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Wuhan – mit Deutschland eng verbunden |
Von Wei Hongchen · 2019-09-06 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Wuhan;Angela Merkel | Druck |
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel stattet auf Einladung des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang der Volksrepublik vom 6. bis 7. September einen offiziellen Besuch ab. Dies ist Merkels zwölfte China-Reise. Bei Merkels Reisen ins Reich der Mitte ist es inzwischen fast eine „Tradition“ geworden, neben der Hauptstadt Beijing noch eine andere chinesische Stadt zu besuchen. Diesmal steht Wuhan, die Hauptstadt der Provinz Hubei, auf dem Programm.
Die Stadt Wuhan liegt an der Mündung des Hanshui-Flusses in den Yangtse, entlang der Eisenbahnlinie Beijing-Guangzhou. Das Stadtgebiet besteht aus den Distrikten Wuchang, Hankou und Hanyang. Wuhan kann mit vielen touristischen Attraktionen aufwarten, wie beispielsweise dem Donghu-See, dem Guiyuan-Tempel, dem Guishan-Berg und dem Huanghe-Turm.
Und die Stadt hat eine besondere Beziehung zu Deutschland.
Die Partnerschaft zwischen Wuhan und Duisburg war 1982 die erste zwischen chinesischen und deutschen Städten überhaupt.
1978 errichteten die Deutschen hier ein Kaltwalzwerk, und in den nächsten Jahren zogen 300 deutsche Ingenieure mit ihren Familien in die Stadt am Yangtse. Daraus erwuchs schließlich die Idee einer Städtepartnerschaft. 1982 unterzeichneten Duisburg und Wuhan den entsprechenden Vertrag.
Im Jahr 1983 entschloss sich Wuhan, ihre Tore für erfahrene ausländische Techniker und Ingenieure zu öffnen. Wuhan bat Duisburg, unter pensionierten Ingenieuren herumzufragen, ob jemand Interesse hätte, seine Erfahrungen in Wuhan weiterzugeben. Viele deutsche Rentner meldeten sich. Einer von ihnen war Werner Gerich. Sein Name ist vielen Chinesen noch heute ein Begriff.
Gerich war der erste ausländische Firmenchef eines chinesischen Staatsunternehmens nach der Gründung der Volksrepublik Chinas, was damals eine Sensation war. Der deutsche Manager arbeitete zwar nur zwei Jahre in Wuhan, löste in dieser Zeit aber schon eine „Qualitätsrevolution“ aus – damals waren moderne Managementkultur und Qualitätsbewusstsein in chinesischen Betrieben nicht vorhanden. Dank seiner Bemühungen wurden in der Fabrik schnell große Leistungen erzielt und Produkte auch nach Südostasien exportiert. Um an Gerich zu erinnern, wurde 2005 ein Denkmal Wuhan errichtet. Im Jahr 2018 wurde Werner Gerich in Beijing mit dem Freundschaftsorden ausgezeichnet worden.
Weiterhin wird Merkel das Deutsch-Chinesischen Freundschaftskrankenhaus in Tongji besuchen.
Im Jahr 1900 gründete der deutsche Arzt Dr. Erich Paulun in Shanghai das Tongji-Krankenhaus und legte damit den Grundstein für eine Zusammenarbeit deutscher und chinesischer Ärzte. In den 50er Jahren hat sich das Tongji-Klinikum in Wuhan angesiedelt. 2018 wurde das erste deutsch-chinesische Freundschaftskrankenhaus des Tongji-Klinikums in Wuhan eröffnet. Medizinstudenten, Ärzte und Wissenschaftler beider Länder führen den vor über 100 Jahren begonnenen Austausch weiter.
Neben den guten Beispielen deutsch-chinesischer Zusammenarbeit kann man in Wuhan auch typisch deutsche Gebäude sehen, wie zum Beispiel das ehemalige kaiserlich-deutsche Konsulat, die frühere deutsch-asiatische Bank und die ehemalige Polizeistation. Glücklicherweise haben diese Gebäude überlebt und sind gut erhalten geblieben.
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