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Die Geschichte der „halben Decke“ stellt das Dorf vor hochwillkommene „Probleme“ |
· 2021-02-03 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Frühlingsfest;Tourismus | Druck |
Während das chinesische Frühlingsfest näherrückt, freuen sich die Touristenorte bereits auf die erste Besucherwelle. Aber im Dorf Shazhou in der zentralchinesischen Provinz Hunan, wo sich einst die Geschichte der „halben Decke“ ereignet hatte, macht sich Zhu Xiangqun, der Parteisekretär des Dorfs, Sorgen.
Während des Langen Marsches kam die Roten Armee im November 1934 auch in das Dorf Shazhou. Die Dorfbewohnerin Xu Jiexiu lud drei Soldatinnen, die vor ihrer Tür ihr Lager aufgeschlagen hatten, in ihr Haus ein, um einige Tage zu bleiben. Beim Abschied sahen die Soldatinnen die abgenutzte, mit Baumwollwatte gefüllte Steppdecke auf Xu Jiexius Bett und wollten ihr als Ersatz ihre eigenen Decken überlassen. Dies konnte Xu auf keinen Fall zulassen. Daraufhin teilte eine Soldatin ihre Decke mit einer Schere in zwei Hälften, legte eine davon auf das Bett der Bäuerin und verließ das Haus. Xu erinnerte sich später oft an diese Geschichte und sagte ihren Enkelkindern: „Wer ist ein Kommunist? Ein Kommunist ist jemand, der nur eine Decke besitzt, die Hälfte davon abschneidet und sie dem Volke gibt.“
Eine Dörflerin an ihrem Stand für landwirtschaftliche Produkte. (Foto: Xinhua)
Dank dieser Geschichte um den Langen Marsch hat das Dorf Shazhou in den letzten Jahren Berühmtheit erlangt und ist zu einer Touristenattraktion geworden. Da die Zahl der Touristen von Jahr zu Jahr zunimmt, mangelt es im Dorf allmählich an Hotelbetten und Restauranttischen, weshalb Zhu Xiangqun befürchtet, dass dies die Laune der Besucher dämpft. Deshalb hat er neulich Kader und Dörfler dazu angeleitet, für mehr Unterbringungsmöglichkeiten zu sorgen und noch mehr Verkaufsstände zu errichten, um den Touristen während des Frühlingsfestes den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.
In den letzten drei Jahren haben im Dorf Shazhou insgesamt 32 Restaurants und Familienhotels aufgemacht. Auch wurden Spielplätze angelegt und eine fast kilometerlange Verkaufsstraße für landwirtschaftliche Produkte geschaffen, in der an 80 Ständen die Spezialitäten der Gegend verkauft werden. Der Dorfbewohner Zhu Lizhi sagt: „Während des Nationalfeiertags im letzten Jahr lag der höchste Tagesumsatz meines Verkaufsstandes bei mehr als 7.000 Yuan (umgerechnet rund 900 Euro). An diesem Tag musste ich fünfmal meinen Warenbestand auffüllen.“ Seine Familie lebte früher in prekären Verhältnissen. Zhus Mutter litt an einer psychischen Erkrankung und seine Frau musste sich einer gefährlichen Operation unterziehen. In den letzten Jahren ist das Einkommen der Familie erheblich gestiegen, weil sie den Verkaufsstand eingerichtet und Obstbäume in den Bergen gepflanzt haben. Im Jahr 2020 betrug das Nettoeinkommen der Familie fast 80.000 Yuan (rund 10.000 Euro).
Kinder auf einem Spielplatz im Dorf Shazhou. (Foto: Xinhua)
Der Tourismusboom hat zu steigenden Einkommen geführt, und immer mehr Dorfbewohner hoffen, Stände anmieten zu können. Um mehr Menschen von den Entwicklungsmöglichkeiten profitieren zu lassen, haben Zhu und seine Kollegen kürzlich eine wichtige Aufgabe erledigt: sie ließen 47 neue Stände im Dorf errichten.
Nach dem Anheben der Zahl der Verkaufsstände bleiben aber noch zwei Sorgen der Kader bestehen: der Mangel an Restaurantplätzen und der Mangel an Unterkünften im Dorf. Im November 2020 hatte das größte Restaurant des Dorfes einen Tagesumsatz von 80.000 Yuan (rund 10.000 Euro). Alle Angestellten des Restaurants rackerten sich zehn Stunden lang ohne Pause ab, selbst der Inhaber eilte von Tisch zu Tisch, um Speisen zu servieren. „Trotz alledem gab es immer noch eine lange Warteschlange, und wir hatten ein schlechtes Gewissen, die Besucher nicht angemessen bewirten zu können“, erzählt Zhu Xiangqun.
In diesen Tagen besuchen Zhu Xiangqun und seine Kollegen jedes Haus im Dorf, um die Besitzer dazu anzuregen, ungenutzten Wohnraum zu Pensionszimmern auszubauen. Derzeit gibt es im Dorf nur ein größeres Hotel und acht Familienhotels mit insgesamt 87 Betten, eine Übernachtungskapazität, die längst nicht mehr ausreicht. „Aber das ist ein Problem, das wir gerne lösen werden! Jetzt gilt es, verstärkt Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen“, sagt er.
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