China hat ein Rangsystem für die Wasserqualität eingeführt, vom besten (I) bis zum schlechtesten (V). Die Stufen I-III machten laut Angaben des Ministeriums für Ökologie und Umwelt 78,9 Prozent aller Oberflächengewässer aus.

Stufe I-III bedeutet, dass Wasser gemäß den nationalen Normen direkt trinkbar oder nach der Verarbeitung trinkbar ist. Wasser der Stufe V ist unbrauchbar und für den menschlichen Kontakt ungeeignet.

Ma Jun, Direktor des in Beijing ansässigen Instituts für öffentliche Angelegenheiten und Umweltangelegenheiten, erklärte der Global Times, dass der zunehmende Prozentsatz an trinkbarem Wasser zeige, dass die Bemühungen zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung in China zu Ergebnissen geführt hätten.

„Eine Verbesserung der Wasserqualität bringt auch Vorteile mit sich, wie ein aktiveres Wasserökosystem und eine höhere Artenvielfalt sowie ein für den Menschen insgesamt günstigeres Umfeld", sagte Ma.

Im Jahr 2015 startete China eine zehn-stufige Kampagne gegen Wasserverschmutzung, die Vorschriften sowie rechtliche und administrative Verantwortlichkeiten umfasst. Ein zuständiger Beamter, in der Regel ein lokaler Parteichef, wurde dabei mit der Bekämpfung der Wasserverschmutzung beauftragt.

Wasserverschmutzung sei schwieriger zu bekämpfen als Luftverschmutzung, stellte Ma fest. „Selbst wenn der Verursacher kontrolliert wird, ist es schwieriger, Schadstoffe im Wasser aufzulösen, ganz zu schweigen von der Wiederherstellung des Wasserbodens, wo sich Schadstoffe ansammeln", erklärte er.

Und das Eindämmen der Verschmutzung des Grundwassers koste mehr und dauere länger als auf der Oberfläche, sagte Ma.

Medienberichten zufolge ist mehr als die Hälfte des chinesischen Grundwassers verschmutzt, während etwa 80 Prozent des flachen Grundwassers nicht trinkbar sind.