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Yu Jianhua - Ein Leben für den Naturschutz und die Stumpfnasenaffen in den Wäldern Yunnans

Von Lu Rucai  ·   2017-02-17  ·  Quelle:China Heute
Stichwörter: Yunnan;Schutz;Naturschutzgebiet
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Sicheren Lebensraum bieten 

Dass er und seine Kollegen heute deutlich mehr verdienten, als noch in der Vergangenheit, habe man vor allem dem modernen, kommerziellen Management des Nationalparks zu verdanken, so Yu. „Seitdem ein Tourismusunternehmen in den Betrieb des Nationalparks eingestiegen ist und die hiesigen Ressourcen vermarktet, finden mehr Besucher den Weg in die Region“, sagt Yu. 

Die mehr als 50 Affen, die Yu und sein Team täglich füttern, sind diejenigen, die die Touristen im Park letztlich auch beobachten können. „Außerhalb des Parks leben allerdings noch mehr als 400 weitere Stumpfnasenaffen“, erklärt der Förster. „Ich verlasse das Gelände des Parks zwei- bis dreimal pro Monat für längere Touren, um zu überprüfen, ob diese sicher sind.“ 

Die rund 50 Stumpfnasenaffen, die auf dem Gelände des Nationalparks angesiedelt sind, kennen Yu und seine Kollegen gut, da sie ihren Spuren folgen müssen, um die Fütterungen vorzunehmen und auch ihre Sicherheit während des Touristenbetriebes zu gewährleisten. „Erst wenn sich die Affen zur Nachtruhe legen, ist auch unser Arbeitstag zu Ende“, sagt der 64-Jährige. Der wachsende Zustrom an Touristen sei für den Park in gewisser Weise ein Dilemma. „Die vielen Besucher beunruhigen die Tiere nämlich, weshalb sie sich zurückziehen, während die Touristen enttäuscht sind, wenn sie keinen Zugang zu den Affen haben. Für mich persönlich steht das Wohl der Affen aber eindeutig immer an erster Stelle“, sagt Yu. Er setze alles daran, die Sicherheit und das Wachstum der Affenkolonie zu gewährleisten. 

Der Tourismus habe der Region aber auch viele Vorteile gebracht. „Da immer mehr Besucher in unser ehemals abgelegenes Dorf kommen, können die Bewohner heimische Produkte wie Kastanien, Walnüsse oder Papaya verkaufen, und so ihr monatliches Einkommen merklich erhöhen. Ohne die Besucher von außerhalb, wäre das kaum denkbar“, sagt Yu. 

Affen und Förster sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Kann Yu seine Schützlinge einige Tage nicht sehen, stellt sich bei ihm eine gewisse Unruhe ein und er beginnt, sich zu sorgen. Während der Hochsaison der Feldarbeit und auch an Feiertagen arbeiten die Förster bei der Fütterung in Schichten. Ihren forstlichen Pflichten kommen die Arbeiter dabei 365 Tage im Jahr nach, und das bei jeder Wetterlage. Die Affen scheinen die aufopferungsvolle Arbeit der Förster zu schätzen zu wissen. „Noch nie haben sie sich zum Beispiel über unsere Feldfrüchte hergemacht“, sagt Yu. 

Was den 64-Jährigen besonders freut, ist das wachsende Tierschutzbewusstsein der Einheimischen. Immer seltener beobachtet er Fälle von Wilderei. „In der Vergangenheit hatten wir täglich sieben bis acht Fallen abzubauen. Heute sind es über das ganze Jahr verteilt gerade mal 40 bis 50.“ 

Fortführung der Naturschutzarbeit 

Yu Jianhuas Sohn Yu Zhonghua zeigte lange kein sonderliches Interesse am Beruf seines Vaters. Der 28-Jährige verdingte sich, wie viele seiner Altersgenossen, lange Jahre als Wanderarbeiter in der Stadt Lijiang, die ebenfalls ein beliebtes Touristenziel in der Provinz Yunnan darstellt. Vor einigen Jahren allerdings entschied sich der junge Mann dann doch, in seine Heimat zurückzukehren und in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Heute ist Yu Zhonghua Leiter eines 16-köpfigen Försterteams, das zuständig ist für den Schutz der Stumpfnasenaffen im Schutzgebiet Gehuaqing, das ebenfalls dem nationalen Naturschutzgebiet des Baima-Schneegebirges angehört. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2013, die anhand gemeinsamer Untersuchungen chinesischer und französischer Biologen in den Gebieten Diqing und Dali durchgeführt wurde, finden heute mehr 60 Prozent (rund 1800 Tiere) der weltweiten Stumpfnasenaffenvorkommen im Naturschutzgebiet des Baima-Schneegebirges ihr Zuhause. 

„Eigentlich hatte ich ursprünglich andere Ambitionen als die Arbeit als Förster“, räumt Yu Zhonghua ein. Mit zunehmendem Alter allerdings habe er die Wahl seines Vaters mehr und mehr nachvollziehen können. Wie viele andere junge Menschen in seinem Dorf hatte Yus Sohn nach dem Abschluss der Mittelschule zunächst die Heimat verlassen, um in der Touristenstadt Lijiang sein Glück zu versuchen. Dort verdingte sich der junge Schulabsolvent mit wechselnden Jobs und kam auf ein monatliches Einkommen von 2000 bis 3000 Yuan, umgerechnet rund 275 bis 410 Euro. „Irgendwann kamen mir diese Gelegenheitsjobs allerdings hohl und sinnentleert vor. Das war der Moment, in dem ich an die Arbeit meines Vaters und den Schutz der seltenen Stumpfnasenaffen in unserer Heimat dachte“, erzählt er. 

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