und Zukunftskonzepten wie Industrie 4.0. Es ist mir aber sehr wichtig, an dieser Stelle noch einmal zu betonen, dass es in diesem Bereich auch von chinesischen Unternehmen sehr interessante Produkte und Lösungen gibt, die gemeinsam mit deutschen Unternehmen weiterentwickelt werden können. 

Deutsche Unternehmen verfügen also bereits über fortschrittliche Technologie für Industrie 4.0. Die Nachfrage aus China bietet deutschen Anbietern einzigartige Absatzmöglichkeiten. Doch mit großen Chancen sind fast immer auch Risiken verknüpft. Sehen Sie bei dieser Kooperation Risiken? In welchen Bereichen? 

Ja, wir sehen Risiken. Automatisierung, intelligente Fabriken in diesen Bereichen bestehen große Chancen für die deutschen Unternehmen, die hier sehr viel beitragen können. Umgekehrt sehen wir aber auch Risiken bei der Entwicklung in China selbst. In dem sehr wichtigen Programm Made in China 2025 der chinesischen Führung ist sehr klar festgelegt, dass chinesische Unternehmen in relevanten Bereichen ganz gezielt zu globalen Industrieführern aufgebaut werden sollen. Das ist eine Entwicklung, die deutsche Unternehmen sehr intensiv beobachten und wo sie aufpassen müssen, dass sie bei der Innovation die Nase weiter vorn haben. Andere Risiken betreffen die Themen Datensicherheit, freier Datenverkehr über Grenzen hinweg und Einhaltung unterschiedlicher Standards in diesen Bereichen möchten wir weitere Fortschritte sehen. Das Konzept einer intelligenten Fabrik kann nur dann funktionieren, wenn es in einem Umfeld verwirklicht wird, in dem das Eigentum geschützt ist und in dem mit sensiblen Daten entsprechend umgegangen werden kann. In dem Zusammenhang sind auch die Themen Internetbeschränkungen und die langsame Geschwindigkeit des Internets in China anzusprechen. 

Wichtig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich Industrie 4.0 ist jedenfalls, dass man das notwendige Vertrauen schafft. Dafür braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und einen gleichberechtigten Marktzugang für deutsche Unternehmen in China. 

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