Tansuo 3, Chinas erstes großes Forschungsschiff für die globale Tiefseeforschung, wird am Donnerstag in Nansha in Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz Guangdong, ausgeliefert. [Foto/Xinhua]. 

China hat am Donnerstag ein fortschrittliches, multifunktionales Forschungsschiff in Betrieb genommen, das die Fähigkeiten des Landes bei der Erforschung der Ozeane und der Polargebiete verbessern soll.

Die „Tansuo 3“ (auf Deutsch: Exploration 3) wurde an ihren Nutzer, das Institute of Deep-sea Science and Engineering mit Sitz in Sanya in der Provinz Hainan, übergeben. Das Institut ist eine Tochtergesellschaft der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS). Es wurde gemeinsam von Forschern des Sanya-Instituts, der Guangzhou Shipyard International Co der China State Shipbuilding Corp und anderen Forschungseinrichtungen entworfen. Der Bau begann im Juni 2023 in der Werft in Guangzhou, und der Hauptkörper wurde im April fertiggestellt.

Mehr als 100 inländische Institute, Hochschulen und Unternehmen waren an der Forschung, Entwicklung und dem Bau des Schiffes beteiligt. Laut dem Sanya-Institut haben Designer und Ingenieure im Rahmen des Projekts viele neue Technologien und Ausrüstungen entwickelt.

Das Schiff absolvierte Ende Oktober eine achttägige Probefahrt und kehrte dann zur Werft zurück, um die endgültige Ausrüstung zu installieren und einige letzte Anpassungen vorzunehmen.

Mit einer Länge von 104 Metern und einer Verdrängung von etwa 10.000 metrischen Tonnen erreicht die „Tansuo 3“ eine Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten (29,6 Kilometer pro Stunde) und kann auf einer einzigen Fahrt bis zu 27.800 Kilometer zurücklegen. An Bord sind 80 Seeleute und Bediener wissenschaftlicher Instrumente.

Laut dem Sanya-Institut ist das Schiff mit wissenschaftlicher Ausrüstung von Weltklasse ausgestattet, wie z. B. einem fortschrittlichen Tiefsee-Sonar und Abwurfsystemen für bemannte und robotergesteuerte Tauchfahrzeuge. Damit ist es in der Lage, umfassende Untersuchungen von ozeanischen Elementen wie Tiefseewasser und Meeresbodengeografie durchzuführen.

Das Schiff verfügt außerdem über eine bidirektionale Eisbrechfunktion, die es ihm ermöglicht, im Sommer in Polargebieten zu operieren.

Es könne Tiefseeuntersuchungen durchführen und kulturelle Relikte vom Meeresboden aus ausgraben, so das Institut, das darauf hinweist, dass chinesische Forscher bei der Entwicklung des Schiffes mehrere technologische Durchbrüche erzielt haben. Der Einsatz des neuen Schiffes solle die wissenschaftlichen Erkundungsbemühungen des Landes in der Tiefsee verbessern und Wissenschaftlern dabei helfen, das Ökosystem der Tiefsee, die geologischen Strukturen und die Verteilung der Meeresressourcen besser zu verstehen, so die Forscher.

Vor der Inbetriebnahme von „Tansuo 3“ hat China bereits drei Forschungseisbrecher in Betrieb genommen – „Xuelong“, „Xuelong 2“ und „Jidi“ – die alle dem Ministerium für natürliche Ressourcen gehören.