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Stephan Weil: „Hinsichtlich der künftigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China bin ich zuversichtlich“

Von Peng Dawei  ·   2021-07-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Güterzug;Niedersachsen;Anhui
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Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sagt im Interview mit China News Service, dass er hinsichtlich Kontinuität und Stabilität der künftigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China nach der Bundestagswahl im September dieses Jahres zuversichtlich sei. In Bezug auf den ersten China-Europa-Güterzug, der kürzlich in Wilhelmshaven eintraf, meint Weil, dass diese Cargo-Verbindung in wirtschaftlicher Hinsicht von großer Bedeutung sei. Er hoffe, dass die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Seiten wesentlich verstärkt werden könnten.  

Niedersächsische Unternehmen investieren aktiv in China. Derzeit gibt es mehr als 500 niedersächsische Unternehmen, die in China investieren und sich dort niedergelassen haben, darunter Volkswagen Group, Continental Group, Hannover Messe usw. Darüber hinaus betreiben über tausend Unternehmen Handel mit China. Niedersachsen ist auch ein Bundesland, in dem chinesische Unternehmen relativ intensiv in Großprojekte in Deutschland investieren. 

Niedersachsen und die Provinz Anhui haben 1984 eine Partnerschaft miteinander geschlossen, wobei das Land eines der ersten Bundesländer in Deutschland gewesen ist, das eine Partnerschaft mit einer chinesischen Provinz begründet hat. Der derzeitige Ministerpräsident Stephan Weil hat China in den Jahren 2014 und 2017 besucht. 

Am 13. Juli Ortszeit traf der erste China-Europa-Güterzug von Hefei, der Provinzhauptstadt von Anhui, nach Wilhelmshaven in Niedersachsen ein. Stephan Weil kam am selben Tag aus der Landeshauptstadt Hannover nach Wilhelmshaven, um an der Zeremonie zur Feier der Ankunft des Güterzugs teilzunehmen. 

Stephan Weil auf der Zeremonie zur Feier der Ankunft des ersten China-Europa-Güterzuges. (Foto: Peng Dawei)

Im Gespräch darüber, wie diese neu eröffnete China-Europa-Güterzugverbindung die Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und China fördern werde, sagt Weil, dass es bislang bereits gute Verbindungen auf dem Seewege gebe und der Güterzug dazu eine wesentliche Ergänzung sei. Wilhelmshaven sei der einzige Tiefwasserhafen Deutschlands, den man künftig von China aus nicht nur auf dem Seewege erreichen kann, sondern auch auf dem Schienenweg, also über Land.   

„Ich setze darauf und freue mich darüber, dass auf diese Weise die wirtschaftlichen Beziehungen einmal wesentlich verstärkt werden können.“ 

Im September dieses Jahres werden in Deutschland Bundestagswahlen abgehalten. In diesem Zusammenhang sind die Kontinuität und Stabilität der chinesisch-deutschen Wirtschafts- und Handelskooperation sowie die Aussichten auf eine Ratifizierung des China-EU-Investitionsabkommens in den Fokus gerückt. 

„Da bin ich sehr zuversichtlich“, sagt Weil. Seiner Meinung nach gebe es sowohl in China wie in Deutschland eine breite Übereinstimmung darüber, dass gute internationale und bilaterale Beziehungen die beste Grundlage für Frieden und auch für eine wechselseitige wirtschaftliche Entwicklung seien. „Das ist die Erfahrung, die wir in den letzten Jahrzehnten miteinander gemacht haben“, sagt er. 

Gleichzeitig weist er darauf hin, dass es gewiss Unterschiede zwischen China und Deutschland gebe, die von der Kultur über die Geschichte bis hin zur politischen Ordnung reichten. „Aber wir haben das gemeinsame Interesse, möglichst gut und eng miteinander Handel zu treiben, weil dies uns gegenseitig stärken kann“, betont der Ministerpräsident. 

Infolgedessen bringt Weil seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es eine baldige Ratifizierung des China-EU-Investitionsabkommens geben werde. China sei das bevölkerungsreichste Land der Welt mit einer großen Wirtschaftskraft und die EU mit etwa einer halben Milliarde Menschen verfüge ebenfalls über großes wirtschaftliches Potenzial. Beide Seiten seien geeignet, die Weltwirtschaft insgesamt positiv zu beeinflussen, so der niedersächsische Ministerpräsident. „Deshalb setze ich darauf, dass über entsprechende Regeln und Vereinbarungen der Austausch zwischen beiden Seiten noch verstärkt werden kann.“  

Die Seidenstraßeninitiative hat nicht nur die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen Niedersachsen und China belebt, sondern auch neue Möglichkeiten für den kulturellen Austausch geschaffen. 

Im Jahr 2019 hat Prof. Dr. Michael Schüller, Professor für Management und Supply Chain Management an der Hochschule Osnabrück, ein Forschungsprogramm geleitet. Dabei sind Studierende der Hochschule Osnabrück, aus Hefei in China und Almaty in Kasachstan entlang der neuen Seidenstraße gereist und haben einen Dokumentarfilm über die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Mega-Projektes gedreht. 

In Bezug auf die Bedeutung des kulturellen Austauschs sagt Weil, dass er sich über alle Formen wechselseitiges Austauschs freue. „Es gibt wie schon gesagt unübersehbare Unterschiede zwischen beiden Ländern, aber wir müssen es schaffen, dass trotz dieser Unterschiede gegenseitiges Vertrauen herrscht. Und wir sollten unseren Beitrag dazu leisten, dass unsere Welt sich insgesamt friedlich und positiv entwickelt. Dabei hat die Kultur eine ganz zentrale Aufgabe“, so Weil. 

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