Die ostchinesische Provinz Anhui und das Bundesland Niedersachsen haben am Freitag per Video eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in zehn Projekten unterzeichnet, um die Kooperation in den Bereichen Automobil, Frachtlogistik und erneuerbare Energien zu vertiefen.

Beide Seiten planen, mit dem deutschen Automobilhersteller Volkswagen eine Berufsschule zu gründen, die auf dem dualen System des deutschen Bildungssystems basiert.

Außerdem soll eine Transportroute auf dem Wasserweg zwischen der Provinzhauptstadt Hefei und der niedersächsischen Hafenstadt Wilhelmshaven eingerichtet werden, um Wilhelmshaven zu einem deutschen Vertriebszentrum für Produkte aus Anhui zu entwickeln.

Gleichzeitig haben sich die Universität Anhui und die Leibniz Universität Hannover zusammengetan, um ein gemeinsames Forschungszentrum für Materialwissenschaften einzurichten, so das Außenministerium von Anhui.

Seit Anhui und Niedersachsen 1984 die gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit unterzeichnet und damit eine der längsten deutsch-chinesischen Regionalpartnerschaften begründet haben, ist eine Reihe von Industriekooperationen in vollem Gange, die auf hoher industrieller Relevanz und starker Kompatibilität basieren.

Besonders viele Kooperationen entstanden bisweilen in der Automobilbrache. 2019 gründete beispielsweise der Autozubehörhersteller JEE Technology Co Ltd zu seinem Hauptsitz in Hefei die Tochtergesellschaft JEE Systems GmbH in Deutschland. Knapp zwei Jahre darauf weihte der Volkswagen Konzern mit Hauptsitz in Niedersachsen sein Joint Venture Volkswagen (Anhui) Automotive Co Ltd und ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Hefei ein. Dort ist der Werksbau für die modulare elektrische Antriebsmatrix (MEB) des Konzerns im Gange, wobei besagtes Werk voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Betrieb gehen wird.

Zudem sei geplant, dass China und Deutschland ihre Win-Win-Kooperation in Bereichen der Wasserstoff-Energie und anderer erneuerbarer Energien sowie im Gesundheitswesen und in der wissenschaftlichen Forschung vertiefen werden, so Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil per Videolink.