„Die irre Heldentour des Billy Lynn" von Star-Regisseur Ang Lee ist momentan in China zu sehen. Das neue Werk des dreimaligen Oscar-Gewinners hat am ersten Wochenende 80,44 Millionen Yuan RMB eingespielt und steht damit auf dem ersten Platz. Viele Zuschauer lobten das Mitgefühl und die hervorragende Ausdruckstechnik des Regisseurs. Im Kino konnten viele Menschen ihre Tränen nicht zurückhalten. Auch im Internet wird über Soldaten, die amerikanische Gesellschaft und Religion diskutiert.

Ang Lee hat mit seinem neuen Werk einen Meilenstein der Filmindustrie geliefert und sorgt damit auch in China für Furore. In „Die irre Heldentour des Billy Lynn" geht es um die Gefühle eines jungen amerikanischen Soldaten bei seiner Rückreise in die Heimat. Nach einem schrecklichen Gefecht werden Billy und seine Kameraden als Helden gefeiert und sollen auf eine landesweite Sieges-Tournee durch die USA gehen. Die acht Soldaten der Einheit „Bravo Squad" sind an Thanksgiving als Ehrengäste zu einem Football-Spiel der Dallas Cowboys eingeladen. Die Einladung ist die letzte Etappe ihrer Propagandatour, bevor die Soldaten zum Kriegseinsatz in den Irak zurückkehren müssen. Während die jungen Soldaten in der VIP-Lounge mit Personen feiern, die einer für sie nicht erreichbaren Einkommensschicht angehören, reflektiert Billy Lynn über seine Kindheit, den dramatischen Tod eines Kameraden in seinen Armen, den unwirklichen Trubel um sie, in dem ihnen Menschen, für die der Krieg weit weg ist, die immer gleichen Fragen stellen.

Regisseur Ang Lee ist es immer gelungen, subtile Gefühle eines Menschen in einer großen Umwelt zu erfassen und auszudrücken. Den gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Ben Fountain hatte der Regisseur schon einige Zeit im Blick:

„Ich bin von der Geschichte sehr beeindruckt. Es geht um das Aufwachsen eines Jungen. Er versteht endlich sein Leben und in welche Richtung es gehen wird."

Der Film wird in verschiedenen Formaten gezeigt. Mit 3D, 4K-Hochauflösung und 120 FPS – also 120 Bilder pro Sekunde – schafft Ang Lee eine ganz neue Erfahrungsumwelt im Kinosaal. Zuschauer wie Fachleute zeigten sich euphorisch. Filmproduzent Mark Platt spricht von einem beispiellosen Filmerlebnis:

„Dieser Film steht an der Grenze zu etwas, er ist ein eindringliches Erlebnis. Und das ist vielleicht der beste Weg den nächsten Schritt in der Filmbranche zu beschreiben. Ang wollte eine Technik, die so noch nie angewendet wurde. Die Bildfrequenz und hohe Auflösung schaffen Klarheit und Hyperrealismus. Damit wird die Erfahrung einer virtuellen Realität auf eine ganz andere Stufe gehoben."

Viele Zuschauer äußerten im Internet ihre Meinung über den Film. Variety schrieb, „Ang Lee macht in „Die irre Heldentour des Billy Lynn" einen mutigen technologischen Sprung nach vorn, um die Realität von Filmen neu zu entdecken und uns dabei gefährlich nah an ein Irak-Kriegs-Platoon heranzuführen." Ein anderer zitierte Romain Rolland, „There is only one heroism in the world: to see the world as it is and to love it."