Das Drei-Schluchten-Projekt, das den Wasserfluss am Jangtse regelt, wurde offiziell als abgeschlossen und voll funktionsfähig zertifiziert, teilten die chinesischen Behörden am Sonntag mit. Das Projekt, dessen Bau 1994 begann, ist ein multifunktionales Wasserkontrollsystem, das aus einem 2.309 Meter langen und 185 Meter hohen Damm mit fünfstufigen Schiffsschleusen an der Nord- und Südseite besteht sowie 34 Turbogeneratoren mit einer kombinierten Stromerzeugungskapazität von 22,5 Millionen Kilowatt.
Das Projekt spielt eine Schlüsselrolle beim Hochwasserschutz entlang des Jangtse-Beckens. Statistiken zeigen, dass der Damm seit seiner Inbetriebnahme bis August dieses Jahres während der Hochwassersaison 180 Milliarden Kubikmeter Wasser zurückgehalten hat. Außerdem wurden die Hochwasserhöchststände um etwa 40 Prozent reduziert, wodurch der Druck auf den Hochwasserschutz am Mittel- und Unterlauf des Jangtse erheblich verringert wurde. Das Projekt hat auch die Navigationsbedingungen auf dem Jangtse erheblich verbessert. „Die Entwicklungsgeschwindigkeit des Frachtvolumens durch die Schleuse hat die Erwartungen zum Zeitpunkt des Entwurfs übertroffen“, sagte Gao Yulei, Ingenieur am Drei-Schluchten-Stausee.
Seit die Drei-Schluchten-Schleusen im Juni 2003 für die Probenavigation geöffnet wurden, hat das Frachtvolumen durch sie rapide zugenommen. Mit Stand von August dieses Jahres sind über 1,48 Milliarden Tonnen Fracht durch die Schleusen gefahren worden, was die Entwicklung des Wirtschaftsgürtels des Jangtse und der Regionen im Südwesten Chinas beschleunigt hat. Als weltweit größtes Wasserkraftwerk hatte es bis August über 1,35 Billionen Kilowattstunden Strom erzeugt und damit zur Stromversorgung in Zentral- und Ostchina sowie in der südchinesischen Provinz Guangdong beigetragen. Es dient auch als wichtige Produktionsbasis für saubere Energie, mit dem die Energieeinsparung gesteigert und die Emissionen gesenkt werden. Der von dem Kraftwerk erzeugte Strom entspricht dem aus der Verbrennung von 430 Millionen Tonnen Standardkohle, was zu einer Reduzierung der Kohlendioxidemissionen um fast 1,17 Milliarden Tonnen führt. Mit einer verbesserten Infrastruktur und Einrichtungen für öffentliche Dienstleistungen im Reservoirbereich genießen die 1,31 Millionen Menschen, die wegen des Projekts umgesiedelt wurden, eine bessere Lebensumwelt. Die geologische Umgebung des Umsiedlungsgebiets ist sicher und die Ökologie des Reservoirgebiets ist in gutem Zustand.
