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Das Mittherbstfest (Zhongqiujie)

  ·   2016-09-14  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Mondkuchen;Mittherbstfest;Mondfest;Kultur
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Köstlich: Ein Mondkuchen und eine Tasse Tee in einem Restaurant in Jinzhou in der nordostchinesischen Provinz Liaoning (CFP)

Der 15. Tag des achten Monats nach dem Bauernkalender ist der Tag des traditionellen Mittherbstfestes. Der Herbst hat drei Monate, den siebten, achten und neunten Monat. Dieses Fest fällt genau auf die Mitte des mittleren Monats, daher der Name. Weil an diesem Fest der Vollmond bewundert wird, heißt es auch Mondfest. Der Mond ist rund und sehr hell in dieser Nacht, und sein Licht scheint mit besonderem Glanz. Der Vollmond wird im Volk als Symbol des Familienzusammenschlusses empfunden, deshalb wird der Tag auch „Vereinigungsfest" genannt.

Es gibt zahlreiche schöne Mythen und Legenden über dieses Fest, die fast alle mit dem Mond zu tun haben. Die berühmteste Geschichte heißt „Chang E steigt zum Mond empor". Nach dieser Erzählung schienen einmal in uralter Zeit zehn Sonnen am Himmel. „Sie spuckten Feuer, so dass die Gewässer brodelten, Berge zusammenstürzten, die Erde sich spaltete und alle Pflanzen verwelkten." Die Menschen fanden keinen Unterschlupf. Da gab es einen tapferen Mann namens Hou Yi, der über wundersame Schießkünste mit Pfeil und Bogen verfügte. Er schoss nacheinander neun Sonnen ab, nur eine ließ er am Leben. So rettete Hou Yi das Volk aus der Katastrophe und erwarb sich somit große Verdienste um das Volk. Er wurde vom Volk sehr geliebt und verehrt. Eines Tages ging er ins Kunlun-Gebirge, um einen Freund zu besuchen, und traf dort glücklicherweise die Kaiserin des Himmels Wangmu. Hou Yi bat sie um einen Unsterblichkeitstrank. Wer ihn trinkt, könne sofort in den Himmel fliegen und unsterblich werden. Aber Hou Yi wollte seine Frau Chang E nicht allein lassen und versteckte daher den Wundertrank. Einmal ging Hou Yi auf die Jagd und Chang E nahm den Wundertrank unabsichtlich zu sich. Da schien es ihr, als ob starker Wind unter ihren Füßen wehe. Ihr Körper wurde leichter und leichter und sie flog wie eine Wolke gen Himmel. Als sie den hellen Mond am Himmel sah, beschloss sie, dorthin zu fliegen, seither hat sie den Mond nicht mehr verlassen. Dort traf sie überraschend einen alten Mann namens Wu Gang. Dieser erhielt, weil er während der Meditation die Regeln übertreten hatte, die Strafe, den Osmanthusbaum des Mondes abzuhacken. Dieser Baum aber stellte sich jedes Mal sofort wieder auf, sobald er ihn abgehackt hatte. Für alle Ewigkeit war es unmöglich, ihn zu fällen. 

Damals wusste man nur wenig über die Natur und konnte die Schatten auf dem Mond nicht erklären. Deshalb wurden viele schöne Geschichten erfunden, denen man tiefere Bedeutungen und Wünsche hinzufügte. Die Sagen und Legenden verleihen dem Mitteherbstfest eine traumhafte Faszination. 

Verehrung des Mondes 

Die Tradition des Mondopfers ist in ganz China verbreitet. Bereits bei Stämmen der Urgesellschaft pflegte man, bei hellem Mondschein Lagerfeuer anzuzünden, zu tanzen und für eine gute Ernte zu beten. Dies markiert wahrscheinlich die Frühform der Verehrung des Mondes. Überlieferungen zufolge wurde im 3. Jahrhundert dem Mondopfer großer Wert gelegt. Die Feiern dauerten die ganze Nacht, es gab einem festlichen Schmaus. Später veranstalteten Kaiser auch Feierlichkeiten für die Verehrung des Mondes im Herbst, die Zeremonien wurden immer vielfältiger. 

Etwa in der Nördlichen Song-Dynastie ist das Mittherbstfest zu einem weitverbreiteten Volksfest geworden. In dem Buch Dongjing Menghualu(Aufzeichnungen der prächtigen Hauptstadt Dongjing) heißt es: Es ging an diesem Tag in Dongjing(heute Kaifeng, Hauptstadt der Nördlichen Song) außerordentlich lebhaft zu; Fassaden der Weinstuben wurden neu renoviert und mit bunten Laternen geschmückt. Berühmte alte Weine wurden angeboten, die Obstgeschäfte waren voller frischer Früchte. Die Leute kämpften um Plätze in den Gasthäusern, um von dort aus den Mond zu bewundern. 

In der Nacht strahlte der klare Mond am Himmel, es wehte eine leichte Brise, und die ganze Stadt war er füllt vom Geruch der Osmanthusblüten, der die Menschen berauschte. Jede Familie opferte dem Mond Räucherwerk, Obst und einen Mondkuchen, der entsprechend der Zahl der Familienmitglieder geteilt serviert wurde. Zu dem Obst gehörten u. a. Wassermelonen, Äpfel, Trauben, Datteln, Birnen und Maronen. Im Weihrauchgefäß steckte ein Sojabohnenzweig mit Früchten, der den Osmanthusbaum im Monde darstellen sollte. Wenn alles vorbereitet war, verneigten alle sich vor dem Mond. Da die Mondfee Chang E eine Frau war, führte die Hausfrau die Zeremonie. Danach begann die ganze Familie nach Herzenslust zu trinken und zu essen, gleichzeitig unterhielt man sich. Ältere Menschen pflegten den Kindern Mondgeschichten zu erzählen, die Generation weitergegeben wurden, während die kleinen Zuhörer ihnen mit großer Lust zuhörten. 

In der Ming- und der Qing-Dynastie wurde jedes Jahr am Kaiserhof eine groß angelegte Mondopferzeremonie durchgeführt. Am aufwendigsten waren die Feierlichkeiten der Kaiserinwitwe Ci Xi(1835-1908). In der Mittherbstnacht begleiteten hohe Beamte und Hofdamen Ci Xi zur Paiyun-Halle des Sommerpalastes, wo die Mondopferzeremonie durchgeführt wurde. Zu den Opfergaben zählten neben sorgfältig ausgewählten Mondkuchen, siebengelenkigen Lotuswurzeln und verschiedenen Früchten auch metergroße „Mondkuchen", auf denen der Mondpalast, der Osmanthusbaum, Chang E und vieles andere zu sehen waren. Es gab noch eine große Wassermelone auf einem Teller aus Messing, die wie eine prächtige Lotosblume geschnitten wurde, eine Technik, die nur die kaiserliche Küche zustande bringen konnte. Leider wurde nach der Zeremonie dieses Prachtstück ebenso wie alle anderen Opfergaben von Teilnehmern wie Konkubinen, Eunuchen und Hofdamen verzehrt. Anschließend bestiegen die Kaiserinmutter und der Kaiser mit den Hofbeamten ein Drachenboot, um im Kunming-See eine Rundfahrt zu machen. Im Drachenboot stand ein festliches Essen bereit. Bei der Rundfahrt wurden Feuerwerk abgebrannt und lotusförmige Laternen ins Wasser gesetzt. Das alles sorgte für eine festliche Stimmung. 

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