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Rätselraten um MH370

  ·   2018-09-07  ·  Quelle:german.china.ogr.cn
Stichwörter: MH370;Google
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Mehr als vier Jahre ist es her, dass Flug MH370 von Malaysian Airline auf der Strecke von Kuala Lumpur nach Beijing vom Radar erschwand und mit ihm 239 Menschen. Die Suche nach dem Flugzeugwrack wurde erst in diesem Juli für beendet erklärt. Nicht jedoch für einen Engländer, der das Wrack nun auf ganz banale Weise  gefunden haben will – auf Google Maps.

Ende im Dschungel oder Anfang einer Verschwörung 

Keiner der 239 Passagiere und Crewmitglieder konnte am 8. März 2014 gegen Mitternacht ahnen, dass der Schritt, den sie gerade vom Tunnel am Flughafen in Kuala Lumpur hinein in die Flugzeugkabine der Boeing-Maschine machten, wahrscheinlich ihr letzter auf dieser Erde sein würde. Nur kurze Zeit nach Abflug, um 1:21, verschwand das Flugzeug von der Anzeige der Flugsicherung, nachdem sich Kapitän Zaharie Ahmad Shah mit „Alles klar, gute Nacht“ per Funk verabschiedet hatte.  Sieben weitere Stunden später war die Spur des Flugzeugs gänzlich verloren.

Suche nach der Nadel 

Da die Ursache für das Unglück nicht bekannt war, tauchten in den weltweiten Medien in der Folge eine Vielzahl von Spekulationen und Verschwörungstheorien auf: „Von einem Absturz aus Treibstoffmangel, über eine Entführung und einen Abschuss durch Militärs bis hin zu einem Suizid des Piloten“, fasst der STERN die Reihe an Erklärungsversuchen zusammen. In den folgenden Jahren ereignete sich dann eine Suchaktion, die in ihren Ausmaßen wohl noch das Sprichtwort von der Nadel im Heuhaufen übertraf. Ende Juli wurde diese Suche jedoch ergebnislos eingestellt. Die Regierung Malaysiens gab ihren 495-seitigen Abschlussbericht ab, der wenig Konkretes enthielt. Nur das bitterste wurde sehr konkret ausgedrückt: „Das Team ist nicht in der Lage, den Grund für das Verschwinden von MH370 zu bestimmen." Für die Angehörigen bedeutete dies, dass ihre Hoffnungen, wie gering auch immer, auf eine Aufklärung über das Schicksal ihrer Geliebten begraben werden mussten. Stattdessen würden sie den Rest ihrer Leben mit der Ungewissheit weiterleben müssen. Diese offen ausgedrückte Ergebnislosigkeit wurde deshalb auch von vielen Seiten scharf kritisiert. „Die Antworten gehen nicht genug in die Tiefe. Und es gibt keine angemessene Antwort auf einige relevante Fragen", zitiert der SPIEGEL die Rechtsanwältin Grace Nathan, Sprecherin der Angehörigen-Organisation Voice 370. Der Bericht dürfe keinesfalls bedeuten, dass die Suche endgültig eingestellt wird. Eines „der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte“ (STERN) – für immer ein Rätsel? Vielleicht doch nicht.

Einen Monat nach der Abgabe des Berichts sorgt ein banal wirkender Internetbeitrag eines britischen Videoproduzenten für Aufsehen, denn darin behauptet er, zu wissen, wo das Wrack sich befinde.

Fund nur Klicks entfernt? 

Der britische Videoproduzent Ian Wilson behauptet laut der britischen Zeitung DAILY STAR, das Wrack auf einer hohen Erhebung im kambodschanischen Dschungel Wrack entdeckt zu haben. Dies sei aber nicht auf einer waghalsigen langen Abenteuerwanderung in den tiefsten Dschungel geschehen, sondern nach wenigen Stunden beim gemütlichen Surfen am Laptop. Seine Ergebnisse veröffentlichte er dann auf Newsportal Worldpro News.

Während ihn die Behörde für Fluguntersuchungen in seinen Behauptungen teilweise unterstützt, widerspricht das englische Flugsicherheits-Netzwerk Aviation Safety Network  vehement und erklärt, dass die gefundene Aufnahme in Wahrheit ein fliegendes Flugzeug zeigt, das rein zufällig von einem Satelliten gefilmt wurde. Wie die Online-Ausgabe der OESTERREICH berichtet, sei das auf dem Bild sichtbare Flugzeug viel größer als die vermisste Boeing-Maschine. Außerdem würden die meisten Experten davon ausgehen, dass sich das Wrack im Indischen Ozean befinden müsse.

Wilson scheinen diese Einwände nicht zu stören. Die Abenteuerreise nach Kambodscha würde er nun gerne nachholen: „Ich bin zuversichtlich. Es ist etwas, was ich gerne tun würde.“ In seinem Beitrag nennt er sogar die exakten Koordinaten, nach denen der Fundort nur etwa eine Flugstunde von Kuala Lumpur entfernt wäre. Obwohl seine Entdeckung sehr weit entfernt davon ist, ein verlässlicher Beweis dafür zu sein, dass das Wrack auffindbar ist, ist es für einige der Angehörigen vielleicht wenigstens ein kleiner Strohhalm, an den sie sich klammern können.  Allerdings ist Wilson nicht der erste, der angeblich Bilder des Wracks auf Google gefunden hat. Der Australier Peter McMahon behauptete zum Beispiel im März, er hätte Bilder des vermissten Flugzeugs nahe der Insel Mauritius gefunden. Um nicht unnötig mit den Hoffnungen der Angehörigen zu spielen, wäre es daher vielleicht rücksichtsvoller, die Abenteuerreise an den potentiellen Fundort vor der Veröffentlichung der Nachricht zu terminieren.

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