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China „zutiefst enttäuscht“ über neue Zollpläne der USA |
· 2019-05-10 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Handelskonsultationen;USA;China | Druck |
Chinesische Offizielle zeigten sich am Mittwoch tief enttäuscht über Washingtons Pläne, die Zölle auf chinesische Importe ab Freitag zu erhöhen. Sie sagten, dass China „notwendige Gegenmaßnahmen“ ergreifen werde, falls die angekündigte Erhöhung der US-Zölle tatsächlich in Kraft trete.
Sie zitierten einen Bericht der „Trade Partnership Worldwide“ vom Februar, in dem es heißt, dass eine Erhöhung der Zölle von 10 auf 25 Prozent auf Waren im Gesamtwert von 200 Milliarden US-Dollar, gekoppelt mit bereits bestehenden Zöllen – sowie erwarteten chinesischen Vergeltungsmaßnahmen – die Beschäftigung in den USA um mehr als 934.000 Arbeitsplätze reduzieren und das US-BIP um 0,37 Prozent drücken würde.
Nach Angaben des chinesischen Zollamts sank der Handel zwischen China und den USA im Zeitraum von Januar bis April um 11,2 Prozent auf 1,1 Billionen Yuan (162,5 Milliarden US-Dollar).
Die Tatsache, dass Beijing dennoch eine Delegation zu den Handelsgesprächen in die USA schicke, sei "sehr klug von chinesischer Seite", sagte Gary Hufbauer, Senior Fellow und Handelsexperte am Peterson Institut für Internationale Wirtschaft in Washington.
Douglas H. Paal, Vizepräsident des Asienprogramms der Carnegie-Stiftung für den internationalen Frieden, sagte, es mache "(…) Sinn, die Gespräche fortzusetzen, da die Alternative ein drastisches Signal an die Märkte wäre".
Chinas Vizeministerpräsident Liu He besucht am Donnerstag und Freitag die USA, um an der elften Runde der bilateralen Konsultationen über Handelsfragen teilzunehmen.
In China äußerte man sich am Mittwoch tief enttäuscht über Washingtons Pläne, die Zölle auf chinesische Importe ab Freitag zu erhöhen, und sagte, dass China die notwendigen Gegenmaßnahmen ergreifen werde, sobald die Erhöhung der US-Zölle wirksam werde.
Die geplante Zollerhöhung auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar von 10 Prozent auf 25 Prozent wurde vom Büro des US-Handelsbeauftragten eingereicht, und die Anmeldung erschien am Mittwoch erstmals im Federal Register, berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press.
Als Reaktion darauf sagte ein ungenannter Sprecher des Handelsministeriums in einer Erklärung auf der Webseite des Ministeriums, dass die Eskalation von Handelsstreitigkeiten nicht den Interessen der Menschen in den beiden Ländern und der Welt diene.
Große US-Handelsorganisationen haben die Trump-Regierung derweil aufgefordert, weitere Spannungen zu vermeiden, während Experten sagten, es sei vernünftig, dass China die Verhandlungen in angemessener Weise fortsetzt.
"Das ist eine schwierige Situation für Sojabauern", sagte Davie Stephens, Präsident des Amerikanischen Sojabohnenverbands, am Dienstag.
US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag auf Twitter mit einer Erhöhung der Zölle gedroht.
Stephens, selbst Landwirt aus Clinton, Kentucky, sagte, dass sich die US-Landwirte in einer schwierigen Situation befänden, und da sich die Preise und unverkauften Bestände schon vor Beginn der Ernte 2019 im September voraussichtlich verdoppeln werden. Aus diesem Grund brauchen die Landwirte den chinesischen Markt dringend.
"Wir brauchen eine positive Lösung dieses laufenden Zollstreits, nicht eine weitere Eskalation der Spannungen", schrieb Stephens in einer auf der ASA-Website veröffentlichten Pressemitteilung.
Nicole Kaeding, Vizepräsidentin von Bundes- und Sonderprojekten bei der in Washington ansässigen Tax Foundation, sagte, wenn die USA der Drohung des Präsidenten folgten, seien es die US-Steuerzahler, nicht die chinesischen Steuerzahler, die den Preis zahlen werden – dank höherer Preise und weniger Beschäftigungsmöglichkeiten.
Der Rat der IT-Industrie warnte auch vor weiteren Tariferhöhungen. "Steigende Zölle werden den amerikanischen Verbrauchern und Unternehmen aller Größen und Sektoren sowie dem amerikanischen Wirtschaftswachstum und der Innovationsführerschaft nur weiterhin schaden", sagte Naomi Wilson, Senior Direktor für Asienpolitik des Rates.
Auch die US-Chemiehersteller forderten vernünftige handelspolitische Lösungen.
Cal Dooley, Präsident und CEO des American Chemistry Council, sagte am Montag, dass die Risiken, weiterhin Zölle als Verhandlungstaktik mit China zu verwenden, einfach zu hoch seien und die potenziellen Vorteile unklar blieben.
Mehrere Organisationen, darunter auch „Tariffs Hurt the Heartland“ – eine nationale Kampagne, die aus mehr als 150 der größten US-Handelsorganisationen aus den Bereichen Einzelhandel, Technologie, Fertigung und Landwirtschaft besteht – haben in den letzten Tagen die negativen Auswirkungen von Tariferhöhungen auf die US-Wirtschaft und den Arbeitsmarkt betont und kritisiert.
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