Am Dienstag haben China und Nepal, die beiden Länder, auf denen sich der Berg Qomolangma, besser bekannt als Mount Everest, befindet, gemeinsam ein einheitliches Ergebnis für die Höhe des Berges bekannt gegeben.
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und seine nepalesische Amtskollegin Bidhya Devi Bhandari haben in gegenseitigen Schreiben die jüngst ermittelte Höhe des Qomolangma, auch Mount Everest genannt, von 8.848,86 Metern bekannt gegeben.
Xi erklärte in seinem Schreiben, seit mehr als einem Jahr hätten Teams aus beiden Ländern verschiedene Schwierigkeiten überwunden, um die aktuelle Höhe des schneebedeckten Qomolangma zu messen, die auf dem globalen Höhenmaßstab basiert. „Heute möchte ich mich Präsidentin Bhandari anschließen und der Welt im Namen Chinas und Nepals offiziell verkünden, dass die jüngste Höhe des Qomolangma 8.848,86 Meter beträgt“, so Xi.
Die vorherige Berechnung chinesischer Forscher aus einer Vermessung von 2005 liegt bei 8.844 Metern, während Nepals Berechnung mit 8.847 Metern etwas höher war. Die drei Meter große Differenz, die in der kommenden Ankündigung beglichen werden soll, wurde durch die unterschiedlichen Messmethoden verursacht. China berechnete die "Gesteinshöhe" unter dem Schnee, während Nepal die "Schneehöhe" einschließlich der Schneekappe maß. Auch Erdbeben in der nahe gelegenen Region haben laut Experten die Höhe des Berges beeinflusst. Das Ausmaß der Auswirkungen des Erdbebens in Nepal 2015 auf die Höhe des Berges mit seinem 200 Kilometer entfernten Epizentrum wurde in der internationalen Gemeinschaft jedoch nicht überprüft. Das Erreichen eines Konsenses in dieser Frage spiegelt den gegenseitigen Respekt und die Bereitschaft der beiden Länder wider, die Zusammenarbeit durch Förderung des Informationsaustauschs auszuweiten, so Experten am Montag.
Der Berg Qomolangma kann als Symbol der Freundschaft zwischen den beiden Ländern angesehen werden. Anstatt die Höhe getrennt zu vermessen, einigten sich China und Nepal auf ein einheitliches Ergebnis, ähnlich der Aufteilung des Berggebiets. Experten meinen, dass das Ergebnis auch für die Untersuchung der geodynamischen Plattenbewegung der Erde von großem Wert sein könnte. Daten wie maximale Schneehöhe, Wetter und Windgeschwindigkeit liefern Informationen aus erster Hand für die Erforschung der Gletscherüberwachung und des ökologischen Umweltschutzes. Das chinesische Messteam unternahm am 27. Mai eine weitere erfolgreiche Reise zum Gipfel des Berges Qomolangma, nachdem die beiden Länder 2019 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet hatten, wonach sie während des Besuchs des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu wissenschaftliche Forschungen durchführen und einen Konsens über die Gestalt des Berges erzielen wollen.
