In diesem Jahr sind in China die Ferien um den 1. Mai um einen Tag auf vier Tage am Stück verlängert worden. Dies hat einen Reiseboom ausgelöst. Auch der Dienstleistungskonsum in Bezug auf Kultur, Unterhaltung und Bildung steigt.

Die Ferien um den 1. Mai werden seit jeher von den Chinesen touristisch genutzt. In diesem Jahr werden Anfang Mai Prognosen zufolge 160 Millionen Menschen unterwegs sein. Begehrtestes Reiseziel ist die südchinesische Stadt Guangzhou. Ihr folgen Beijing, Suzhou, Shenzhen, Shanghai, Hangzhou, Nanjing, Chengdu, Tianjin und Xi'an. Die Reise mit dem Hochgeschwindigkeitszug ist inzwischen besonders beliebt.

Neben den inländischen Reisezielen ist der Enthusiasmus für Auslandsreisen ebenfalls wegen der verlängerten Ferien größer als in den vorherigen Jahren.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl der Chinesen, die ins Ausland reisen, um etwa acht Prozentpunkte gestiegen. Die begehrtesten Destinationen der Individualreisenden sind Thailand, Japan, Singapur, Vietnam, Malaysia, Indonesien, die Malediven und die Philippinen.

Ge Mu, Mitarbeiterin in einem Reisebüro, sagt:

„Wir haben spezielle Produkte für die verlängerten Ferien um den 1. Mai im Angebot. Dazu gehört die Vier-Tage-Reise im Inland. Wenn unsere Kunden extra Urlaubstage nehmen können und insgesamt sechs bis neun Tage frei haben, würden wir ihnen Reisen nach Japan oder auf die Phuket-Insel empfehlen."

Während der Ferien um den 1. Mai werden in verschiedenen Landesteilen reichhaltige Unterhaltungsprogramme angeboten. In der Hauptstadt Beijing wird es 304 Aufführungen geben. In der zentralchinesischen Stadt Wuhan kann man bei einer Schiffstour auf dem Jangtse die Lichtshow genießen. In verschiedenen Teilen der Provinz Hunan kann man Ausstellungen und Aufführungen rund um das immaterielle Kulturerbe bewundern.

Die kurzen Ferien würden die Entwicklung der Ferienwirtschaft stimulieren und den Konsummarkt fördern, so Song Rui vom Tourismus-Forschungszentrum der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften:

„Der Beitrag durch den Konsum zur Wirtschaft macht bereits über 50 Prozent aus. Davon entfällt wiederum die Hälfte auf den Dienstleistungskonsum. Der Dienstleistungskonsum unterscheidet sich vom einfachen Kaufen. Dafür muss man genügende Zeit haben. Dies spielt eine Rolle für die Stimulierung der Nachfrage."