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Die Geschichte eines Reiseleiters in der Kreisstadt Zhengding |
Von Zhao Piao · 2018-12-13 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Reform und Öffnung;Kulturrelikte;Zhengding | Druck |
Der 39-jährige Zhang Yongbo ist ein leitender Reiseleiter und ein Liebhaber antiker Architektur. Er arbeitet derzeit im Verwaltungsbüro für Kulturrelikte von Zhengding in der nordchinesischen Provinz Hebei. „Es ist mein größter Wunsch, einen Beitrag zum Schutz der alten Architektur und Kultur Chinas zu leisten und dabei zu helfen, dass immer mehr Menschen die Geschichte, Kunst und traditionelle Kultur unseres Landes verstehen und lieben lernen.“
Der Mani-Tempel in der Kreisstadt Zhengding. (Foto: Beijing Rundschau/Zhao Piao)
„Der Mani-Tempel wurde im Jahr 1052 erbaut. Mit seiner wundersamen architektonischen Struktur ist er von hohem historischen, wissenschaftlichen und künstlerischen Wert…“ – so hört es sich an, wenn Zhang Yongbo Besuchern die Geschichte und die architektonischen Merkmale des Mani-Tempels in der Kreisstadt Zhengding der Provinz Hebei erklärt.
Zhang Yongbo ist seit mehr als 15 Jahren als Reiseleiter tätig. „Ich wollte schon immer Reisen. Ein Reiseleiter zu sein, ist ursprünglich auf meine Begeisterung für das Reisen zurückzuführen“, sagte er. Geboren in der traditionsreichen Kreisstadt Zhaoxian in der Provinz Hebei, hat sich Zhang Yongbo seit seiner Kindheit unter dem Einfluss seiner Familie sehr für alte Kulturdenkmäler und Architektur interessiert. Um verschiedene Kulturdenkmäler und antike Architekturstile kennenzulernen, begann er an mehreren verschiedenen Orten in den Provinzen Hebei und Shanxi als Reiseleiter zu arbeiten.
Ein paar Jahre später entschied sich Zhang Yongbo dafür, nach Zhengding zu kommen, um dort als Reiseleiter die lokalen Kulturdenkmäler zu erklären. „Zum einen liegt Zhengding in der Nähe meiner Heimat“, sagte Zhang. „Noch wichtiger ist aber, dass Hebei eine Provinz mit zahlreichen Kulturdenkmälern ist – und Zhengding verfügt über den größten Teil der Kulturdenkmäler in Hebei. Liang Sicheng, der berühmte chinesische Architekt, hat Zhengding mal als ‚Schatzkammer antiker Architekturen‘ gepriesen. Diejenigen, die antike Kulturdenkmäler und Architektur mögen, kommen Zhengding nicht vorbei.“
Nachdem Zhang Yongbo seinen beruflichen Fokus auf Zhengding gelegt hatte, hat sich sein Leben stark verändert. „Die offensichtlichste Änderung ist wohl, dass ich seither immer mehr zu tun habe.“ Während der Hauptsaison im letzten Jahr empfing er beispielsweise acht Reisegruppen an einem einzigen Tag. „Ich hatte nicht einmal genug Zeit, einen kleinen Schluck Wasser zu trinken – und das bei der Hitze!“ Eine der Reisegruppen beeindruckt ihn sehr: Alle Mitglieder waren Rentner aus Hongkong, die einen langen Weg zurückgelegt hatten, nur um die Kulturdenkmäler und alten Architekturstile von Zhengding zu besichtigen. „In der Vergangenheit kamen die meisten Touristen aus den umliegenden Gebieten. Heute haben wir hier auch viele Touristen aus den südchinesischen Provinzen sowie aus Japan und Südkorea“, sagte Zhang.
