Ein am Mittwoch in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlichter Artikel berichtete, dass in der nächstjährigen Ausgabe der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) auch die traditionelle chinesische Medizin TCM erwähnt werden soll.

Das seit Anfang des 19. Jahrhunderts bestehende Kompendium wurde mehrmals überarbeitet und in einer Reihe von Ausgaben veröffentlicht, die die Fortschritte im Gesundheitswesen und der Medizin im Laufe der Zeit widerspiegeln. Es dient als Grundlage für die Identifizierung globaler Gesundheitstrends und setzt internationale Standards für die Definition von Krankheiten und Gesundheitsproblemen.

Die jüngste Ausgabe fußt zu einem großen Teil auf der Klassifikation traditioneller Medizin, zu der Experten aus der ganzen Welt beigetragen haben. China fördert den Fortschritt von TCM und arbeitet an ihrer weltweiten Akzeptanz und Beliebtheit. Die chinesische Pharmakologin Tu Youyou war 2015 für ihre TCM-Forschung mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden.

Obwohl die Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln, Akupunktur und anderen traditionellen medizinischen Praktiken auf dem Vormarsch ist, sind die internationale Klassifizierung und die Terminologie der traditionellen Medizin noch immer mangelhaft, wie ein Beamter der WHO einräumte.

„Es wurde deshalb entschieden, die sichere und wirksame Anwendung der traditionellen Medizin zu fördern“, zitierte Nature den WHO-Mitarbeiter. „Dazu sollen Produkte, Praktiker und Praktiken der traditionellen Medizin, wo angebracht, reguliert, erforscht und integriert werden.“