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Für eine saubere und nachhaltige Zukunft |
Von Tang Xinhua · 2015-09-18 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Zusammenarbeit | Druck |
Bilaterale und globale Bedeutung
Chinas ehemaliger Umweltminister Zhou Shengxian im Gespräch mit Gina McCarthy von der US-Umweltschutzbehörde anlässlich des vierten chinesisch-amerikanischen Treffens zur Zusammenarbeit in Umweltfragen in Beijing am 9. Dezember 2013 (CFP)
Der Klimawandel stellt eine ernste Herausforderung für die Menschheit im 21. Jahrhundert dar. Er manifestiert sich in der zunehmenden Häufigkeit extremer Wetterlagen wie Dürren, Überschwemmungen und Zyklone. Zur Bewältigung dieses Problems sind konzertierte Aktionen und weltweites Handeln erforderlich. Als größtem Entwicklungsland und größter Industrienation der Welt obliegt es China und den USA, diese Mission gemeinsam anzugehen, um zu energischerem globalem Handeln anzuregen. 2014 lieferten sie mit ihrem gemeinsamen Kommuniqué zum Klimawandel, das die Konferenz in Lima unterstützte, ein gutes Beispiel dafür.
Bei der Pariser Klimakonferenz im Dezember soll eine neue weltweite Vereinbarung zum Klimawandel für die Zeit nach 2020 getroffen werden. Das Ergebnis wird darüber entscheiden, ob die Menschheit ihr Ziel, eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf nicht mehr als 2 Grad, erreichen wird. Ein Scheitern würde katastrophale Konsequenzen für den Planeten nach sich ziehen und den Übergang zu einer grünen, nachhaltigen Entwicklung im Industrialisierungsprozess erschweren. Es ist außerdem entscheidend, bei diesen bis dato umfangreichsten Beratungen ein neues Modell der Weltordnungspolitik zu entwickeln.
Aus dieser Perspektive müssen China und die USA als Stellvertreter der entwickelten und der sich entwickelnden Welt, ihre Kommunikation und Koordination verstärken, um in Paris nach ausgewogenen und verhältnismäßigen Ergebnissen suchen zu können.
Die gegenwärtig schleppende Weltkonjunktur ist vor allem auf eine alternde Bevölkerung, eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich und regionale Wirtschaftsblasen zurückzuführen, die zu einem tatsächlichen Nachfragemangel in der Realwirtschaft führen. Maßnahmen gegen den Klimawandel könnten jedoch diese dringend erforderliche „kreative Nachfrage" erzeugen. Das grüne Wachstum hat sich in den USA als Segen für die Wirtschaft erwiesen und ihr im Zeitalter der Innovation einen weiteren Wettbewerbsvorteil verliehen. Die schwächelnde Konjunktur, die starke Umweltverschmutzung, der dringende Modernisierungsbedarf in der Industrie und die Notwendigkeit von Innovation sind drängende Probleme in China, die zu einer riesigen Nachfrage nach Umweltindustrien führen können. Schadstoffreduzierung, energieeffizientes Bauen, die Nutzung sauberer Energien sowie Umweltsanierung und Umweltschutz sind Bereiche mit enormem Business-Potenzial. China und die USA könnten ihre Zusammenarbeit in Technologie, Management, Marketing, Finanzierung und Produktion ausweiten, das Wachstum und die industrielle Umstrukturierung im eigenen Land, aber auch weltweit, fördern und eine neue Welle im Zyklus der industriellen Revolution lostreten.
Die Wirtschaft Chinas und der USA hängt stark von fossilen Brennstoffen wie Öl, Erdgas und Öl ab, die zu großen Teilen importiert werden. Dies bedeutet eine Gefahr für die Energiesicherheit. Jede drastische Veränderung im Energieverbrauch führt zu einer Revolution der globalen Industrie. Da die Kosten für saubere Energien aufgrund der technologischen Fortschritte deutlich sinken, tendiert der globale Energieverbrauch immer mehr hin zu emissionsarmen Energien. Weltweit strebt man bei der Energieversorgung nach Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft, Biomasse, sowie ozeanischen und nuklearen Energiequellen.
In diesem Jahr sicherte Obama der Privatwirtschaft mehr als 4 Milliarden US-Dollar, um Investitionen in Innovationen im Bereich saubere Energien zu fördern. Später gab er den Clean Power Plan bekannt, ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der Kohlenstoffbelastung durch Kraftwerke. Diese Initiativen bieten das Potenzial für eine weitere Zusammenarbeit zwischen den USA, die über die weltweit beste Technologie verfügen, und China, dem größten Markt für technische Anwendungen. Beide Seiten würden dadurch während des Übergangs zu einer emissionsarmen Entwicklung profitieren.
Das neue Beziehungsmodell für China und die USA basiert weiterhin auf den alten Grundlagen der konventionellen Sicherheit. Es ist anfällig für Verschiebungen in den bilateralen Beziehungen sowie im regionalen und internationalen Umfeld, daher vom Wesen her instabil. Dieses Problem lässt sich durch eine Erweiterung der Grundlagen und der Kooperationsbereiche lösen, so würden strategische Synergien erhöht. Der Klimawandel öffnet eine neue Tür für die Zusammenarbeit. Seit der Gründung des S&ED im Jahr 2009 sind Klimawandel, Energiesparmaßnahmen und Umweltschutz zu einem immer wichtigeren Gesprächsthema geworden. Diese Aspekte werden in der Hälfte aller beim siebten S&ED erzielten Ergebnisse erwähnt. Es ist offensichtlich, dass die praktische Kooperation in den Bereichen Klima, Umwelt und saubere Energien zu einer weiteren Säule des neuen Modells der bilateralen Beziehungen geworden ist.
Es gibt noch reichlich Spielraum für eine verstärkte und erweiterte Kooperation bei den erneuerbaren Energien und im Umweltschutz, Schwerpunkte sind Energie, Internet und die nachhaltige Nutzung von Energie und Wasser. Diese Kooperation zeichnet sich durch ihre leichte Durchführbarkeit, schnelle Auswirkungen, sichtbare Resultate und einen breiten Einflussbereich aus, daher sollte sie in der Tat von beiden Seiten die Beachtung finden, die sie verdient.
(Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Chinesischen Institut für Zeitgenössische Internationale Beziehungen)
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