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Was ist am 6. Beijing International Film Festival eigentlich gut? |
· 2016-04-22 · Quelle:Radio China International |
Stichwörter: Film;Beijing;Filmfestival | Druck |
Beijing richtet sein 6. Internationales Filmfestival aus und hat deshalb einfach mal komplett alle eingeladen: Oskar Gewinner, Oskar Anwärter, deutsche Filmgrößen, wütende Vögel, kämpfende Pandas und ein Potpourri von 500 Filmen, die über die Stadt verteilt diese Woche in die Kinos locken. Das originelle Festival-Motto „Beijing lädt dich ein" wurde offensichtlich sehr ernst genommen, und sollten Sie nicht selbst auf der Gästeliste stehen, dürfen Sie beleidigt sein, denn ansonsten sind wirklich alle da.
So zum Beispiel Hollywood-Schauspielerin Natalie Portman. Sie spazierte bei der Eröffnung im Bezirk Huairou am Samstag über den roten Teppich, bekannte sich zum chinesischen Film und zu ihrem Plan, mit chinesischen Filmemachern zusammen arbeiten zu wollen.
Das ist nun aber nichts Neues. Ganz Hollywood will mit China arbeiten dieser Tage. Viel wahrscheinlicher ist, dass Portman der Einladung nach Beijing gefolgt ist, um ihren Film „A Tale of Love and Darkness" zu promoten, bei dem sie selbst Regie geführt hat.
Ebenfalls anwesend beim Beijing International Film Festival: Florian Henckel von Donnersmarck. Der hat einen besseren Grund hier zu sein: Er sitzt in der siebenköpfigen Jury, die aus 15 Filmen die Gewinner auswählt. Auch bei den Filmen gibt es einen deutschen Kandidaten: „Die dunkle Seite des Mondes" mit Moritz Bleibtreu könnte mindestens einen Tiantan Award abräumen.
Ansonsten scheinen die Nominierungen für den Tiantan Award etwas wahllos: Zwei spanische Filme, mehrere Osteuropäische, zwei chinesische, und auch zwei dänische Kandidaten. Kriegsfilme, Gesellschaftsdramen, Komödien. Gegen alles grundsätzlich nichts einzuwenden, aber es ist nicht so recht ersichtlich, nach welchem Konzept hier ausgewählt wurde.
Ähnlich verwirrend sind dann auch die Plüsch-Botschafter in Form von Angry Birds, Kung Fu Panda und diversem anderen Getier, die ihren Auftritt auf dem roten Teppich hinlegten. Sei es, um neue Filme zu bewerben, oder um einfach nur dabei zu sein.
Insgesamt fragt man sich beim 6. Beijing International Film Festival, was man sich wohl dabei gedacht hat, oder ob sich jemand etwas dabei gedacht hat.
Das alles wäre ein regelrecht vernichtendes Urteil, wenn die scheinbare Wahllosigkeit nicht doch einen grandiosen Nebeneffekt für lokale Filmliebhaber hätte: 500 Filme werden während dieser Festivalwoche in Beijings Kinos gezeigt, die es sonst niemals hierher geschafft hätten. Die Wahl reicht von der Hip-Hop-Filmbiographie „Straight Outta Compton", über großartige japanische Anime-Produktionen wie „The Boy and the Beast", bis hin zum Debut-Geniestreich von Jon Watts „Cop Car" mit Kevin Bacon. Ja, das sind keine Premieren und oft wundert man sich auch hier über die Auswahl. Aber wer sich als Filmliebhaber vor Beginn des Festivals die Zeit nahm, das Panorama-Programm des Festivals zu studieren, der fühlte sich wie ein Kind im Süßigkeiten Laden – nach der Schule, ausgehungert, und gierig nach der bunten Vielfalt.
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