Startseite >> International |
Was man aus dem Fall des „Diamond Princess“ lernen kann |
· 2020-02-20 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Japan;Coronavirus | Druck |
Nach zweiwöchiger Quarantäne durften am Mittwoch in Japan die ersten etwa 500 Passagiere des Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" an Land gehen.
Bis zum 19. Februar waren unter den Passagieren der „Diamond Princess“ 621 Infektionsfälle mit dem Coronavirus COVID-19 festgestellt worden, was bei 3700 Passagieren einem Anteil von rund 16,8 Prozent entspricht. Nur in sieben chinesischen Provinzen ist die absolute Zahl der bestätigten Infektionen höher als auf dem Kreuzfahrtschiff.
Warum ist das Schiff zu einem fahrenden Virusreservoir geworden?
Erstens handelt es sich um einen geschlossenen Raum. Zweitens sind die menschlichen Kontakte in den öffentlichen Räumen des Schiffs häufig und intensiv. Und nicht zuletzt ist die Quarantäne unzureichend, was unmittelbar zur enormen Verbreitung des Virus geführt hat.
Iwata Kentaro, Professor für Infektionskrankheiten an der japanischen Universität Kōbe, hatte am Dienstag für eine Inspektion das Schiff betreten. Er befindet sich derzeit unter Quarantäne. Er kritisierte vor kurzem in einem Video, dass die Quarantäne an Bord „tragisch“ sei. Es gebe an Bord keinen einzigen Experten, der für die Quarantäne zuständig sei. Er fühle sich hilflos und befürchte, dass er selbst angesteckt worden sei. Er hoffe, dass internationale Organisationen die japanische Regierung drängen könnten, Veränderungen vorzunehmen. Ansonsten ließe sich ein weiterer Ausbruch nicht vermeiden.
Der Fall des „Diamond Princess“ hat die starke Infektiosität des Virus noch einmal bestätigt. In gewissem Maße hat er auch bewiesen, dass China in der Anfangsphase der Epidemie die richtige und notwendige Entscheidung getroffen hat, das Zentrum der Epidemie streng von der Außenwelt abzuschotten.
Viele Internetuser haben sich die Frage gestellt, warum Japan die Passgiere nicht einfach aus dem Schiff aussteigen lässt. Der Grund liegt darin, dass es dem Land schwer fällt, in kurzer Zeit Ausstattungen bereitzustellen, in denen mehr als 3000 Menschen für eine Quarantäne isoliert werden können.
Seit dem Ausbruch der Epidemie wurde in verschiedenen Teilen Chinas die höchste Alarmstufe ausgerufen. Für viele Länder ist ein so konsequentes Vorgehen unvorstellbar bzw. gar nicht umsetzbar. Es wurde bereits bewiesen, dass die effektiven und entschlossenen Maßnahmen Chinas dazu beigetragen haben, dass die Epidemie schnell unter Kontrolle gebracht worden ist.
Die Epidemie ist eine Katastrophe, welche die gesamte Menschheit betrifft. Die Hygienebehörden aller Ländern sollten eine Lehre daraus ziehen, wissenschaftliche, vernünftige und entschlossene Maßnahmen ergreifen, um die Quarantäne zu verstärken und Menschenleben zu retten.
LINKS: |
|
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China