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Chinas wirtschaftliche Entwicklung: drei große Veränderungen zeichnen sich ab

Von Huang Yiping  ·   2025-01-07  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: China;Wirtschaft
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Laut einer gemeinsamen Studie von Experten aus Denkfabriken in China und den Vereinigten Staaten gibt es drei Veränderungen in Chinas neuer wirtschaftlicher Entwicklungsphase, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. 

Erstens verändert sich der Kostenvorteil. Da das Kostenniveau in China steigt und der Niedrigkostenvorteil an Bedeutung verloren hat, wird es für Industrien, die weiterhin auf die Vorteile niedriger Kosten setzen wollen, immer schwieriger, sich weiterzuentwickeln. 

Zweitens verändert sich das internationale Marktumfeld. In den vergangenen 40 Jahren war die wirtschaftliche Entwicklung Chinas in hohem Maße von der globalisierten Weltwirtschaft abhängig. Exporte und Direktinvestitionen in China spielten eine wichtige Rolle für das Wirtschaftswachstum des Landes, doch diese beiden Zugpferde stoßen heute zunehmend auf Schwierigkeiten. 

Drittens verändert sich die demografische Struktur. Die Alterung der Bevölkerung bringt große Herausforderungen mit sich. 

Zusätzlich zu diesen drei Aspekten unterliegen auch die digitale Technologie und die grüne Transformation wichtigen Veränderungen. Diese tiefgreifenden Wandlungsprozesse bedeuten, dass die aktuelle Wirtschaftsentwicklung Chinas in eine neue Phase eingetreten ist. 

  

 Besucherinnen und Besucher der zweiten Internationalen Ausstellung für Kohlenstoffneutralität in Shanghai informieren sich am 5. Juni 2024 über die grüne Finanzierung in Technologien und Produkten sowie deren Errungenschaften. 

Welche Veränderungen muss China vornehmen, um ein nachhaltiges Wachstum aufrechtzuerhalten? Dieser Frage geht auch das Buch „China 2049: Economic challenges of a rising global power“ nach, ein gemeinsames Forschungsergebnis der National School of Development der Peking-Universität und der Brookings Institution in den USA. Wenn ich das Fazit dieses Buches in einem Satz zusammenfassen könnte, dann wäre es folgender: Das Wachstumsmodell wird sich in Zukunft ändern. Die üblichen Praktiken, die Chinas Wachstum in den letzten 40 Jahren getragen haben, werden in Zukunft nur schwer aufrechtzuerhalten sein. 

Um das Wachstumsmodell zu transformieren, müssen wir stärker auf Innovation, den Binnenmarkt, digitale Technologien und Änderungen der bestehenden Politik setzen. Der Kern der Transformation besteht darin, von einem extensiven Wachstum, das in der Vergangenheit auf Niedrigkostenvorteilen beruhte, zu einem innovationsgetriebenen Wachstum überzugehen. 

Wie kann die Innovationsfähigkeit verbessert werden? 

Dies hängt zunächst vom Grad der Öffnung des Landes ab. China durchläuft derzeit einen Umbruch, wie es ihn in den letzten hundert Jahren nicht gegeben hat, und der internationale Markt und das internationale Umfeld unterscheiden sich stark von denen der Vergangenheit. In einem komplexen internationalen Umfeld, das durch den amerikanischen Ansatz „kleiner Hof, hoher Zaun“ (small yard, high fence) geprägt ist, ist die Aufrechterhaltung der Offenheit für Innovationen besonders wichtig. Wenn man stets am alten Trott festhält, wird es schwierig, ein hohes Innovationsniveau zu bewahren. Ein einfaches Beispiel: Egal, wie viele Produkte China in der Vergangenheit exportiert hat, niemand hat sich groß darum gekümmert. Jetzt, wo China damit begonnen hat, die „drei neuen Güter“, nämlich Elektroautos, Lithium-Ionen-Akkus und Photovoltaik-Produkte, zu exportieren, reagieren einige Länder plötzlich äußerst sensibel. 

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu verstehen, wie wichtig es ist, weiterhin offen zu bleiben, um die Innovationsfähigkeit zu stärken. Natürlich kann China seine eigenen nationalen Anstrengungen auf die Bewältigung wichtiger wissenschaftlicher Forschungsfragen konzentrieren, aber objektiv gesehen kann sich in der heutigen Welt kein Land ausschließlich auf seine eigene Stärke verlassen, um alle wissenschaftlichen Probleme zu meistern. Ebenso wenig kann ein Land behaupten, sämtliche Spitzentechnologien zu beherrschen. Daher ist der Grad der Offenheit eine kritische Variable, insbesondere in einer Zeit, in der geopolitische Konflikte immer stärker in den Vordergrund rücken. 

