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Alahak – wo sich die Wüste Gobi in ein Blumenmeer verwandelt |
Von Liang Xiao · 2018-09-17 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Wüste;Xinjiang; | Druck |
Das Leben in und mit der Wüste Gobi ist hart. „Früher wurden wir hier oft von Sandstürmen heimgesucht. Es war sehr schlimm. Jedes Mal dauerte so ein Sturm fünf bis sieben Tage. Dann war vielleicht drei bis fünf Tage Ruhe, und dann ging schon der nächste Sturm los. Es war grauenhaft", erinnert sich Zeng Guo. Doch die Anpflanzung einer einzigen Blumenart sollte das Leben der Menschen in der Region für immer verändern.
„Früher wurden wir hier oft von Sandstürmen heimgesucht. Es war sehr schlimm. Jedes Mal dauerte so ein Sturm fünf bis sieben Tage. Dann war vielleicht drei bis fünf Tage Ruhe, und dann ging schon der nächste Sturm los. Es war grauenhaft“, erinnert sich Zeng Guo, Pflanzbereichsleiter der Aletal Gaubau Tea (Co., Ltd.) in der Gemeinde Alahak im Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang. Der 42-jährige erzählte den Reportern von seinen Erinnerungen an die schlimmen lokalen Sandstürme, die Zeng hier vor mehr als zehn Jahren erlebte. „Zu der Zeit stand ich auf dem Feld, und konnte die zwei Mu (1 Mu = 1/15 Hektar) Land, die zu meinem Haus gehören, nur noch undeutlich sehen. Alles war mit Sand bedeckt – ich konnte nichts mehr erkennen.“
Zeng Guo ist Han-Chinese. Die Han-Nationalität ist mit fast 90 Prozent der Bevölkerung Chinas die mit Abstand größte der insgesamt 56 Nationalitäten des Landes. In der Gemeinde Alahak, wo Zeng in der landwirtschaftlichen Produktion tätig ist, gehört der Han-Chinese aber trotzdem zur „Minderheit“. Laut Liu Xingpu, dem Sekretär des Parteikomitees der Gemeinde, gibt es hier mehr als 11.500 registrierte Haushalte, darunter mehr als 85 Prozent Kasachen, deren Haupteinnahmequelle die Viehzucht ist. „Alahak“ bedeutet so viel wie „Salzsee“ und die Gemeinde ist nach dem See benannt. Der besagte Salzsee befindet sich in der Wüste Gobi. Mangels Flusswasserversorgung und aufgrund der starken Verdunstung ist der Salzgehalt des Sees sehr hoch. Seit der Antike holen die Hirten hier das Salz, das sie für die Haltung ihrer Tiere benötigen. Mitte der 1950er Jahre produzierte das hier errichtete Salzwerk pro Jahr sechs- bis siebenhundert Tonnen Viehsalz.
Die natürliche Umwelt in der Wüste Gobi ist jedoch eher lebensfeindlich und die Vegetation unzureichend. Die Rinder und Schafe, die die Hirten züchten, sind oft nicht in der Lage, genug Futter zu finden und fressen daher oft die Wurzeln der Pflanzen, um ihren Hunger zu stillen – ein Teufelskreis, der die Bewohner Alahaks mit der Zeit sicher in eine Überlebenskrise geführt hätte.
Zeng Guo, der hier geboren wurde, hat nur zwei Mu Land zur Verfügung und muss einen Teil des Landes an Hirten untervermieten. Er und seine Frau pflanzen hauptsächlich Sonnenblumen, die mit leicht gesalzenem Wasser bewässert werden können. Im Idealfall verdienen sie mehr als 30.000 Yuan pro Jahr. Dennoch werden die Bauern hier häufig von Preisschwankungen überrascht: manchmal ist die Ernte zwar gut, aber der Verkaufspreis sehr niedrig. Dann verdienen auch die Zengs weniger. Zeng Guo hat schon oft darüber nachgedacht, sein Glück in einer anderen Stadt zu versuchen. Doch er macht sich Sorgen über seine Eltern und seine Kinder, die bald zur Schule gehen müssen. Zu früheren Zeiten gab es in seiner Heimat zudem keine Industrie- und Handelsunternehmen, und selbst die Chancen, einen Gelegenheitsjob zu ergattern, waren sehr gering.
In Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong, tausende Kilometer von Alahak entfernt, arbeitet der Textilunternehmer Liu Qitang. Liu sucht zusammen mit verschiedenen Experten nach hochwertigen Fasern. Eine Forschungsreise führte Liu und sein Team nach Westchina, wo sie nach Pflanzen der Gattung Apocynum, auch Hundsgift genannt, suchten. In Xinjiang kann man zwei Arten der Gattung Apocynum finden: Apocynum venetum (Schwertblatt-Hundsbann, in Xinjiang auch „Lop Kender“ genannt) und Poacynum hendersonii, die im Sommer 1952 von dem berühmten Agrarökonom Dong Zhengjun auf der Xinjianger Luobu-Ebene entdeckt wurden. Die Pflanzen wachsen schnell und weisen eine hervorragende Faserqualität auf. Im östlichen Teil der Gobi vor Alahak wurden 123 Hektar Apocynum venetum gefunden, die sich von den in der Zeitschrift Flora Reipublicae Popularis Sinicae enthaltenen Arten unterscheiden, daher wird Lop Kender in Alahak als „Gaubau Ma“ bezeichnet.
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