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Davos auf globale Risiken fokussiert

Von Chen Weihua  ·   2019-01-22  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Davos;Weltwirtschaftsforum
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Noch vor dem heutigen Beginn des Weltwirtschaftsforums (WEF), für das mehr als 3.000 wichtige internationale Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik in dem kleinen Schweizer Skiort Davos erwartet werden, haben die Organisatoren vor gravierenden globalen Herausforderungen gewarnt.

In seinem „Global Risks Report 2019“ warnt das WEF vor klimabedingten Risiken, einer sich abschwächenden Weltwirtschaft, geopolitischen Rivalitäten, Massenvernichtungswaffen, Cyberangriffen, der Ausbreitung von Infektionskrankheiten und großen Migrationsströmen.

„Die globalen Risiken nehmen zu, aber der gemeinsame Wille, sie anzugehen, scheint zu fehlen. Stattdessen verhärten sich die Spannungen“, heißt es in dem Bericht.

Der Bericht warnte davor, dass die Idee der „Rücknahme der Kontrolle“ – ob im Inland, von politischen Rivalen oder extern von multilateralen oder supranationalen Organisationen – in vielen Ländern wieder ein Thema sei.

Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen Hinweis auf die „America First“-Politik von US-Präsident Donald Trump, den Brexit und den wachsenden Populismus in mehreren Industrieländern, die von vielen inzwischen als Anti-Globalisierungskräfte angesehen werden.

Auch die geopolitischen Spannungen zwischen den Großmächten der Welt nähmen zu, und diese Spannungen würden derzeit die dringendsten globalen Risiken darstellen, so der Bericht.

„Wir bewegen uns von einer unipolaren hin zu einer multipolaren Welt. Wir bewegen uns auch von einer uni-konzeptuellen zu einer multi-konzeptuellen Welt“, sagte Klaus Schwab, Gründer und geschäftsführender Direktor des WEF, am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Genf. „Dialoge zur Schaffung von gegenseitigem Verständnis sind notwendiger denn je, denn wir müssen uns fragen, inwiefern wir in einer Welt, in der wir nicht unbedingt Werte teilen, zumindest gemeinsame Interessen haben.“

Bereits vergangenen Donnerstag hatte das Weiße Haus bestätigt, dass US-Präsident Donald Trump die Reise seiner Delegation nach Davos aufgrund der anhaltenden Haushaltssperre – der längsten in der Geschichte der USA – abgesagt hat.

Der französische Präsident Emmanuel Macron, der seit zehn Wochen von massiven Protesten der sogenannten „Gelbwesten-Bewegung“ heimgesucht wird, hat seine Reise zum WEF ebenfalls abgesagt.

Die britische Premierministerin Theresa May, deren Brexit-Vereinbarung letzte Woche im britischen Parlament abgelehnt wurde und die nur knapp ein Misstrauensvotum überstanden hat, wird auch nicht nach Davos reisen, um die Turbulenzen zu Hause zu bewältigen – und das nur zehn Wochen, bevor ihr Land die Europäische Union verlassen wird.

Schwab sagte jedoch, er sei stolz auf die beispiellose Teilnahme von Schwellenländern, wie die mehr als 140 chinesischen Teilnehmer – davon 11 Minister –, und die mehr als 100 Teilnehmer aus Indien.

Laut einer Anfang dieses Monats veröffentlichten Studie des multinationalen Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmens Standard Chartered werden China und Indien bis 2030 die beiden weltweit führenden Volkswirtschaften sein, zumindest gemessen am nominalen BIP unter Verwendung von Kaufkraftparitäten. Bis 2030 werden sieben der zehn stärksten Volkswirtschaften Schwellenländer sein, darunter auch Indonesien, die Türkei, Brasilien, Ägypten und Russland.

Chinas Vizepräsident Wang Qishan wird ebenfalls am WEF teilnehmen und gleichzeitig offiziell die Schweiz besuchen. Er soll am Mittwochnachmittag auf dem WEF eine Rede halten.

Zu den weiteren prominenten Persönlichkeiten, die teilnehmen werden, gehören der japanische Premierminister Shinzo Abe, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro und der italienische Premierminister Giuseppe Conte. Es wird erwartet, dass etwa 65 Staatsoberhäupter und internationale Spitzenorganisationen unter den rund 3.000 Regierungs-, Wirtschafts- und Zivilgesellschaftsführern aus den mehr als 110 teilnehmenden Ländern sein werden.

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