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Tausende protestieren in London gegen Brexit

  ·   2016-07-04  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Brexit;London
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Große Teile Londons kamen am Samstag zum Stillstand, als sich Tausende von Demonstranten in der Hauptstadt versammelten, um gegen das Ergebnis des EU-Referendums zu protestieren.

Der friedliche Protest folgte auf eine Petition an das Parlament, die bis Samstag bereits vier Millionen Unterschriften für ein zweites Referendum gesammelt hatte. Schätzungsweise 40.000 Menschen nahmen an dem Protestzug teil.

Der "Marsch für Europa", während dessen die Teilnehmer Pro-Europa-Fahnen schwänkten, fand statt, obwohl die Befürworter eines EU-Austritts das Referendum am 23. Juni mit 51,9 Prozent zu 48,1 Prozent für sich entschieden hatten. Ein Plakat trug die Aufschrift "Bleibt ruhig, aber bleibt ... empört". Ein anderes trug die Botschaft "Wir lieben die EU".

Der Protestzug startete an der Park Lane im Zentrum Londons. Von dort zog der drei Kilometer lange Zug zum Parliament Square in der Nähe des Sitzes des britischen Parlaments.

Einer der Organisatoren des Londoner Protestzuges, Keiran MacDermott, sagte, die Protestanten wollten die britische Regierung davon abhalten, den Mechanismus in Gang zu setzen, der den Rückzugsprozess aus der EU starten und einen Brexit unumkehrbar machen würde.

Der Stand-up Comedian und Satiriker Mark Thomas sagte, er habe geholfen, den Protestzug zu organisieren, um "etwas gegen seinen Zorn und seine Frustration zu tun, aber auch, weil er die Notwendigkeit, zu Handeln, verspürt".

Er sagte: "Wir würden den Ausgang des Referendums akzeptieren, wenn es unter fairen Bedingungen ausgefochten worden wäre. Stattdessen war es voller Fehlinformationen. Die Menschen müssen auf ihre Frustration reagieren."

Mit dem House of Commons und dem Big Ben im Hintergrund hörten Sprecher verschiedener politischer Parteien Appelle zu den Auswirkungen der bevorstehenden "Scheidung" von der Europäischen Union.

Der Rock-Band-Star Bob Geldorf, der berühmt wurde, als er mit einem verzweifelten Hilferuf Millionen von Pfund für hungernde Menschen in Afrika gesammelt hatte, war ebenfalls unter den Sprechern vom Samstag.

Er drängte die Menschen dazu, "auf die Straße zu gehen und mit ihren Nachbarn zu sprechen", um Großbritannien davor zu bewahren, die EU zu verlassen.

Politiker und Beamte im Palace of Westminster haben bereits damit begonnen, die ersten Schritte für Großbritanniens Austritt zu ergreifen, indem sie verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet haben, um die künftige Vorgehensweise in dem langwierigen Prozess zu diskutieren.

In dem Referendum hatte sich London vom restlichen England, in dem eine überwältigende Mehrheit der Wähler das Lager der Austrittswilligen unterstütze, abgesetzt. Wales war ebenfalls klar für den Brexit. Schottland und Nordirland stimmten dagegen. Etwa 60 Prozent der Londoner sprachen sich ebenfalls dagegen aus.

Auf den Social Media liefern sich beide Lager erbitterte Wortgefechte. Eine Person schrieb: "Ich bin für das demokratische Demonstrationsrecht, aber ich kann nicht erkennen, wohin ein 'Marsch für Europa' führen soll. Das Lager der Austrittswilligen hat eine demokratische Abstimmung gewonnen."

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