Zhang Yongbo erklärt den Touristen im Kaiyuan-Tempel in Zhengding ein kulturelles Relikt. (Foto: Zhao Piao)
Der beträchtliche Anstieg der Anzahl der Touristen ist untrennbar mit den zahlreichen Maßnahmen zum Schutz der Kulturdenkmäler und zur Förderung des Tourismus von Zhengding verbunden. Seit langem hat Zhengding im Prozess der Tourismusförderung immer großen Wert auf den Schutz der Altstadt sowie deren zahlreicher Kulturgüter gelegt und viele Denkmäler renoviert. Darüber hinaus wurde seit letztem Jahr eine Reihe von Tourismusattraktionen für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich gemacht. Nahezu alle Sehenswürdigkeiten der Kreisstadt – mit Ausnahme des Longxing-Tempels, des Zhaoyun-Tempels und des Rongguofu-Hauses – können kostenfrei besichtigt werden. Dank der Abschaffung der Eintrittskarte konnten die Einnahmen in den Bereichen Unterkünfte, Gastronomie, Einkauf, Unterhaltung und Transport allesamt gesteigert werden.
Die boomende Tourismusentwicklung von Zhengding ist in China kein Einzelfall. Mit der raschen Entwicklung der Volkswirtschaft Chinas seit der Reform und Öffnung sind immer mehr Touristenattraktionen nicht mehr auf Ticketeinnahmen angewiesen und treten allmählich in das „Zeitalter des kostenlosen Eintritts“ ein. Dadurch wurde und wird allen Mitgliedern der Gesellschaft gleichermaßen die Chance geboten, alle Arten von Kulturdenkmälern, nahezu jede Form des kulturellen Erbes sowie die öffentlichen Dienstleistungen im Bereich Tourismus zu genießen.
Zhang Yongbo, der seit vielen Jahren in der Tourismusbranche tätig ist, ist gleichermaßen Teilnehmer wie auch Zeuge dieser Entwicklung. Da immer mehr Touristenattraktionen und Museen der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich gemacht werden und das kulturelle Leben der Bevölkerung bereichert wird, steigt auch die Nachfrage nach professionellen Reiseleitern und Fremdenführern, die die Details der jeweiligen Attraktion kennen und erklären können. Als das Museum von Hebei 2013 erstmals Freiwillige einstellte, meldete sich Zhang Yongbo sofort. In seiner Freizeit erklärte er regelmäßig Touristen aus ganz China die im Hebei-Museum ausgestellten Kulturgüter.
„Die gesellschaftlichen Kräfte, die am Schutz von Kulturgütern beteiligt sind, werden immer stärker“, sagt Zhang über seinen Eindruck von den Arbeiten der letzten Jahre. „Nicht nur sind die Touristen sich verstärkt des Schutzes der Kulturdenkmäler bewusst, sondern es gibt auch immer mehr ‚Exkursions- und Forschungsgruppen‘ verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen“, erzählte er. Im Mai dieses Jahres hat Zhang Yongbo als Reiseleiter die Experten des Instituts für Schutz und Erforschung alter Architekturen der Provinz Shanxi begleitet. „Bei dieser Arbeit kann ich auch viel von den Besuchern lernen. Ich spüre, dass die gesellschaftlichen Kräfte zum Schutz und zur Erforschung der Kulturgüter Chinas immer stärker werden“, erklärte Zhang.
Heutzutage übersteigt die Nachfrage an Fremdenführern in Zhengding das Angebot bei weitem. Der Arbeitsschwerpunkt von Zhang Yongbo hat sich somit allmählich von der Erklärung bzw. Reiseführung zur Ausbildung neuer Reiseleiter gewandelt. Das Reiseleiterteam im Verwaltungsbüro für Kulturrelikte von Zhengding ist von fünf Personen auf über 20 angewachsen: Während die Tourismusentwicklung die Beschäftigungssituation vor Ort verbessert, treten zugleich immer mehr Menschen dem Team zur Verbreitung von Wissen über den Schutz von Kulturgütern bei.
„Es ist mein größter Wunsch, einen Beitrag zum Schutz der alten Architektur und Kultur Chinas zu leisten und dass immer mehr Menschen die Geschichte, Kunst und traditionelle Kultur unseres Landes verstehen und lieben lernen“, sagte Zhang.
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