Zweitens kommt es auf die Vitalität des Privatsektors an. Die Innovationsfähigkeit des Privatsektors ist allgemein bekannt. Was jetzt getan werden sollte, um das Vertrauen der Unternehmer, insbesondere von Privatunternehmern, zu stärken und zu erhalten, ist in der Tat eine große Herausforderung. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat China bei der Innovationsfähigkeit weiter aufgeholt und sich allmählich an die Spitze gesetzt. Die entscheidende Frage ist nun, ob dieser Trend beibehalten werden kann. Die Probleme und Herausforderungen, mit denen wir in diesem Zusammenhang konfrontiert sind, sind nicht unerheblich. 

Was ist wichtiger: Konsum oder Investitionen? 

Früher wurde das Wirtschaftswachstum lange Zeit durch Investitionen vorangetrieben. Später schlugen einige Wissenschaftler vor, vom investitionsgetriebenen Wachstum zum konsumgetriebenen Wachstum überzugehen. Diese Idee ist in der Wirtschaftswelt sehr umstritten. Einige Ökonomen plädieren für eine Umstellung auf konsumgetriebenes Wachstum, während andere darauf bestehen, dass Investitionen der wichtigste Wachstumsmotor bleiben. 

Ob das Wachstum mehr von Investitionen oder mehr vom Konsum getrieben wird, ist vermutlich nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist, dass es ein einigermaßen vernünftiges Verhältnis zwischen Investitionen und Konsum gibt. 

Denn wenn alle nur konsumieren, ohne zu investieren, wird es schwierig, das Wachstum aufrechtzuerhalten. Das war in der Vergangenheit tatsächlich ein Problem in den USA. Ebenso wird es zu großen Problemen führen, wenn alle nur investieren, ohne zu konsumieren. Investitionen sollten letztendlich in Produktionskapazitäten umgewandelt werden. Sobald Produktionskapazitäten geschaffen werden, die Produkte jedoch nicht verkauft werden können, können die Investitionen nicht wieder hereingeholt werden, was sich wiederum negativ auf das weitere Wachstum auswirkt. 

Es ist daher sinnlos, lange Zeit über die Bedeutung von Konsum und Investitionen zu streiten. Vielmehr kommt es darauf an, ein halbwegs vernünftiges Verhältnis zwischen beiden zu erreichen. Der frühere Ansatz, sich auf den internationalen Markt zu verlassen, um ein Gleichgewicht zu erreichen, ist mittlerweile kaum noch realisierbar, da die chinesische Wirtschaft zu einer riesigen Volkswirtschaft angewachsen ist. 

Die Bedeutung des Konsums liegt auf der Hand. Schließlich besteht das oberste Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung darin, den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern. Nur durch die Steigerung des Konsums können die im Produktionsprozess hergestellten Waren verbraucht werden. Wenn die Menschen jedoch knapp bei Kasse sind, können sie möglicherweise auch nicht so viel ausgeben, wie sie gerne möchten. Daher muss schon heute ein angemessenes Verhältnis zwischen Investitionen und Konsum angestrebt werden. 

Derzeit scheint die Politik Chinas eher auf die Förderung von Investitionen und des Angebots als auf die Stärkung des Konsums ausgerichtet zu sein. Im letzten Jahr wurden einige neue Richtlinien eingeführt, beispielsweise die Inzahlungnahme alter Konsumgüter gegen neue. Dies sind nützliche Richtlinien, die eine wichtige Rolle gespielt haben. 

Nur wenn der Konsum in Schwung kommt, kann das Wirtschaftswachstum nachhaltig sein. Wie kann die wirtschaftliche Entwicklung an Dynamik gewinnen, wenn der Konsum weiterhin verhalten bleibt und sich der Lebensstandard der Menschen nicht wesentlich verbessert? Verbraucher, Produzenten und Investoren würden leicht in einen Teufelskreis geraten.  

Ich schlage daher vor, ein Umdenken in der Politik in Erwägung zu ziehen und den Konsum in großem Umfang zu fördern. Natürlich kann die Ankurbelung des Konsums kein Blankoscheck für die Menschen sein. Im Rahmen der makroökonomischen Politik sollte die Regierung ernsthaft Geld in die Hand nehmen, sei es, um die Qualität der sozialen Sicherungssysteme zu verbessern, sei es, um den Bewohnern städtischer Gebiete Dienstleistungen anzubieten, oder um den Menschen direkt Geld auszuzahlen. Nur so kann es gelingen, dass die gesamtwirtschaftliche Dynamik tatsächlich aus dem Tal herauskommt und sich wieder erholt. 

  

*Der Autor ist Direktor der National School of Development der Peking-Universität. 

Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines Beitrags aus „China Economic Weekly“. Die Meinung des Autors spiegelt nicht unbedingt die Position unserer Webseite wider.  

 

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