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Die UNO und eine neue Weltordnung |
Von Garth Shelton · 2015-09-26 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: UNO;Weltordnung | Druck |
Die Welt verändert sich momentan stark, da aufstrebende Mächte wichtigere und aktivere Spieler im internationalen System werden. Bedeutende Veränderungen in den wirtschaftlichen und politischen Machtverhältnissen der Staaten bringen neue Herausforderungen und Gelegenheiten für Frieden und Entwicklung. Die zentrale Herausforderung dabei ist es, eine neue, inkludierende Weltordnung zu bauen, die Entwicklung und Wohlstand für alle fördert, basierend auf gegenseitigem Respekt, gemeinsamen Interessen und geteilter Verantwortung.
Anliegen der internationalen Sicherheit sollten mit offenen, fairen und inklusiven Strukturen angegangen werden, die sowohl der regionalen als auch der globalen Sicherheit dienen, um einen neuen Kalten Krieg durch die Bildung von Allianzen, Balance of Power-Berechnungen, Wettrüsten und Abschreckung entstehen.
Um eine neue Weltordnung zu fördern, sollte die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) kooperative Partnerschaften, basierend auf Respekt für Souveränität, fokussierend auf dem Aufbau gegenseitig förderlicher Beziehungen anstelle von Nullsummenspielen, basierend auf Konflikt, Dissens und militärischem Eingreifen.
Die Beziehungen der wichtigsten Staaten sollten auf vermehrtem Dialog, der Förderung von gegenseitigem Vertrauen und dem Lösen von Disputen aufbauen. Man sollte erkennen, dass die Globalisierung zu einer hochgradig interdependenten Welt geführt hat und internationale Kooperation steuern.
Die komplexe Interdependenz, die die Beziehungen zwischen der UNO und China charakterisiert, verlangt nach verstärkter Kooperation, um Differenzen abzubauen, da ein Anstieg von Konflikten und Dissens allen Seiten schaden würde.
Die globalen Veränderungen verlangen von der UNO einen kreativen und innovativen Plan, ein neues institutionelles System der globalen Steuerung und des Konfliktmanagements, aufzubauen. Mit nun 193 Mitgliedern braucht die ursprüngliche Struktur der UNO, basierend auf weniger als 50 Mitgliedern, weitreichende Überarbeitung und Modernisierung. Die UNO hat dringenden Bedarf an einer umfassenden Reform, die die Realitäten des gegenwärtigen globalen Systems reflektiert, während auch die Prozedere, mit denen die internationalen Beziehungen gehandhabt werden, Verbesserungen und mehr Demokratisierung brauchen.
Der Fahrplan zu einer positiven und konstruktiven neuen Weltordnung sollte Beziehungen basierend auf Gleichheit, geteiltem Respekt und Kooperation zum gegenseitigen Vorteil vorantreiben. Der Aufbau solcher Beziehungen wird allen Bürgern der Welt helfen sowie Frieden und Stabilität weltweit fördern. Die UNO sollte bei der Stärkung der positiven Aspekte der Interaktion von Staaten eine führende Rolle übernehmen und vermehrten globalen Dialog, für Ergebnisse im Interesse aller fördern. Ein inklusiverer und repräsentativerer UN-Sicherheitsrat, basierend auf Konsens anstelle der Macht des Vetorechts, könnte der erste Schritt zu einer größeren Stabilität im globalen System sein.
Ein positives globales Umfeld, in dem offener Handel und Investitionen erleichtert sind, bleibt eine Kernpriorität für alle Staaten. Fortgesetzter internationaler Handel und Investitionen sollten in den kommenden Jahrzehnten eines der wichtigsten Ziele für Entwicklungsländer bleiben um die Modernisierung zu erreichen und Armut zu eliminieren. Die UNO sollte aktiv gegen Handelsbarrieren und jene politischen Formationen, die weltweite Interaktion und Kooperation untergraben, arbeiten.
Die Förderung konstruktiver wirtschaftlicher Partnerschaften sollte Priorität eingeräumt werden und die Demokratisierung internationaler Organisationen, wie der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation vorangetrieben werden. Angesichts der Größe der afrikanischen Präsenz in der UN-Generalversammlung, sollte es eine dringende Priorität sein, dass Afrika in allen internationalen Institutionen, besonders im UN-Sicherheitsrat, stärker repräsentiert wird.
Die UNO hat die Verantwortung die Führungsrolle bei der Erstellung der Rahmenbedingungen für eine neue Weltordnung, die die globalen Realitäten besser reflektiert als die veralteten Institutionen, die nach dem Ende des 2. Weltkrieges vor 70 Jahren aufgebaut worden waren, zu übernehmen.
(Der Autor ist Professor für Internationale Beziehungen an der University of the Witwatersrand, Johannesburg)
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