China und Großbritannien sollten ihre Entwicklungsstrategien miteinander verbinden und die Zusammenarbeit auf den Gebieten Finanzwesen, Atomkraft und Investment ausbauen, sagte Staatspräsident Xi am Donnerstag zur britischen Premierministerin May, die sich gegenwärtig auf Staatsbesuch in China befindet. 

Die beiden Länder sollten ihre bilateralen Beziehungen aus einer strategischen und umfassenden Perspektive heraus neu gestalten. In diesem Rahmen sollte der Dialog über strategische, wirtschaftliche und kulturelle Themenfelder fortgesetzt werden und der Austausch zwischen den Parlamenten, den politischen Parteien und den Streitkräften der beiden Ländern verstärkt werden, meinte Xi.

Der Staatspräsident rief beide Seiten dazu auf, das gegenseitige Verständnis zu fördern, die jeweiligen Kerninteressen und Bedenken zu respektieren und sensible Themen angemessen zu behandeln.

Xi sagte, dass die beiden Länder auf Gebieten wie Künstlicher Intelligenz, Grüne Energie, Internetwirtschaft und Share Economy zusammenarbeiten sollten. Xi hob hervor, dass China Freihandel und Globalisierung fördere.

Die Seidenstraßeninitiative nannte Xi einen offenen, transparenten, inklusiven und allseits segenbringenden Vorschlag. Im Rahmen dieser Initiative könnten China und Großbritannien zu einer verbesserten Zusammenarbeit finden.

Großbritannien war die erste westliche Macht, welche die Volksrepublik China diplomatisch anerkannt hätte. Beide Länder, so Xi, hätten auf allen Gebieten große Fortschritte bei ihrer Zusammenarbeit erzielt.

Xi sagte, dass er May schon zweimal getroffen habe, einmal im Jahr 2016 beim G20-Gipfel in Hangzhou, das andere Mal letztes Jahr, beim G20-Gipfel in Hamburg. Bei beiden Gelegenheiten hätte er gute Gespräche mit ihr geführt.

Xi sagte, dass er sich von diesem Besuch einen Ausbau der Begegnungen zwischen Spitzenpolitikern verspreche, eine Erweiterung der praktischen Zusammenarbeit und ganz allgemein eine Belebung der gegenseitigen Beziehungen.

Für Theresa May ist dies der erste Staatsbesuch in China seit ihrem Amtsantritt als Premierministerin. Am Freitag wird sie in Shanghai ihren dreitägigen Besuch Chinas beenden.

Xi sprach davon, dass die Weltlage durch noch nie dagewesene, umfassende Veränderungen geprägt sei. China und Großbritannien sollten sich ihrer Verantwortung als bedeutende Länder bewusst sein und entschlossen Fragen wie den Klimawechsel angehen, von deren Folgen alle betroffen sein werden.

Nach Auffassung Xis sollte China seine Kräfte mit Großbritannien vereinen, um die bilateralen Beziehungen im neuen Zeitalter auf einen gesunden und stetigen Weg zu geleiten, und solcherart beiden Völkern Glück, und der Welt Frieden zu bringen.

 May sagte, dass im Jahr 2015, als Xi ihrem Lande einen erfolgreichen Staatsbesuch abstattete, das "goldene Zeitalter" der britisch-chinesischen Beziehungen eingeläutet wurde.

"Seitdem, so denke ich, haben wir in der Tat viel erreicht beim Ausbau der Verbindungen zwischen unseren beiden Ländern, sowohl was die Begegnungen auf der menschlichen, wie auch auf der wirtschaftlichen Ebene betrifft," sagte May.

Die von Xi vorgeschlagene Seidenstraßeninitiative erlange in der ganzen Welt einen weitreichenden Einfluss. May hob hervor, dass Großbritannien gerne mit China beim Bau von Straße und Gürtel kooperieren würde.

Großbritannien unterstütze den Freihandel und würde gerne die praktische Zusammenarbeit zwischen China und Großbritannien auf den Gebieten Handel, Investitionen, Naturwissenschaften und Technik, sowie Umwelt, Kultur und Internet ausbauen.

May traf am Mittwoch in Beijing ein und nahm am jährlichen Treffen der Regierungsspitze von China und Großbritannien teil. Bei dieser Gelegenheit gab es einen Gedankenaustausch mit Ministerpräsident Li Keqiang in der Großen Halles des Volkes von Beijing.