Kanzlerin Angela Merkel hat sich nach der scharfen Kritik von US-Präsident Donald Trump an der WHO klar hinter die Weltgesundheitsorganisation gestellt. Sie fordert bei der Epidemiebekämpfung mehr internationale Zusammenarbeit. 

Die USA haben die WHO für deren Umgang mit der Coronakrise heftig kritisiert und ihre Zahlungen gestoppt. Dies hat in der internationalen Gemeinschaft für viel Kritik gesorgt. 

Bei einer von Trump einberufenen Videoschalte der Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrieländern (G7) habe Merkel sich hinter die WHO gestellt und betont, dass die Pandemie nur mit einer starken und koordinierten internationalen Antwort besiegt werden könne, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Videokonferenz mit. Hierfür habe die CDU-Politikerin der WHO sowie weiteren Partnern wie der Impfstoff-Allianz CEPI ("Coalition for Epidemic Preparedness Innovations") und der Globalen Impfallianz GAVI ihre volle Unterstützung ausgesprochen. 

Demonstrative Unterstützung bekam die WHO auch von 23 Ländern der von Deutschland initiierten „Allianz für Multilateralismus“. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Außenminister nach einer Videokonferenz die Bedeutung der internationalen Organisationen im Kampf gegen die Pandemie: „Wir müssen in unserer Menschlichkeit vereint bleiben“, heißt es darin. Bundesaußenminister Heiko Maas sagte, die WHO bleibe „das Rückgrat der internationalen Pandemiebekämpfung“. Es mache gerade jetzt überhaupt keinen Sinn, die WHO, ihre Funktionsfähigkeit oder ihre Bedeutung in Frage zu stellen. „Das ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt“, sagte der SPD-Politiker.