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Über die Energieabhängigkeit Chinas |
Von Chen Mo · 2016-01-18 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Seidenstraßeninitiative | Druck |
Die Seidenstraßeninitiative wird Chinas konstruktive Rolle im Mittleren und Nahen Osten verstärken.
Seit zwei Jahren arbeitet China am Aufbau des Wirtschaftsgürtels Seidenstraße und an der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts (die Initiative „ein Gürtel und eine Straße"). Mit ihr soll die Entwicklung des internationalen Handels gefördert werden und die Konnektivität der Infrastruktur entlang der Handelswege verbessert werden. Energiekooperation ist ein fundamentaler Bestandteil dieser Initiative.
Die Energieversorgung der Welt wurde in den letzten Jahren immer stärker diversifiziert. Der revolutionäre Durchbruch in den USA bei der Förderung von Schiefergas und -öl hatte starken Einfluss auf den globalen Energiemarkt, da dadurch deutlicher weniger Öl aus Saudi-Arabien und anderen erdölfördernden Golfstaaten importiert wird. Europa ist ebenfalls von Zentralasien bis Nordafrika auf der Suche nach zusätzlichen Energieversorgungsquellen.
Der Mittlere und Nahe Osten war lange Zeit ein Erdölversorger für China und diese Beziehung wird sich langfristig wohl nicht ändern. Vielmehr wird Chinas Bedarf an Erdöl mit seinem wirtschaftlichen Wachstum weiter steigen, weshalb China und die Region des Mittleren und Nahen Ostens interdependent verbunden bleiben werden.
Aber China und diese Region sollten in weit mehr Gebieten als nur im Energiesektor kooperieren, wie zum Beispiel beim Transfer von Produktionskapazitäten und dem Aufbau von Freihandelszonen. Die von China vorgeschlagene Initiative „ein Gürtel und eine Straße" bietet beiden Seiten klare Vorteile.
Zum einen wird die Initiative dabei helfen, die stabilen bilateralen Beziehungen zwischen China und den teilnehmenden Ländern in der Region zu behalten. Beim Aufbau von „einem Gürtel und einer Straße", werden diese Länder den zwischenmenschlichen Aufbau fördern und die Staatsoberhäupter werden in engem Kontakt bleiben. Dadurch werden die bilateralen Freundschaften immer solider werden.
Noch wichtiger ist es, dass verschiedene Länder unterschiedliche Bedürfnisse haben, die durch die Kooperation mit China gedeckt werden können.
Durch seine schnell wachsende Bevölkerung hat Saudi-Arabien – unter anderen Infrastrukturprojekten – besonders starken Bedarf am Wohnbau, der Modernisierung seiner Städte und an der Konstruktion neuer Transportsysteme. Viele chinesische Unternehmen sind bereits in den unterschiedlichsten Gebieten, wie Eisenbahnbau, Häfen, Telekommunikationsinfrastruktur, Wohnbau, Brückenbau und Straßenbau zu den petrochemischen Produktionsanlagen, in Saudi-Arabien tätig.
Mit dem rasanten technologischen Fortschritt und der Leistungsoptimierung haben chinesische Unternehmen am internationalen Markt an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Diese Unternehmen sind heute in der Lage, die meisten ausländischen Projekte durchzuführen – ungeachtet deren Dimension.
Der Iran hat im historischen Vergleich länger gebraucht, um seine Industrien zu entwickeln. Doch die industrielle Entwicklung im Land bleibt langsam. Dies liegt nicht an einem Mangel von Fähigkeiten, sondern an den langjährigen internationalen Sanktionen. Allerdings geht man nun davon aus, dass diese Sanktionen in naher Zukunft beendet werden, nachdem das Land im Juli 2015 ein bedeutendes Übereinkommen mit den wichtigsten Weltmächten erreichte, das seinem Atomprogramm Grenzen auferlegt. Dadurch ist es wahrscheinlich, dass bald Investitionen aus dem Ausland, auch aus China, in den Iran fließen werden. Chinesische Unternehmen werden nicht nur Arbeitsplätze für Iraner anbieten, sondern auch neue Technologien und Expertisen in das Land bringen.
Beispielsweise sind die iranischen Ölfelder großteils auf dem Land und arbeiten mit veralteter Ausrüstung. Viele dieser Ölfelder müssen technologisch verbessert werden, um ihre Produktivität zu erhöhen. Chinas Ölfirmen haben reiche Erfahrung bei dem Wiederaufbau und der Erneuerung von landbasierten Ölfeldern, daher können beide Seiten ihre Kooperation verstärken und die Ölfelder und die Erdölförderung des Irans erneuern.
Des Weiteren könnte China dem Iran Hilfe bei dem Aufbau neuer Infrastruktur, wie der geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Teheran und Maschhad, der zweitgrößten Stadt des Landes, einem Transportnetzwerk und Öl-Pipelines, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beschleunigen werden. Die Umsetzung dieser Projekte wird ein starker Antrieb für das lokale Wirtschaftswachstum sein und Arbeitsplätze schaffen. Zusätzlich könnte der Iran seine Entwicklungsstrategie mit der Initiative „ein Gürtel und eine Straße" abstimmen.
China verhandelt mit dem Kooperationsrat der Arabischen Staaten des Golfes über ein Freihandelsabkommen. Wenn das Abkommen erreicht wird, werden China und die Golfstaaten die Gelegenheit haben, ihre Kooperation bei der Ölproduktion und in anderen Gebieten zu verbessern. Mit gemeinsamen Anstrengungen können China und die Region des Mittleren und Nahen Ostens in Zukunft mehr Fortschritt bei der Verbesserung ihrer Wirtschaftskooperation erzielen.
(Die Autorin ist Gastforscherin am Institut für Westasien- und Afrikastudien an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.)
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