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Vier Maßnahmen zur besseren Umsetzung von Projekten |
Von Tian Shichen · 2019-09-05 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Seidenstraßen-Initiative | Druck |
In der Anfangsphase der Seidenstraßen-Initiative hat China eng mit den Zentralregierungen der Gastländer zusammengearbeitet und sich mehr auf staatliche Unternehmen verlassen, die in diesen Ländern in Infrastrukturprojekte investierten. Dies war notwendig, weil die Unterstützung der Zentralregierung eines Landes eine schnelle Akzeptanz der Initiative durch das Gastland und eine effiziente Verteilung der Ressourcen für die Projekte bedeutete.
Doch trotz der Akzeptanz der Initiative durch eine wachsende Zahl von Volkswirtschaften steht ihre Umsetzung vor neuen Herausforderungen, da einige westliche Medien falsche Informationen über die Seidenstraßenprojekte verbreitet haben. Solche Veränderungen der Situation erfordern auch einen Strategiewechsel bei der Umsetzung der Projekte.
Basierend auf einer Studie des Grandview Instituts wurden "vier Umstellungsmaßnahmen" für die weitere Umsetzung von Seidenstraßenprojekten vorgeschlagen – wobei „Maßnahmen“ hier bedeutet, Änderungen auf der Grundlage des bereits Erreichten vorzunehmen.
Erstens sollte der Aufbau von Partnerschaften über die Regierungen hinausgehen, um die Öffentlichkeit und die lokalen Gemeinschaften zu erreichen. In den meisten Ländern entlang der Seidenstraßen hat sich China bisher auf den Aufbau von Partnerschaften mit Zentralregierungen und hochrangigen Beamten konzentriert. Chinesische Unternehmen und Beamte müssen nun aber auch mehr lokale Gemeinschaften in die Projekte mit einbeziehen.
Außerdem waren die Seidenstraßenprojekte bisher stark auf den Bau großer Infrastruktureinrichtungen konzentriert. Daher sollten aufrichtige Anstrengungen unternommen werden, um kleine Projekte einzubeziehen, von denen mehr Menschen vor Ort profitieren würden. Es sollten auch Anstrengungen unternommen werden, um den Umweltschutz zu stärken und zur Steigerung der Beschäftigung beizutragen. Die an den Projekten beteiligten Unternehmen sollten sich ihrer sozialen Verantwortung nicht entziehen, sondern sich stärker mit der lokalen Bevölkerung beschäftigen. Nur so kann die lokale Bevölkerung von der Notwendigkeit solcher Projekte überzeugt werden.
Zweitens sind Umstellungen erforderlich, was die Hauptbeteiligten an der Initiative betrifft. Die Staatsunternehmen müssen zumindest einer gewissen Beteiligung Dritter aus anderen Ländern, sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor, Platz machen.
Es stimmt, dass die chinesische Regierung die Initiative vorgeschlagen hat. Aber das bedeutet nicht, dass China der einzige Akteur im Spiel ist, sonst würden Investitionen und Projekte entlang der Seidenstraßen monopolisiert. Im Gegenteil, die Initiative ist ein offenes, integratives und dynamisches Ökosystem, das darauf abzielt, die freie Mobilität der Produktionsfaktoren und eine optimale Verteilung der Ressourcen im Einklang mit den Gesetzen des Marktes zu fördern. Dies ist auch der Rat, den China der internationalen Gemeinschaft gegeben hat, um die globalen Herausforderungen anzugehen, die durch Handelsprotektionismus und Unilateralismus entstehen.
Drittens sollte die Förderung der Initiative proaktiv und nicht reaktiv sein. Einige westliche Medien haben der Initiative unterschiedliche, negative Namen gegeben – "Schuldenfalle", "Umweltgefahr", "Ressourcenplünderer", "Eastern Marshall Plan" und "Chinas globale Expansion". Um solche Behauptungen zu widerlegen und die Bildung negativer öffentlicher Meinungen zu verhindern, müssen detaillierte Informationen verbreitet werden, damit die Menschen auf der ganzen Welt die Wahrheit über die Initiative erfahren. Aber leider sind chinesische Unternehmen besser darin, Projekte durchzuführen, als gute Geschichten zu erzählen – nicht, weil sie keine Geschichten zu erzählen hätten, sondern weil sie nicht wissen, wie sie sie präsentieren sollen.
Die westlichen Medien, die leider nach wie vor ein Monopol in der Gestaltung des globalen Diskurses haben, haben Geschichten und negative Schlagwörter erfunden, um die Seidenstraßen-Initiative zu stigmatisieren. Um in diesem Kommunikationskrieg nicht unterzugehen, muss China gemeinsam mit den Anrainerstaaten der Initiative daran arbeiten, die lokale Bevölkerung und das globale Zielpublikum für die Seidenstraßen zu gewinnen.
Um die Umsetzung von Seidenstraßenprojekten voranzutreiben, muss China in einem vierten Schritt dazu beitragen, die politische Sicherheit der Gastländer zu gewährleisten und ihre Entwicklung zu erleichtern. Viele Seidenstraßenländer stehen vor großen sicherheitspolitischen Herausforderungen.
Indem China also Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass ihre politische Stabilität nicht beeinträchtigt und die nationale Sicherheit nicht untergraben wird, kann es den Grundstein für die reibungslose Umsetzung von Seidenstraßenprojekten legen und der Initiative so erlauben, weiterhin zur globalen Wirtschaftsentwicklung und zur Förderung von Frieden und Entwicklung beizutragen.
(Der Autor ist Forscher und Vizepräsident des Grandview Institutes. Die hier geäußerten Ansichten entsprechen nicht zwangsläufig denen der Beijing Rundschau.)
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