Podiumsdiskussion mit jungen Talenten aus der Schweiz und China
Die Podiumsgäste diskutieren und debattieren über ihre Visionen und Vorstellungen bezüglich Sinn und Zweck von Architektur. (Foto von Wei Hongchen)
Die vier Podiumsgäste, allesamt junge, ambitionierte und erfolgreiche Architekten – Nicolas Baserga (Schweiz), Giaocomo Guidotti (Schweiz), Wang Hui (China) und Lu Yichen (China) – stellten ihrerseits zuerst kurz ihre wichtigsten Werke und Projekte vor und diskutierten im Anschluss im Podium unter der Moderation von Peter Bölsterli über ihre Interpretation von Architektur. Die Podiumsdiskussion nutzten die Teilnehmenden ebenfalls dazu, um Ihre Bewunderung für Mario Bottas und Li Xiaodongs Architektur zum Ausdruck zu bringen.
Während die beiden Schweizer Architekten — wie Botta ebenfalls mehrfach betonte — die harmonische Beziehung von Natur und Architektur in den Vordergrund rücken, sind es für die chinesischen Architekten vor allem die Beziehung von Kultur und Architektur, die es in ihrem Schaffen als zentrales Element zu berücksichtigen gilt. „Wir gehören in erster Linie der Kultur an und nicht der Natur. Die Architektur von Li Xiaodong reflektiert primär unser kulturelles Bewusstsein und nicht die zeitgenössische Realität“, so Lu Yichens Interpretation chinesischer Gegenwartsarchitektur.
Der chinesische Architekt Lu Yichen stellt die unterschiedlichen Perspektiven der chinesischen und westlichen Welt in Bezug auf Sinn und Zweck von Architektur vor. (Foto von Marcel Iseli)
Austausch zwischen Chinesischer und Schweizerischer Architektur fördern
Mit dem Ziel, den Austausch zu fördern und Brücken zwischen der schweizerischen und der chinesischen Architektur zu schlagen, bot dieser Dialog nicht nur eine erstklassige Plattform für junge Talente und versierte Meister, sondern auch, um die chinesisch-schweizerische Gemeinschaft zu einem Thema zu versammeln, das Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst verbindet. Die erste Ausgabe beschäftigte sich mit nachhaltiger Architektur als Hauptthema, insbesondere mit der Bergarchitektur, eine weitere Möglichkeit, die beiden Länder einander näher zu bringen. Mit der langjährigen Erfahrung der Schweiz in diesem Bereich und den Olympischen Winterspielen 2022 in Beijing wird das Thema Architektur zweifellos auch in Zukunft für Gesprächsstoff und regen Austausch zwischen den beiden Ländern sorgen, denn Architektur ist nicht nur Gebäude errichten, sondern wie Botta sagt: „Architektur ist weitaus mehr als nur der Anspruch an Funktionalität, es geht auch darum, Identität zu wahren und zu schaffen, verschiedene Sphären miteinander zu verbinden und eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu schlagen.