Da immer mehr chinesische Branchengrößen in den Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) einsteigen, könnte sich die Vorhersage bewahrheiten, dass KI in der Frühjahrssaison die inländische Arbeitsmarktlandschaft umgestaltet und gleichzeitig mehr neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafft.

Alibaba hat im Februar beispielsweise seine Frühjahrspraktikums-Kampagne gestartet und dabei mehr als 3.000 Stellen für Hochschulabsolierende angeboten. Fast 50 Prozent dieser Praktikumsstellen stehen in engem Zusammenhang mit KI, etwa in den Bereichen Forschung und Entwicklung (F&E) und Algorithmen. Tencent startete im selben Monat seine Praktikums-Kampagne mit über 7.000 Stellen für Hochschulstudierenden, und mehr als 60 Prozent dieser Stellen konzentrierten sich auf innovative Bereiche wie KI, Big Data und Cloud-Computing.

Die Maßnahmen dieser Unternehmen sind Ausdruck des verstärkten Kampfes um KI-Talente in China, nachdem DeepSeek in diesem Frühjahr eine landesweite Begeisterung für KI ausgelöst hatte. Inzwischen zeigen auch Arbeitssuchende mit KI-Kenntnissen oder -Hintergrund ein größeres Vertrauen in ihre eigenen beruflichen Aussichten.

Li Qiang, Vizepräsident des Personalvermittlungsportals Zhaopin, sagte, dass die KI-bezogenen Stellenangebote auf der Plattform in der Woche nach dem Ende des Frühlingsfestes Anfang Februar im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent gestiegen seien, und insbesondere die Zahl derjenigen, die eine Stelle als Algorithmus-Ingenieur suchten, sei in dieser Woche um 125,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Hesai Technology in Shanghai zeigt wachsendes Interesse an der Einstellung von Talenten mit KI-Hintergrund. Das Unternehmen entwickelt Produkte zur Lichterkennung und Entfernungsmessung, die hauptsächlich in fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen, in der Robotik und beim autonomen Fahren eingesetzt werden.

Wu Qingliang, der Leiter der Personalabteilung des Unternehmens, riet Universitätsstudierenden, die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz aufmerksam zu verfolgen und Wege zu finden, eine Verbindung zwischen diesen und dem, was sie gelernt haben, herzustellen.

Zhang Yu, der seinen Abschluss an der School of Computer Science and Technology der East China Normal University (ECNU) machen wird, hat kürzlich auf einer Jobmesse in Shanghai mehrere Bewerbungen eingereicht. Er sagte, dass ihm die Perspektiven, die die Branche bietet, wichtiger seien als das Gehalt. „Wenn wir sagen, dass die vergangenen zwei Jahrzehnte die Ära des Internets und des mobilen Internets waren, werden die nächsten zwei Jahrzehnte die Ära der KI sein“, fügte er hinzu.

Einige traditionelle Internetunternehmen haben ebenfalls aktiv nach KI-Talenten gesucht: Shi Jiajia, Leiterin der globalen Campus-Rekrutierung beim chinesischen Tourismusportal Trip.com Group, betonte die starke Nachfrage nach KI-Fähigkeiten und -Talenten in verschiedenen Funktionen innerhalb des Unternehmens.

Li von Zhaopin fügte hinzu, dass viele Unternehmen im Zuge der KI-Welle ihre Geschäftsmodelle umstrukturieren und einige von ihnen von der grundlegenden KI-Forschung und -Entwicklung zur Nutzung und Innovation von KI übergehen würden. „Auf dieser Grundlage werden Personen, die nicht nur über fundierte KI-Kenntnisse verfügen, sondern auch die genauen Anforderungen der Kunden kennen, in Zukunft die gefragtesten Talente sein.“