Angesichts der technologischen Einschränkungen einiger Länder gegenüber China hat das Bildungsministerium eine Kampagne zur Talentförderung gestartet, die sich auf Schlüsseltechnologien konzentriert. Der Plan sieht zudem vor, dringend benötigte Talente auf „ungewöhnliche Weise" zu fördern, um die drängenden technologischen Probleme des Landes zu lösen und Innovationen voranzutreiben.

Die Kampagne wurde während einer Konferenz des Bildungsministeriums am Dienstag vorgestellt, auf der ein Dokument über eine Revolution des chinesischen Aufbaustudiums veröffentlicht wurde. Das Ministerium kündigte dabei an, es werde erstklassige Universitäten, Institutionen und Lehrer mobilisieren, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Entscheidung ist eine Reaktion auf das jüngste von den USA initiierte rücksichtslose Vorgehen gegen Chinas Technologiesektor. Die Förderung dringend benötigter Talente sei der Schlüssel, um China aus diesem technologischen „Würgegriff" zu befreien, sagte Xiong Bingqi, stellvertretender Direktor des in Shanghai ansässigen „21st Century Education“-Forschungsinstituts. Er erklärte, „ungewöhnliche Wege" zur Förderung dieser Talente könnten sich darauf beziehen, einzigartige Kanäle für Beförderungen und die fachliche Entwicklung dieser Menschen zu schaffen, wie zum Beispiel die Verringerung der Zahl der zu veröffentlichenden Forschungsarbeiten. Diese Forschungsartikel sind für chinesische Wissenschaftler derzeit noch entscheidend dafür, um befördert zu werden.

Science and Technology Daily, eine Zeitung, die dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie angegliedert ist, listete 2019 35 solcher „Würgegriff"-Technologien auf, darunter Chips, Lithographie-Maschinen und Betriebssysteme.

Abgesehen vom Bildungsministerium haben auch andere chinesische Behörden viele weitere Maßnahmen ergriffen, um zu zeigen, dass die Regierung der Entwicklung von Schlüsseltechnologien große Bedeutung beimisst.

So besuchte Vizepremier Liu He kürzlich eine der wichtigsten militärischen und wissenschaftlichen Forschungsbasen für die Landesverteidigung und eine der wichtigsten Akademien für Ingenieurphysik in Mianyang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

Dies war nur ein Schritt, den chinesische Spitzenpolitiker in den vergangenen zwei Wochen unternommen haben, um inmitten des eskalierenden Technologiekrieges zwischen China und den USA Innovationen voranzutreiben und Durchbrüche in Schlüsseltechnologien zu fordern.

Experten sagten, es sei offensichtlich, dass die chinesische Gesellschaft, von der politischen Führung bis hin zur Basis, sich mittlerweile einig darüber ist, gegen die „technologische Hegemonie" der USA zu kämpfen. Diese würden mittlerweile versuchen, Chinas Tech-Giganten, insbesondere Huawei, mit politischen Waffen zu „erwürgen“.

Bai Chunli, Präsident der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, schlug ebenfalls vor, die auf der schwarzen Liste der USA genannten Technologien zu Chinas wissenschaftlichen Forschungszielen zu machen - zum Beispiel die Entwicklung von Schlüsselrohstoffen oder sogenannten Mask Alignern [Geräte zur exakten Positionierung von Masken für die Fotolithografie in der Mikrochipherstellung] für die Herstellung von Chipsätzen.