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Warum Deutsch als Fremdsprache in China eine neue Blüte erlebt |
Von Wei Hongchen · 2017-06-12 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Deutsch;Liaoning;Goethe | Druck |
Doch was man im Unterricht gelernt hat, reicht bei der Arbeit meistens nicht aus, insbesondere für diejenigen, die nur eine Sprache an der Uni gelernt hat. „Ich sage oft zu meinen Studentinnen und Studenten, dass die Sprache nur ein Mittel zur Kommunikation darstellt. Neben ausgezeichneten Sprachkenntnissen müsst ihr auch anderes Wissen meistern. Vielfältigkeit beim Lernen ist wichtig“, erklärte Qi.
Gu Xiaoyu (r.)
Davon ist Gu Xiaoyu überzeugt. Sie wird in diesem Jahr ihr Studium am Fachbereich Deutsch der Nordost-Universität abschließen. Die meisten ihrer Kommilitonen hätten bereits einen Job gefunden, sagt Gu – sie aber warte gemeinsam mit vier oder fünf anderen Kommilitonen noch auf eine Antwort aus Deutschland.
„Interessant ist, dass es insgesamt fünf oder sechs Mitschüler gibt, die später in Deutschland studieren werden – aber nur zwei wollen weiter Deutsch lernen“, sagt Gu Xiaoyu lächelnd. Anders als ihre Kommilitonen, die sich für Wirtschaft einschreiben wollen, hat sie sich dafür entschieden, in Deutschland Architektur zu studieren.
Vielleicht war es der Einfluss ihrer bei einer Baufirma arbeitenden Tante, der bewirkte, dass Gu Xiaoyu von klein auf großes Interesse an Architektur hatte. Da sie aber im Gymnasium hauptsächlich geisteswissenschaftliche Fächer belegte, konnte sie an keiner chinesischen Uni Architektur studieren – dafür hätte sie ihren Schwerpunkt in der Oberstufe schon im Bereich der naturwissenschaftlichen Fächer setzen müssen. Gus Glück ist jedoch, dass sie auch Deutsch mag. Obwohl sie in Deutschland ihr Lieblingsfach studieren kann, muss sie in dem für sie neuen Fach Architektur erstmal einen Bachelor machen. „Es lohnt sich aber, Zeit dafür aufzuwenden, und meine Eltern unterstützen mich auch“.
In der Tat gibt es mehr und mehr chinesische Studenten wie Gu Xiaoyu, die in China vier Jahre Deutsch gelernt haben, in Deutschland dann aber ein anderes Fach auswählen. Mit ihren guten Sprachkenntnissen und ihrer hohen Kompetenz in einem weiteren Fach bringen diese Auslandstudenten bei ihrer Rückkehr auf den chinesischen Arbeitsmarkt große Vorteile mit.
Insgesamt hat Gu Xiaoyu bei sechs deutschen Hochschulen einen Antrag auf Zulassung zum Studium gestellt, darunter die RWTH Aachen, die Technische Universität Berlin und die Universität Kassel. Sie ist zuversichtlich, dass sie bis August eine Zusage erhalten wird.
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