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Für ein aufgeforstetes grünes China

Von Yuan Yuan  ·   2021-04-01  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Kohlendioxid;Aufforstung;Kohlenstoffneutralität
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Yao Zuyuan (rechts) pflanzt mit anderen Familienmitgliedern Bäume in seiner Heimat. (Foto: Xinhua) 

Eine Stunde einen Laptop benutzen 13 Gramm. Eine Stunde fernsehen 96 Gramm. Einen Kilometer Bus fahren 8 Gramm. Diese Liste erstellt Hu Jing jeden Tag, wenn sie die Kohlendioxidemissionen ihrer täglichen Aktivitäten berechnet. 

„Allein meine häuslichen Aktivitäten erzeugen jedes Jahr mehr als 1000 Kilogramm Kohlendioxid“, sagt Hu, die in der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong lebt. „Bäume zu pflanzen ist eine gute Methode, damit umzugehen. In meinem Fall müssen mindestens 70 Bäume angepflanzt werden, um das durch meine Aktivitäten freigesetzte Kohlendioxid auszugleichen“, so Hu weiter. 

In jedem März ist es für Hu und ihre Freude eine gute Tradition geworden, im Stadtviertel Daping von Shenzhen Bäume zu pflanzen. Im Jahr 1979 wurde der 12. März als Tag des Baumes in China festgesetzt. 1981 setzte China eine landesweite Baumpflanzungskampagne in Gang, die vorschlug, dass jeder arbeitsfähige Bürger im Alter zwischen 11 und 60 Jahren drei bis fünf Bäume pro Jahr pflanzen sollte.  

Doch drei bis fünf Bäume pro Jahr zu pflanzen, reicht nicht aus, um Hus grünes Ziel zu erreichen. Daher nutzt sie auch eine Handy-App, die sich „Ant Forest“ („Ameisenwald“) nennt und von der Ant Financial Service Group des E-Commerce Giganten Alibaba Group im Jahr 2016 eingeführt wurde. User können damit Kohlenstoffpunkte für umweltfreundliches Verhalten sammeln wie zu Fuß gehen oder die Nutzung öffentlicher Transportmittel und anderes. Diese Punkte können dann verwendet werden, um eigene, virtuelle Setzlinge zu bewässern und wachsen zu lassen. Nachdem die virtuellen Setzlinge zu virtuellen Bäumen herangewachsen sind, pflanzen Ant Financial sowie Charity Partner auch im echten Leben Bäume. Mit Stand vom Oktober 2020 hat die Anzahl der Teilnehmer am Programm „Ant Forest“ 550 Millionen erreicht, von denen viele der jüngeren Generation Chinas angehören. 

Eine Kampagne über 40 Jahre 

Inzwischen ist es 40 Jahre her, seit China seine nationale Baumpflanzungsinitiative verabschiedete. Liu Dongsheng, Vizedirektor des Staatlichen Amts für Forstwirtschaft und Grasland, sagt mit Stolz, dass die Waldbedeckung in China von 12 Prozent in den frühen 1980er Jahren auf gegenwärtig 23,04 Prozent gestiegen sei. Bis 2025 werde China seine Waldflächen auf 24,1 Prozent der Landesfläche ausweiten.   

Es ist keinesfalls eine leichte Arbeit, solche Errungenschaften zu erzielen, da viele der begrünten Gebiete früher karge Berge und Wüsten waren. Als Yao Wuchen in den 1930er Jahren mit seiner Familie in den Kreis Liuba kam, ein bergiges Gebiet der Provinz Shaanxi im Nordwesten Chinas, konnte er kaum etwas Grünes sehen. Als der Kreis die Einheimischen Ende 1949 ermutigte, Bäume in Berggebieten anzupflanzen, um Beiträge für die nationale Begrünung zu leisten, beteiligte sich er daran. 

Seither ist das Anpflanzen von Bäumen zu einer lebenslangen Mission für die fünf Generationen von Yaos Familie geworden. Es ist eine Tradition in der Familie, dass jedes Familienmitglied von klein auf an der Baumpflanzung teilnimmt. Heute liegt die Waldbedeckungsrate im Kreis bei über 90 Prozent. 

Jüngere Mitglieder der Familie beschäftigen sich nicht nur mit der Baumpflanzung, sondern betreiben auch Forstwirtschaft. Yaos Enkel Yao Huilin leitete die Einheimischen an, amerikanischen Ginseng anzupflanzen, um das Einkommen zu steigern. Und Yaos Urenkel Yao Zuyuan, geboren 1986, übernahm die Führung bei der Anpflanzung wertvoller Kräuter. 

Nationale Begrünungsprojekte 

Wie Yaos Familie haben viele Chinesen landesweit zu Chinas grüner Mission beigetragen.

Der 56-jährige Zhang Hongjun arbeitet schon 35 Jahre in einem Forstbetrieb in Yanbian, einer autonomen Präfektur in der nordostchinesischen Provinz Jilin. Vor Jahrzehnten war das Gebiet von Wald bedeckt, aber durch mehr als zwei Jahrzehnte der Abholzung durch Holzfäller, einschließlich Zhangs Vater, hatte sich der Baumbestand dort stark reduziert. 

Nachdem China 1998 eine landesweite Kampagne zum Schutz der natürlichen Wälder gestartet hatte, entschied sich Zhang dafür, an Wiederaufforstungsaktivitäten teilzunehmen. Die jahrzehntelange harte Arbeit von Zhang und seinen Kollegen in der Gegend hat sich gelohnt, da die Waldbedeckung in der Region nun 98 Prozent übersteigt.  Viele ehemalige Holzfäller sind inzwischen zu Baumpflanzern und -schützern geworden, zusammen mit ihren Kindern und Enkelkindern, sagte Zhang. „Die Pinienkerne und Pilze im Wald bedeuten für sie eine zusätzliche Einnahmequelle.“ 

Mit der Entwicklung des Landes haben sich auch die Baumpflanzung und die Waldbewirtschaftung modernisiert. Flugzeuge, Drohnen und Motorräder werden heute in vielen Forstbetrieben in China für die Aussaat und die Patrouille in den Wäldern eingesetzt.  

Neue Ziele 

Am 22. September 2020 hatte Staatspräsident Xi Jinping bei der Generaldebatte auf  der 75. UN-Vollversammlung angekündigt, dass China bis 2030 den Höhepunkt seiner Kohlenstoffemissionen und bis 2060 Kohlenstoffneutralität erreichen werde.   

Chinas Erfolge bei der Aufforstung haben weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Einem im Juli 2020 veröffentlichten Bericht der Weltbank zufolge hat die globalen Waldfläche in den letzten drei Jahrzehnten einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen gehabt, nicht aber in Ostasien, wo die Waldbedeckung aufgrund des erfolgreichen Aufforstungs- und Begrünungsprogramms Chinas zunahm.  

Auf einer Pressekonferenz im Dezember 2020 wies Liu Dongsheng darauf hin, dass die Wälder in China jetzt 9,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. „Die Kohlenstoffspeicherung durch unsere Wälder steigt heute jährlich um über 200 Millionen Tonnen, was etwa 700 oder 800 Millionen Tonnen Kohlenstoffsenken entspricht. In den nächsten fünf, zehn oder mehr Jahren werden die Kohlenstoffsenken in unserer Umwelt zunehmen“, sagte Liu und ergänzte, dass sowohl die Waldfläche als auch der Waldbestand seit 30 Jahren in Folge steigen. 

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